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Seelensunde

Seelensunde

Titel: Seelensunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silver Eve
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geringste.“ Sie schaute ihm geradewegs in die Augen, konnte aber ein leichtes Flackern in ihrem Blick nicht verbergen. „Aber wir werden es herausbekommen. Da bin ich sicher.“
    „… und im Himmel ist Jahrmarkt.“
    Sie verdrehte die Augen. „Wie bitte?“
    Alastor musste lachen. „Ich könnte auch sagen: Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
    „Packst für ein Picknick?“
    Ein paar Minuten nach ihrem Gespräch stand Naphré in der Küche. Vor ihr auf dem Küchentresen lagen mehrere kleine Plastikbeutel. Einen davon befüllte sie gerade mit Sonnenblumenkernen. Dann ging sie zum Kühlschrank und nahm eine Flasche Diätlimonade heraus.
    „Möchtest du auch etwas?“, fragte sie Alastor, der sie lässig an den Türrahmen gelehnt beobachtete.
    „Hast du nicht etwas, das nicht ausgerechnet Diät ist? Eine ordentliche Zuckerration würde mir jetzt guttun.“
    „Was hast du bloß mit Zucker?“ Sie warf noch einen Blick in den Kühlschrank. „Orangensaft hätte ich anzubieten.“
    „Geht auch. Das ist so eine kleine Besonderheit in meinem Stoffwechsel.“
    „Speziell in deinem, oder ist das bei allen Seelensammlern so?“ Sie stellte ein Glas auf den Tresen, füllte es mit Orangensaft und schob es ihm hinüber. Ihre Finger berührten sich, als er es nahm. Naphrés Hand zuckte zurück. Dann tranken sie.
    Alastor spürte, wie der Zucker seine Kräfte belebte. „Nicht bei allen“, beantwortete er ihre Frage. „Nur bei meinen Brüdern und mir ist das so.“
    „Und habt ihr es schon einmal mit gesünderer Ernährung versucht? Die soll ja auch Kohlehydrate enthalten.“
    „Das ist nicht dasselbe. Die Umwandlung in Glukose ist langsamer. Der richtige Kick kommt nur von Zucker.“
    „Halt mir jetzt bitte keine wissenschaftlichen Vorträge.“ Naphré beschäftigte sich wieder mit ihren Plastiktüten.
    Alastor ließ sich keine ihrer Bewegungen entgehen, vor allem nicht, wenn sich ihr Top über den Brüsten straffte. Zum Beispiel wenn sie die Arme hob, um sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen.
    „Das alles willst du mitschleppen? Du wirst einen Handwagen brauchen, wenn du so weitermachst.“
    „Ich bin nun einmal gern auf alles vorbereitet.“ Naphré nahm noch vier Energieriegel aus der Schublade und legte sie zu ihrem Proviant dazu. Dann füllte sie die letzten beiden Beutel mit Studentenfutter. Schließlich holte sie einen kleinen schwarzen Rucksack aus einem Schrank.
    „Erwarte nicht von mir, dass ich das für dich trage“, meinte Alastor.
    „Keine Sorge. Selbst nicht, wenn du mich darum bittest.“Sie warf ihm einen strafenden Blick von der Seite zu. Aber das machte ihm nichts aus. Im Gegenteil. Dieser kühle Blick machte ihn erst recht heiß. Es war wie eine Herausforderung, ihren Widerstand zu brechen und ihre Leidenschaft zu wecken.
    Naphré ließ Alastor einfach links liegen. Ohne ihn eines Blicks zu würdigen, verließ sie die Küche und ging die Treppe hinauf. Alastor folgte ihr. Durch die geöffnete Tür beobachtete er, wie sie sich nun im Schlafzimmer weiter zum Aufbruch rüstete.
    Naphré zog ein dunkelrotes T-Shirt über ihr Top. Dann holte sie aus einer Schublade einige Paar Socken und Unterhosen und legte alles ordentlich aufeinandergestapelt auf die Kommode. Alastor trat hinzu, nahm einen der weißen Schlüpfer, hielt ihn hoch und betrachtete ihn. Liebestöter aus Baumwolle, so bieder, dass er sie schon wieder rattenscharf fand.
    Naphré sah ihn an. Dann hob sie den Blick etwas und blickte über seine Schulter hinweg an ihm vorbei. Sie erstarrte. Ohne dass er sich hätte umdrehen müssen, wusste Alastor, was sie sah.
    „Eine Spinne“, sagte sie leise, „fast schon mehr eine Riesenkrake.“
    Dann nahm sie ihre Reisevorbereitungen wieder auf. Zu dem Wäschestapel legte sie noch Leggings und einen Sport-BH, rollte das Ganze fest zusammen und stopfte es in einen wasserdicht verschließbaren Gefrierbeutel, den sie aus der Küche mitgebracht hatte. Dieses Paket verstaute sie zuunterst in ihrem kleinen schwarzen Rucksack.
    „Rechnest du mit einem Tsunami?“, fragte Alastor spöttisch.
    Sie zuckte die Schultern. „Man muss auf alles eingestellt sein.“
    „Das sehe ich auch so. Es sollte auch keine Kritik sein. Es gefällt mir, wie du sich vorbereitest. Es zeigt, dass du Erfahrung hast.“
    Sie tat so, als hätte sie das nicht gehört.
    „Außerdem bewundere ich an dir, wie du umschalten kannst. Vorhin im Schlafzimmer hast du dich ganz fallen lassen und meinenNamen geschrien, als du

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