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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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zu trinken. Das gehört zu einem Aufenthalt in Spanien einfach dazu, findet Lina.
    Mitten in der Nacht wird sie durch das Heulen einer Polizeisirene geweckt. Die Stadt ist lebendig, denkt sie, dreht sich auf die andere Seite und schläft wieder ein. Etwas später weckt sie erneut ein Geräusch, ein rhythmisches Hämmern, das jedoch nicht von der Straße kommt. Es wird immer lauter und lauter, und dann zieht jemand an ihren Füßen. Sie schreckt im Bett hoch. Am Fußende stehen zwei uniformierte Polizisten neben dem verständnislos dreinschauenden Portier.
    »Señora? Vamos, por favor«, sagt einer der Polizisten, während der andere sich neugierig im Zimmer umschaut. Der Portier räuspert sich, sieht den Polizisten an, der vor ihrem Bett steht, und sagt: »Sie möchten sich bitte anziehen und mitkommen.«

    D er Schwarze Ritter kommt ins Zimmer und zeigt mir die Kiste mit meiner Puppe.
    »Das ist doch der Tod«, sage ich, und er sagt: »Das ist eine Lüge.«
    Er zieht eine Säge hinter dem Rücken hervor und beginnt, den Karton zu zerschneiden. Die Fetzen fliegen auf den Boden, und er kommt ins Schwitzen.
    »Das ist ein Trick«, sagt er, »keine Angst, deiner Puppe wird nichts passieren.«
    Ich darf nicht weinen. Sagt der Weiße Drache. Ich sage: »Bitte nicht. Es tut ihr weh.«
    Er lacht und sägt, macht eine kurze Pause und sagt: »Na, soll ich weitermachen?«
    »Nein, bitte nicht.«
    Er schiebt die Säge ganz langsam nach vorn und wieder zurück und wird plötzlich schneller und schneller, und dann ist der Karton entzwei, und die beiden Hälften meiner Puppe purzeln heraus auf den Fußboden.
    »Es war wohl doch kein Trick«, sagt der Zauberer. »Aber jetzt ist sie tot, wirklich tot. Möchtest du denn auch tot sein? Manchmal funktioniert mein Trick und manchmal nicht. Wollen wir es ausprobieren?«
    »Ich will es nicht. Ich will leben, Zauberer.«
    »Das ist eine gute Idee.«
    »Und wird meine Puppe jetzt wieder gesund?«
    »Nein, die ist tot, ein für alle Mal, und niemand auf der Welt kann das ändern.«
    »Man spielt nicht mit dem Tod. Das ist doch traurig, Mäuschen, das tut man nicht«, sagt die Rote. Sie steht plötzlich in der Tür und nimmt dem Zauberer die Säge weg.
    »Wir spielen mit etwas anderem, mein Püppchen, nicht wahr«, sagt der Zauberer. »Soll ich dir zeigen, wie ich meinen Finger in dir verschwinden lasse?«
    29
    I hre Zunge ist geschwollen. Lina hat den Geschmack von Schinken und Wein im Mund und außerdem leichtes Sodbrennen.
    Schlaftrunken steht sie auf, während die Polizisten auf dem Flur warten. Vorher haben sie sich davon überzeugt, dass das Fenster zu hoch ist, um hinauszuklettern oder zu springen. Der eine von ihnen hatte misstrauisch die drei auf dem Tisch liegenden Handys begutachtet.
    Sven, denkt Lina, du verfluchtes Arschloch. Doch auch wenn sie sich an der Rezeption mit ihrem Namen eingetragen und ihren Ausweis vorgelegt hat, kann es tatsächlich so schnell gehen, jemanden zur Fahndung auszuschreiben und ihn so kurz danach zu finden?
    Lina kämmt sich die Haare und sieht im Spiegel ihre geschwollenen und geröteten Augen. Sie hätte die beiden letzten Gläser mit dem Cardenal Mendoza weglassen sollen. Als sie aus dem Zimmer kommt, nehmen die Polizisten sie in die Mitte und eskortieren sie durch den Flur zum Fahrstuhl. Immerhin keine Handschellen, stellt Lina fest.
    Lina richtet sich auf stundenlanges Warten in einer Polizeizelle ein. Und auf einen Anruf von Sven, dem Arschloch, der es sich nicht nehmen lassen wird, ihr seine Macht durch ein paar mahnende Sprüche im väterlichen Tonfall zu demonstrieren.
    Der Polizeiwagen fährt mitten in die Altstadt und hält vor den flatternden Bändern an, die den Platz vor Carl Severins Antiquitätenladen absperren.
    »Was ist passiert?«, fragt sie den Polizisten, der neben ihr auf der Rückbank sitzt. Der schüttelt nur stumm den Kopf und wartet, bis sein Kollege die Tür geöffnet hat. Lina wird von dem Kollegen in Empfang genommen.
    »Wir können uns auf Deutsch unterhalten«, sagt der Polizist mit spanischem Akzent und erklärt, dass er im Rheinland aufgewachsen sei. Dann zeigt er ihr seinen Dienstausweis.
    »Was ist denn hier passiert?«, fragt Lina, als sie mehrere Männer in weißen Overalls in Carlheims Geschäft sieht.
    »Kommen Sie«, sagt der Polizist und führt sie zur Eingangstür.
    Plötzlich sieht sie Severin Carlheim neben der Barockcouch auf dem Boden in einer riesigen Blutlache liegen.
    »Das ist …«
    Der Polizist

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