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Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition)

Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition)

Titel: Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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vorbei und überprüfen die Damen, die für ihn arbeiten, aber bisher konnte sie ihm nichts nachweisen. Alle Papiere in Ordnung. Er ist ein bekannter Dealer. Keine Beweise. Immer wenn die Kollegen ihn besuchen, können sie nix finden. Er wird beobachtet.«
    »Dann frag doch mal nach, ob nicht vielleicht auch in der Mordnacht einer der Kollegen draußen stand. Das wäre doch eine tolle Untermauerung des Alibis für unseren Udo Wolf.«
    Michael Wiener lief zum Telefon.
     
    »Nein. Unseren Udo habe sie nie g’sehe. Aber sei Alibi steht au so.«
    »Wie geht’s denn dem Finger?«
    »’s geht scho. Solange mir keiner draufhaut. Wer dämlich isch ...«
    Peter Nachtigall lachte.
    »Na, wenn du das so siehst.«
    Dann begann er mit der Aufgabenverteilung.
    »Was wird nun mit den Kindern der Frau Markwart? Die Leiche ist freigegeben. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie ihre Mutter umgebracht haben, einzeln oder gemeinsam? Ich für meinen Teil glaube nicht daran«, meinte Nachtigall.
    »Na ja, die Boutique läuft net sooo gut. Dieser Herr Höffgen hat das Alibi bestätigt. Er hatte mit Frau Wenzel ein ausführliches Gespräch über ihren Kreditantrag. Aber so schlimm, dass sie dafür morden müsste, ist es nicht. Ihr Mann war wirklich wohlhabend. Und ihr Bruder hat scho gleich zugegeben, dass er kein Alibi hat. Aber bei dem glaub ich’s eigentlich no weniger.«
    »Nein, ich würde auch eher annehmen, die beiden Morde hängen zusammen und der Täter hat Frau Markwart aus dem Weg geräumt, weil er Angst hatte, dass sie ihn beobachtet hat.«
    »Dann wusste er aber nichts von dem Heft, in dem sie alle Beobachtungen notierte. Es wurde nichts durchwühlt.«
    »Es ist wirklich schade, dass Groovi sich nicht besser an diese Gestalt erinnern kann, die vor den Fenstern von Friederike Petzold herumlungerte. Er wusste nicht einmal ganz sicher, ob er sie wirklich gesehen hat. Doch da er sie so ganz anders beschrieben hat als seine Rauschwesen, glaube ich schon, dass sie echt war. Gut – wir machen Folgendes: Wir werden noch einmal alle Anwohner befragen. Vielleicht hat jemand diese Gestalt gesehen. Jemand musste mitten in der Nacht mit dem Hund raus, ein anderer leidet unter chronischer Schlaflosigkeit, was weiß ich. Wir treffen uns heute schon früher zur Besprechung, ich habe einen Termin beim Arzt.«
    Sie teilten die Hauseingänge untereinander auf und schwärmten aus.
     
    »Was haben wir?«
    »Ich hatte ein nettes Gespräch mit einem Hundebesitzer, der sich an eine dunkle Gestalt zu erinnern glaubte, aber dann fiel ihm ein, dass das schon vor drei Monaten war, als seine Frau zur Kur war und er den Hund Gassi führte«, berichtete Michael Wiener.
    »Eine Frau Schiebel wohnt in der Nummer neun im dritten Stock. Sie hat mir auch von der Gestalt erzählt. Mittelgroß, schlank und sehr beweglich, sei sie gewesen. Sie kann schlecht schlafen und guckt nachts gerne auf die Straße raus. Die wär dann immer so friedlich, meinte sie noch. Damit ist klar, dass Groovi nicht geträumt hat«, Albrecht Skorubski wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Na, das ist doch prima. Ich habe auch einen Zeugen gefunden, der seine Freundin mitten in der Nacht zum Auto gebracht hat. Die Freundin ist verheiratet und deshalb ist alles ein bisschen kompliziert, hat er mir erklärt. Auf dem Weg zurück zur Wohnung ist ihm eine kleine Gestalt aufgefallen, die sich in den Hauseingang von Nummer acht gedrückt hatte. Als er denjenigen ansprechen wollte, sah er eine andere Person ums Haus schleichen. Schwarz, das Gesicht nicht zu sehen.«
    »Warum hat er das dann nicht gleich erzählt, als die Polizei wegen des Mordes dort war?«, fragte Skorubski bissig.
    »Er hatte nicht den Eindruck, die Gestalt wolle morden. Ein Einbruch erschien ihm plausibler. Außerdem war er für ein paar Tage auf Geschäftsreise.«
    Das Telefon klingelte und Peter Nachtigall nahm das Gespräch entgegen.
    »Michael, vorne wartet eine Dame auf dich, die uns in einer wichtigen Angelegenheit sprechen möchte. Ich habe gesagt, du holst sie ab.«
     
    »Sie sind eine der Mieterinnen in dem Haus, in dem Luise Markwart gewohnt hat.«
    Die alte Dame kam Nachtigall so zerbrechlich vor wie wertvolles chinesisches Porzellan. Und sie war auch genau so durchscheinend. Ihre Haut war fahl und besonders an den Händen traten die Venen deutlich hervor. Doch auch unter der Gesichtshaut war das bläuliche Gefäßgeflecht gut zu sehen. Sie war ungemein dünn, bestimmt Ausdruck einer schweren Krankheit,

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