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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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Lippen ab.
    »Auch ich liebe Tom wie einen Sohn«, sagte er leise.
    »Aber, ...«, versuchte ich ihn zu unterbrechen, da ich erst jetzt langsam begriff, was er mit fortschicken meinte.
    »Du musst es tun. Sein Leben ist in Gefahr, wenn er davon erfährt. Wenn ihm etwas zustößt, dann könnte ich es genauso wenig ertragen, wie wenn dir oder Amy etwas geschehen würde. Außerdem würden Emilia und Bob es mir nie verzeihen, wenn ihrem einzigen Sohn durch meine Schuld etwas passieren würde.«
    Ihn fortschicken? Das würde bedeuten, ihn zu verlieren. Meinen einzigen Freund zu verlieren! Für immer! Onkel Finley erkannte meine Gedanken.
    »Ich weiß, ich verlange viel. Aber Jade, könntest du damit leben, wenn die Taluris ihn auf dem Gewissen hätten?«
    Ich dachte nach und versuchte, das Krampfen meines Herzens zu ignorieren und weinte innerlich die Tränen, die ich nach außen so sehr zu vermeiden versuchte. Auch weil ich gestern Nacht noch davon geträumt hatte, durch ihn einen Verbündeten zu haben. Ich musste dieses Opfer bringen, um ihn am Leben zu erhalten. Ihn fortzuschicken war das Schwerste, was ich je hatte tun müssen. Aber ich musste es tun, um ihn zu retten. Es war der einzige Ausweg, der mir blieb. Hatte ich eine andere Wahl?
    »Sei stark, mein Mädchen. Manchmal muss man große Opfer bringen, um die zu schützen, die man liebt«, sagte Onkel Finley noch zu mir, drückte mich sanft an sich, bevor er mit Vico Tramonti, Amy und Clive in seinem Arbeitszimmer verschwand.
    Ich schluckte und schloss meine Augen. Kämpfte gegen die aufkommende Übelkeit an. Nach wenigen Momenten, in denen ich meinen Mut zusammenraffte, wandte ich mich Tom zu. Er war immer noch bleich, doch sein Ärger schien verflogen. Sanftheit war zu lesen, wenn er mich ansah. Langsam ging ich auf ihn zu. Ich glaube, es waren die schwersten Schritte meines bisherigen Lebens.
     
    Wir sprachen kein Wort. Er folgte mir in die Küche und setzte sich auf den Barhocker und beobachtete mich genau, während ich eine Wasserflasche nahm und uns daraus etwas in zwei Gläser einschenkte. Ich ließ mir Zeit und kramte in meinem Kopf nach den passenden Worten, doch nichts Sinnvolles wollte mir einfallen.
    Wie fing man ein solches Gespräch an? Mit einem Streit? Ich hatte mich noch nie mit Tom gestritten. Wie vergraulte man einen Freund? Oh Gott, es war so schwer.
    Erwartungsvoll sah er mich an, und als ich immer noch nichts sagte, hielt er es schließlich nicht mehr aus.
    »Jade, jetzt sag schon endlich, was diese ganze Geheimniskrämerei soll? Die ganze Nacht habe ich mir den Schädel zerbrochen, in welchen Schwierigkeiten ihr stecken könntet.«
    Ich straffte meine Schultern und begann zu lügen.
    »Tom, leider sind die Gerüchte, die du im Ort gehört hast, wahr. ... Onkel Finley hat viele Feinde.«
    Fassungslos sah er mich an.
    »Bei unserem letzten Auftrag gab es Schwierigkeiten, daher haben wir ein paar Probleme.«
    Seine braunen Augen wurden dunkler, während ich ihm eine Lüge nach der anderen auftischte. Ich betete, dass er mir alles glaubte und sprach einfach weiter.
    »Ein paar Leute sind hinter uns her, denen wir noch Geld schulden, deshalb ...«
    »Moment, Moment! Was heißt hier wir? Willst du damit etwa sagen, dass ihr zwei davon wusstet?« Ungläubig schüttelte er den Kopf.
    »Nicht nur das!«, log ich vorsichtig weiter, »Dieses Geschäft ist äußerst … lukrativ. Was glaubst du, wo der ganze Luxus herkommt?« Eine Spur Arroganz mischte sich in meine Stimme.
    »Du willst mir sagen, dass du die ganze Zeit gewusst hast, was hier gespielt wird?«
    Ich schaffte es nicht, seinem Blick standzuhalten und suchte mir einen Punkt auf meinem Wasserglas.
    »Ich helfe ihm schon lange und teilweise habe ich schon meine festen Aufgaben, um die Geschäfte abzuwickeln. Dabei ist das letzte Mal etwas schief gelaufen.«
    »Was für Geschäfte?«, fragte er kalt.
    Oh, nein! Jetzt musste mir schnell etwas einfallen. »Drogen!
    Deshalb gehen wir von hier fort«, log ich. Ich trank einen Schluck aus meinem Glas und hoffte, er würde die Schreie, die mein Herz von sich gab, nicht hören.
    »Das glaub ich einfach nicht. ... Was ist mit …?« Seine Stimme erstarb und ich versuchte, ihn so kalt wie möglich anzusehen. Er dachte verzweifelt nach. Seine Pupillen wanderten schnell umher. Sein Gesichtsausdruck wankte zwischen Unglaube und Fassungslosigkeit.
    »Du bist doch nicht kriminell, Jade! Nein, das kann ich nicht glauben.«
    Ich zuckte mit den Schultern in der

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