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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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Jonathan
hingegen begann sogar zu lächeln. Schüchtern erwiderte es
Melica, dann ließ sie sich schweigend neben ihn auf die Bank
sinken.
    „ Und? Hat sich
unsere Prinzessin endlich ausgeschmollt?“, giftete Yvonne
sofort. Die Verärgerung, die sie ausstrahlte, ließ Melica
frösteln.
    Sie versuchte zu lächeln,
doch es misslang. Sie brachte nicht mehr als eine klägliche
Verzerrung der Mundwinkel zustande.
    „ Lass sie doch in
Ruhe, Yvonne“, mischte sich Tizian ein. „Sie hat in
letzter Zeit doch genug durchmachen müssen.“
    Melica warf Tizian einen
gerührten Blick zu, während Yvonne deutlich hörbar mit
den Zähnen knirschte. „Kann sie sich nicht einmal selbst
verteidigen?“
    „ Doch, ich…denke
schon“, erwiderte Melica langsam. Sie schluckte, zögerte.
Dann richtete sie sich etwas auf und blickte Yvonne direkt in die
Augen. „Es tut mir leid. Ehrlich. Ich hätte dich gestern
nicht so anschnauzen dürfen.“
    Yvonne nickte grimmig,
doch sie schien immerhin etwas besänftigt zu sein. „Stimmt.
Das hättest du nicht tun dürfen“, bestätigte sie
kühl.
    Doch als Melica
schuldbewusst den Kopf senkte, legte sich ein Lächeln auf
Yvonnes Lippen. „Ich verzeihe dir natürlich,
Hexenprinzessin. Ich hab es gestern doch schon gesagt: jeder hat mal
einen schlechten Tag.“
    Erleichterung strömte
durch Melicas Körper. Ein strahlendes Lächeln flog auf
Yvonne zu. „Danke, Yvonne! Wenn ihr jetzt auch noch damit
aufhören würdet, mich „Hexenprinzessin“ zu
nennen, wäre ich wahrscheinlich das glücklichste Lebewesen
auf diesem Planeten!“
    „ Warum checkst du
eigentlich nicht, dass du voll Glück hast?“, fragte Tizian
verwirrt. „Ich würde mein Leben für so einen coolen
Namen geben!“
    „ Du bist ja auch
leicht merkwürdig“, schoss Melica zurück, darauf
bedacht, dass ein warmes Lächeln ihren Worten die Schärfe
nahm. Ihr Lächeln schwand jedoch schon nach wenigen Sekunden,
ihr Gesicht wurde schlagartig ernst: „Ich muss mich auch bei
euch entschuldigen.“
    Tizian und Jonathan sahen
nicht so aus als verstünden sie, wovon sie sprach. Es sei denn
gerunzelte Stirne und fragende Blicke waren seit Neuestem Zeichen des
Verstehens. Melica seufzte gequält. „Ihr habt mir gestern
die Wahrheit gesagt. Ich hätte euch gleich glauben sollen“,
gab sie zögerlich zu.
    Sie erhielt noch immer
keine Antwort, die beiden Brüder starrten sei einfach nur
fragend an und sahen dabei dermaßen gleich aus, dass Melica
gegrinst hätte, wäre ihr die Situation nicht so unangenehm
gewesen. „Es tut mir wirklich leid, dass ich behauptet habe,
ihr würdet lügen“, fuhr sie fort. „Ich werde
versuchen, euch in Zukunft Glauben zu schenken. Oder zumindest
nachzudenken, bevor ich euch beschuldige.“
    Da! Da war endlich eine
Reaktion! Wenn auch eine andere als Melica erwartet hatte. Während
Jonathan ihr ein unglaubliches Lächeln schenkte, sprang Tizian
sogar auf, riss Melica in die Höhe und warf sich in ihre Arme.
Vollkommen entgeistert, begann Melica nach einiger Zeit, die Umarmung
zu erwidern.
    „ Ich bin schockiert.
Isak ist erst vor einem Tag abgereist und schon wirfst du dich dem
Nächsten an den Hals, Hexe.“
    Erschrocken wich Melica
zurück, hob entsetzt den Kopf.
    Zane stand in der Tür
und strahlte eine unbändige Wut aus. Warum zur Hölle lebte
der denn noch? Sie war sich doch so sicher gewesen, dass ihn der
Geist umbringen würde!
    Sie schluckte trocken.
„Ich…Isak und ich…wir haben keine-“
    „ Es interessiert
mich nicht im Geringsten, was du hast und was nicht“, blaffte
Zane, während er offenbar versuchte, sie mit seinen dunklen
Blicken zu erdolchen. „Pünktlichkeit scheint auch ein
Fremdwort für dich zu sein. Du hättest vor zwei Minuten am
Schacht sein sollen.“
    „ Jetzt übertreib
es doch nicht so!“, rief Tizian, von der Versöhnung mit
Melica vollkommen euphorisch. „Zwei Minuten sind kein
Weltuntergang!“
    Mit einer Bewegung, die zu
schnell war, um sie mit dem bloßen Auge erkennen zu können,
riss Zane den schwarzen Dolch aus der Schneide und schleuderte ihn
auf Tizian zu. Er bohrte sich tief in Tizians Hals, so, als bestünde
die Haut des glatzköpfigen Dämons aus nichts mehr als
weicher Butter.
    „ Du begreifst es
einfach nicht, oder? Du gehst mir auf die Nerven, Barkley. Wenn du es
noch einmal wagen solltest, mich anzusprechen, ohne meine
ausdrückliche Erlaubnis zu haben, bekommst du meinen Dolch
erneut zu spüren. Und beim nächsten Mal werde ich nicht

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