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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Gefängnis.«
    »Und was hat das alles eigentlich mit mir zu tun?«, fragt Lina.
    »Nichts«, sagt Isabel. »Nur dass Astrid sich auch deinen Extypen vorgenommen hat, diesen Sven Emmert. Rein theoretisch hättest auch du ein Motiv gehabt, sie umzubringen. Hast du ein Alibi?«
    »Ja, eine ganze Fähre voller Menschen.«
    »Dann ist für dich ja alles in Ordnung«, sagt Isabel.
    »Die ganze Geschichte hat nur einen gewaltigen Haken«, sagt Lina.
    Die Frauen sehen sie verständnislos an.
    »Welchen Haken denn?«, fragt Stefanie.
    »Eigentlich sind es sogar mehrere Haken«, sagt Lina. »Erstens: Irgendwer hat Astrid umgebracht. Und irgendwer hat Severin Carlheim umgebracht.«
    »Carlheim ist tot?«, fragt Christina und starrt sie ungläubig an.
    »Ja. Bei einem Einbruch ermordet worden. Der Täter war auf der Suche nach Papieren, die Astrid mit diesem Film in Spanien in Carlheims Tresor versteckt hat. In Absprache mit Carlheim natürlich.«
    »Könnte das nicht auch einfach Zufall sein?«, fragt Stefanie.
    »Seltsamer Zufall«, sagt Lina. »Und der wichtigste Haken …«
    »Komm, mach’s nicht so spannend!«, sagt Isabel.
    »Carolin war nicht tot, als ihr sie gefunden habt.«
    »Was?!«, fragt Isabel.
    »Ja. Laut Aussage der Rechtsmediziner hat sie noch gelebt. Erst die Explosion des Vibrators hat sie getötet.«
    36
    A lle Selbstgefälligkeit war plötzlich aus den Mienen der Frauen gewichen. Mit blankem Entsetzen hatten sie Lina angestarrt. Nur Pia hatte gesagt, dass es ein bedauerlicher Unfall sei und man trotzdem nicht zur Polizei gehen werde.
    Lina geht in Gedanken versunken die Hafenpromenade entlang, als sie Che Ling die Treppe von den Parkräumen heraufsprinten sieht.
    »Lina! Hey, ich war schon kurz davor, Emmert anzurufen! Wo hast du gesteckt?«
    Er ist völlig außer Atem, sein Gesicht ganz rot vor Anstrengung, und auf der Stirn stehen Schweißperlen. Seine Hände zittern. »Mist!«, sagt er keuchend, ohne sie anzusehen, beugt sich vor und stützt sich mit den Händen auf seinen Oberschenkeln ab. »Wir hatten doch eine klare Abmachung!«
    Lina versucht ihn zu beschwichtigen. Schließlich gelingt es ihr, ihn in ein portugiesisches Restaurant einzuladen.
    »Wie wär’s mit einem Schnaps?«, fragt sie, doch Che lehnt ab.
    Lina bestellt eine Paella mit Meeresfrüchten, dazu einen Vinho Verde. Nachdenklich tunkt Che sein Weißbrot in Aioli, während Lina ihm von dem Treffen mit den Frauen erzählt.
    »Du nimmst ihnen ihre Geschichte ab?«, fragt Che, »einfach so?«
    »Eine Hochzeit mit vielen Gästen ist ein brauchbares Alibi. Und wie geschockt sie reagierten, als ich ihnen erzählt habe, dass Carolin erst durch die Explosion der Bombe in ihrem Körper getötet wurde.«
    »Glaubhaft?«
    »Sie hätten Carolin gefunden und keine Atemgeräusche mehr hören können. Pia und Christina sind fast zusammengebrochen, als ihnen klar wurde, dass sie Carolin getötet haben.«
    »Gab es keine Erklärung zu diesen geheimnisvollen Unterlagen? Kein Hinweis darauf, was Astrid über deine Vergangenheit wissen wollte?«
    »Nein, nichts«, sagt Lina. »Ich hatte den Eindruck, dass sie sich fürchteten, wann immer es um Astrids Tod ging. Außerdem muss der Täter die Unterlagen gesehen haben, warum sonst wurde Astrid ausgerechnet mit einem Stromkabel getötet? Das wäre viel zu umständlich. Es ist eine eindeutige Botschaft an mich. Es soll mich an Ralfs Tod erinnern.«
    »Und ihre Reaktion auf die Nachricht vom Tod eures Psychotherapeuten?«
    »Geschockt, würde ich sagen. Sie haben einfach Angst.«
    »Du willst also sagen, dass wir wieder am Anfang stehen?«
    Lina macht eine Pause und sagt: »Du hast keine Ahnung, was für ein Gefühl es ist, so sehr im Dunkeln zu tappen.«
    »Kenne ich noch aus den Zeiten, als ich zu viel getrunken habe«, sagt Che und prostet Lina mit seinem Glas Wein zu. »Du wirst die Frauen nicht anzeigen?«
    »Es würde nichts bringen, sondern Aussage gegen Aussage stehen. Die wirklich Tatverdächtige bin ich. Astrid hat sich meine Unterlagen angesehen, und wenn Sven erfährt, dass sie mich besucht hat, lande ich in U-Haft.«
    »Aber wie geht es jetzt weiter?«, fragt Che.
    Lina schiebt ihren Teller mit den Paella-Resten von sich und sagt: »Gar nicht. Lauter Sackgassen. Je mehr ich mich bewege, desto enger schnürt sich der Knoten um mich zusammen.«
    Lina sieht zu dem Aquarium, in dem bunte Zierfische ihre Kreise ziehen. Einige halten sich in der Nähe der aufsteigenden Luftblasen auf, während ein

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