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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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für einen Moment das
Gefühl zu fallen. „Das ist er nicht!“
    „ Ich verstehe ja,
dass das schwer zu akzeptieren ist. Aber du kannst mir glauben: Zane
ist nicht weniger schockiert gewesen als du es gerade bist.“
    „ Aber das kann doch
gar nicht sein! Mein Gefährte heißt Alaric! Und Zane heißt
Zane! Also kann Zane nicht mein Gefährte sein!“, brachte
Melica logisch hervor.
    „ Du plapperst, wenn
du nervös bist?“, erkannte Damian grinsend. „Das ist
ja großartig! Zane tut das nämlich auch!“
    Melica starrte ihn an. Die
Vorstellung von einem plappernden Zane war so abwegig wie Schnee im
Hochsommer.
    Damian streckte sich
ausgiebig, das Gesicht gedankenverloren. „Gut, ich gebe zu,
dass das nicht stimmt. Zane plappert nicht. Niemals. Aber die Sache
mit der Verwandlung ist wahr. Zane ist wirklich dein Gefährte“,
erklärte er, setzte sich wieder gerade hin und strich sein Hemd
glatt. „Außerdem irrst du dich, Melica. Nur weil Alaric
dein Gefährte ist, heißt das nicht, dass es Zane nicht
sein kann.“
    Er schwang seine Beine
neben Melica aufs Sofa, legte seinen Kopf auf die Stuhllehne.
Irgendwie wirkte er leicht schräg. „Warum denkt ihr
eigentlich, dass er so heißt?“, erkundigte er sich dann
und schloss die Augen.
    Während Melica ihn
weiterhin verdutzt musterte, überschlugen sich ihre Gedanken.
Sie durfte nichts von Jaromir erzählen, weil dieser ein
Schattenkrieger war und sie bekanntermaßen keinen Kontakt zu
dieser Gruppe hatte – zumindest angeblich.
    Damian öffnete ein
Auge, blickte sie anklagend an. „Wenn du bei uns bleiben
willst, darfst du keine Geheimnisse haben. Nun, zumindest nicht, wenn
du Diana von deiner Ehrlichkeit überzeugen willst.“
    Melica war sich sicher,
dass er sehen konnte, welche Panik seine Worte in ihr hervorriefen.
Doch anstatt sich misstrauisch zu zeigen, schenkte Damian ihr nur ein
leichtes Grinsen. „Entspann dich, Melica. Ich hab dir doch
versprochen, dass dir nichts passieren wird! Du bist Zanes Freundin
und Zanes Freunde sind automatisch auch meine Freunde!“
    Interessante
Lebensphilosophie. Die sollte er bei Gelegenheit einmal mit seinem
Psychologen besprechen. Melica traute ihm durchaus zu, dass er einen
Therapeuten besuchte. Sie an Dianas Stelle hätte jedenfalls
darauf bestanden. So schön Damian auch anzusehen war, wenn er
lächelte – so langsam konnte er wirklich damit aufhören.
Es war verstörend und seltsam.
    Seine Worte jedoch sorgten
tatsächlich dafür, dass Melica ein wenig ruhiger wurde.
„Kennst du jemanden, der Alaric heißt?“, fragte sie
neugierig.
    „ Ich denke schon. Du
kennst ihn ebenfalls.“
    „ Echt?“
    Ein Schmunzeln überzog
Damians Gesicht. „Soll ich ihn dir beschreiben? Er ist ungesund
blass, hat mittellange, schwarze Haare, trägt ausschließlich
schwarz, ist bestimmt 30 Meter groß und-“
    „ Zane?“,
unterbrach Melica Damians Aufzählung verdattert.
    „ Richtig.“
Damian schloss nun wieder beide Augen. Er schien kurz davor zu sein,
einzuschlafen. Also höflich war er nicht gerade.
    „ Zane ist der erste
und einzige Mensch gewesen, den ich verwandelt habe“, sprach er
plötzlich in die entstandene Stille hinein. „Es war erst
ein paar Monate her, dass ich meinen Vater als Oberhaupt meiner
Familie abgelöst hatte. Ich bin geschäftlich in England
unterwegs gewesen.“ Irgendetwas an seinen Worten brachte ihn
zum Grinsen. „An dem Tag, an dem ich abreisen wollte, bin ich
frühmorgens noch am Fluss unterwegs gewesen. Dicht am Ufer hat
dann eine Leiche gelegen. Naja, zumindest dachte ich anfangs, dass es
eine Leiche wäre. Eigentlich wollte ich schon weitergehen –
ich hatte in meinem Leben schon so viele Seelen übernommen, dass
mir Tote nichts ausmachten – da hab ich plötzlich bemerkt,
dass sich der Brustkorb der Leiche noch bewegte. So leicht, dass es
Menschen gar nicht wahrgenommen hätten. Da ich aber zum Glück
kein Mensch gewesen bin, habe ich mich neben die Person auf den Boden
gekniet, um zu überprüfen, ob in dem Körper vielleicht
noch genug Seele steckte, um sie zu übernehmen. Dann hat der
Mann plötzlich die Augen aufgeschlagen, ich hab warum auch immer
Mitleid gehabt, habe gefragt, ob ich ihm helfen sollte, er hat
genickt, ich hab ihn verwandelt und mitgenommen. Erst als die
Verwandlung abgeschlossen gewesen ist, ist er aufgewacht und total in
Panik geraten, als ich ihm erklärt habe, dass er ein Dämon
geworden war. Er ist aus dem Fenster im fünften Stock
gesprungen, hatte aber das

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