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Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition)

Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition)

Titel: Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Ansinnen entsprochen und nun bin ich hier.«
    »Das ist wunderbar. Albrecht Skorubski braucht nämlich dringend Urlaub – er hatte schon seit über einem Jahr keinen mehr. Hier auf meinem Schreibtisch muss der Antrag liegen ...« Nachtigall wühlte zwischen den Papieren und fand das Gesuchte, »hier ist er ja. Wenn wir jetzt Verstärkung bekommen, kann man den doch genehmigen, nicht?«
    Irgendwie lief dieses Gespräch nicht wie geplant. Dr. März schüttelte unzufrieden den Kopf.
    »Aber Dr. Couvier kann doch keine Ermittlerrolle übernehmen! Wie stellen Sie sich das vor!«, protestierte er.
    »Dr. März. Wenn wir Albrecht Skorubski jetzt nicht in den wohlverdienten Urlaub schicken, wird er wohl ernsthaft Schaden nehmen. Gerade dieser Fall ist extrem belastend für ihn und ich möchte gerne, dass er damit nichts mehr zu tun hat. Diese Mordserie hat er noch immer nicht verdaut.«
    »Wer hat das schon! Lösen Sie endlich diesen Fall«, murmelte der Staatsanwalt und nickte kurz. Dann war er verschwunden.
    »War das nun eine Einwilligung?«
    »Ja. Aber ein paar Tage wird er noch arbeiten müssen.«
    Emile Couvier betrachtete währenddessen die Pinnwand und nahm einige der Fotos zur Hand. Nachdenklich las er die Kommentare auf der Rückseite.
    »Habt ihr eigentlich heute schon einen Blick in die Zeitung geworfen?«, fragte er dann.
    »Nein.«
    »Heute hatte ich dazu noch keine Zeit.«
    »Es gibt eine zweite Leiche in der Breitscheidstraße, nicht? Tja – und daraus entsteht dann: Wieder schreckliche Mordserie in Cottbus. Täter bringt wahllos Frauen jeden Alters um. Besonders Parterrewohnungen sind sein Ziel. Er tötet seine Opfer in den eigenen vier Wänden.«
    »Aber nicht unsere Zeitung?«
    »Nein. Überregionale Blätter. In fünfzehn Zentimeter großen Lettern auf Seite Eins.«
    »Das darf doch nicht wahr sein! Wir wissen doch noch nicht einmal, ob das zweite Opfer ein Mordopfer ist. Kein Wunder, dass Dr. März so schlecht gelaunt war.«
     
    Michael Wiener stöhnte. Nun ging die Hatz auf die Polizei schon wieder los. Wie gut, dass Emile Couvier wieder mit im Team war. Er hatte sich zwar beim letzten Mal lange Zeit gründlich geirrt –wie sie alle, aber das durfte schließlich auch mal vorkommen.
     
    »Was habt ihr denn für heute vorgesehen?«
    »Tja – ich denke, wir werden nun erst mal unsere Freunde im Park besuchen. Peter wollte ihnen ein gutes Frühstück mitbringen und heißen Kaffee. Inzwischen glauben wir nicht mehr wirklich daran, dass einer von ihnen den Mord begangen hat. Aber sie könnten etwas beobachtet haben, als sie das Haus verließen. Vielleicht hat jemand sich in einen Hauseingang gedrückt oder so etwas. Wenn sie entspannt im Park frühstücken, fällt ihnen bestimmt eher was ein, als hier bei uns in den Büros.«
    »Prima Idee. Und dann?«
    »Die Gynäkologin steht noch aus.«
    Er bemerkte den ratlosen Blick des Psychologen und lachte.
    »Mach dich mit dem Fall vertraut.«
    Er reichte ihm eine inzwischen recht dicke Akte hinüber und Couvier begann interessiert in den Berichten zu blättern.
     
    »Michael, du warst doch gestern bei Frau Markwart. Ist dir bei dem Gespräch etwas aufgefallen? Ging es ihr nicht gut?«
    Verblüfft sah ihn der junge Mann an.
    »Wieso – ist sie tot? Sie ist das zweite Opfer?«
    »Ja. Gestern Abend rief mich eine Streife in die Breitscheidstraße. Dort traf ich auf Frau Markwarts Hausarzt und ihre Pflegerin. Die beiden zankten sich heftig darüber, ob man davon ausgehen könne, Frau Markwart sei eines natürlichen Todes gestorben. Der Arzt meinte, ja. Die Pflegerin sah das ganz anders.«
    »Als ich bei ihr war, ging es ihr ganz gut. Sie hat viel und gerne erzählt, dabei mehrere Pralinen gegessen und war zweifelfrei in gutem Zustand, als ich sie verließ. Krank war sie natürlich schon. Allein diese dicken Beine. Und kurzatmig auch. Aber sonst schien sie guter Dinge zu sein.«
    »Als die Pflegerin am Abend kam, war die Wohnung dunkel, der Fernseher aus. Es ist um diese Jahreszeit noch relativ lange hell, aber bestimmt hätte so gegen acht Uhr doch schon Licht gebrannt. Das würde bedeuten, dass die Frau schon vor der Zeit gestorben ist, zu der man das Licht einschalten muss. Wann bist denn du gegangen?«
    »Stehe ich jetzt unter Mordverdacht?«
    »Nein, natürlich nicht. Also, du hast aber auch manchmal Ideen! Dann können wir doch wenigstens genau festlegen, wann sie noch gelebt hat.«
    »Ach, so«, der junge Mann räusperte sich. »Ich denke, es wird so gegen

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