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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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hin und
wieder nun einmal eine Seele übernehmen. Ich hatte Hunger. Du
warst einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.“
    „ Warum hast du denn
nie etwas gesagt?“
    „ Mach dich doch
nicht lächerlich! Hätte ich dich etwa aufsuchen sollen und
sagen: „Ich habe versucht, dich umzubringen und dich dabei
versehentlich verwandelt. Und wir sind seelenverwandt und werden uns
irgendwann auf höchst kitschige Art und Weise ineinander
verlieben“? Melica! Du wärst schreiend davongerannt.“
    Melica biss sich auf die
Unterlippe, schwieg. Er hatte ja Recht. Plötzlich zuckte sie
zusammen. „Du bist der dritte Auserwählte!“, platzte
es aus ihr heraus.
    Zane schleuderte ihr einen
so kalten Blick entgegen, dass Melica erschrocken die Luft anhielt.
„Schrei‘ es noch lauter herum, damit es gleich jeder
hören kann!“, zischte er aufgebracht. „Manchmal
glaube ich wirklich, dein hübscher Kopf existiert nur aus
Dekorationszwecken!“
    „ Du findest meinen
Kopf hübsch?“, fragte Melica perplex.
    „ Das ist nicht der
Punkt!“, blaffte Zane und verdrehte die Augen. „Denk‘
doch einmal nach! Niemand darf erfahren, wer wir sind! Diana würde
uns ohne zu Zögern umbringen!“
    „ Aber ihr seid
befreundet!“, widersprach Melica leise.
    Zane schüttelte den
Kopf, trat in einen Gang, der nach links führte. „Seit dem
vergangenen Abend sind wir keine Freunde mehr“, widersprach er
freudlos. „Diana ist viel zu intelligent, um zu glauben, dass
ich wirklich zurückgekommen bin. Sie plant irgendetwas, da bin
ich mir sicher. Andernfalls hätte sie mich bereits vernichtet.“
    Klang so, als wäre
Diana ganz das freundliche Wesen, für das Melica sie gehalten
hatte. Sie erreichten eine dunkelblaue Tür. Zane riss sie auf,
stürmte in der Weise hinein, die so unverkennbar mit ihm
verbunden war.
    Melica folgte ihm
zögerlich. Es war ein normales Gästezimmer. Nun, vielleicht
nicht ganz normal. Ein jedes Möbelstück war mit Sicherheit
teurer als zwei Flugzeuge und es war so blitzsauber, dass Melica
nahezu davon geblendet wurde. Und Damian hatte gewollt, dass es
aufgeräumt wurde? Wie krank war das denn?
    Während sich Melica
auf das Bett fallen ließ, verschloss Zane die Tür. Er
blieb direkt daneben stehen, blickte mit verschränkten Armen auf
sie herab. „Du musst es so lange hinauszögern wie es dir
möglich ist. Egal wie – es ist wichtig, dass Isak genug
Zeit hat. Das Schloss ist riesig: er wird alle Zeit brauchen, die er
bekommen kann.“
    „ Du glaubst, dass er
sie noch nicht gefunden hat?“, fragte Melica.
    „ Ich habe mit ihm
gesprochen, bevor ich angefangen habe, dich zu suchen“,
antwortete Zane ruhig. „Er sagte, er hätte eine Idee, wo
sich die Seelen befinden könnten. Wenn wir Glück haben, hat
er sie bereits zerstört. Doch ich bezweifele es.“
    Melica nickte. Als Zane
Anstalten machte, zu gehen, hielt sie ihn zurück.
    „ Warum?“ Es
war nur ein Wort, das ihre Lippen verließ, doch sie legte all
die Verwirrung hinein, die sie empfand.
    Zane schloss für
einen Moment die Augen. Dann begann sich ein leises Lächeln auf
seinen Lippen auszubreiten, ehrlich und ihrer Meinung nach tausend
Mal schöner als es Damians Lachen jemals sein könnte.
    „ Warum ich dir
helfe?“, fragte er und Melica erkannte seine Stimme kaum
wieder, so sanft klang sie mit einem Mal. Sie brachte nicht mehr als
ein schwaches Nicken zustande.
    Zane drehte ihr den Rücken
zu, öffnete die Tür ein kleines Stück. Melica sah
deutlich, wie sich seine Schultern anspannten.
    „ Ich sagte es schon
einmal, Hexe. Ich liebe dich.“ Diesmal lachte er nicht. Er warf
ihr nur einen verzweifelten Blick zu. Dann flüchtete er aus dem
Zimmer, bevor Melica auch nur ein Wort sagen konnte.
     

    ~*~
     
     
    Er hätte es ihr
niemals sagen dürfen. Das war Zane schon klar, als er die Worte
sprach, doch die Erkenntnis, dass dieses Geständnis sogar einen
der größten Fehler seines Lebens darstellte, traf ihn erst
jetzt.
    Jetzt, wo er mit einem
absolut krankhaften Gesichtsausdruck vor der Leinwand stand und sah,
was genau er dort gemalt hatte. Auch, wenn es wahrscheinlich niemand
anderes erkennen würde – für ihn selbst war es
unverkennbar. Teufel nochmal… jetzt hatte es diese Hexe sogar
geschafft, sich von ihm unbemerkt in seinem Unterbewusstsein zu
verbarrikadieren!
    Es waren Melicas Augen,
ihre Nase, ihr Gesicht…
    Mit einem verzweifelten
Stöhnen riss er den Farbtopf mit der schwarzen Farbe vom Boden
und schleuderte ihn auf die

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