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Seelentraeume

Seelentraeume

Titel: Seelentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Risiko ein, die Sklavenhändler zu provozieren. Sie funkelten ihn an wie ein Rudel Straßenköter. Wenn er sie weiter reizte, lief er ernsthaft Gefahr, über den Haufen geschossen zu werden. Er musste aus diesem verdammten Käfig raus, bevor sie ihn und sie töteten, hatte aber nicht die geringste Ahnung, wie er das bewerkstelligen sollte.
    Richard tat gleichgültig und zuckte die Achseln. »Soll ich weitermachen? Willst du hören, was für ein Gesicht jeder Einzelne bei seinem Ableben gemacht hat?«
    »Was zur Hölle haben wir dir getan?«, knurrte Voshak. »Haben wir deine Alte geschändet oder deine Kinder mitgenommen, oder was? Worum zum Teufel geht es?«
    »Ihr handelt mit Menschenleben, was euch zu einer Abnormität macht. Leute wie euch dürfte es eigentlich gar nicht geben. Ihr seid ein Irrtum, den ich zu korrigieren beschlossen habe. Oder vielleicht ist mir ja auch nur langweilig, und ihr seid so dämlich, euch von mir erledigen zu lassen.«
    Voshak fluchte.
    Die Magie verdichtete sich. Offenbar arbeitete sie noch – an was auch immer sie arbeitete. Er musste Zwietracht sähen. Solange die Sklavenhändler mit sich selbst beschäftigt waren, würden ihnen andere, unauffälligere Veränderungen entgehen. Richard pickte ein bekanntes Gesicht heraus. Daryl Long war übellaunig, neurotisch und nervös. Perfekt.
    »Daryl?« 
    Der dunkelhaarige, schlaksige Mann schreckte auf.
    »Vor zwei Wochen hab ich deinen Bruder gekillt.«
    Daryl prallte zurück.
    »Immer wenn ich mit einem von euch Schluss mache, hoffe ich auf ein bisschen Rückgrat, aber dein Bruder ist auch nicht wie ein Mann gestorben. Bevor ich ihn enthauptet habe, wollte er an seiner Stelle dich ans Messer liefern. Ich habe ihn trotzdem getötet, weil er mir nichts zu bieten hatte. Ich weiß sowieso schon alles, Daryl, zum Beispiel über euren Alten. Und über die Scheune. Ich weiß, was er mit euch angestellt hat, bevor ihr ihm die Kehle durchgeschnitten habt. Ich weiß auch, warum ihr Feuer legen musstet.«
    Daryl verlor das letzte bisschen Selbstbeherrschung und stürzte sich auf den Käfig. »Ich bringe dich um, scheiße noch mal, ich mache dich fertig.«
    Crow holte mit dem Gewehrknauf aus und schmetterte ihn Daryl ins Gesicht. Der Schlag trieb ihn zurück. Krachend ging der Sklavenhändler zu Boden, Blut lief ihm übers Gesicht.
    »Keiner rührt den Dreckskerl an!«, donnerte Voshak. »Der Befehl lautet, ihn auf den Markt zu bringen, und da werden wir ihn auch abliefern, und wenn ich euch allen das Hirn rausblasen muss!«
    Niemand sagte etwas.
    »Wir haben ihn.« Voshak deutete auf den Käfig. »Er ist angekettet. Er kann da drin bloß sein Maul aufreißen. Lasst ihn doch quasseln. Wer ihn anfasst, ist tot. Alles klar? Hat noch einer was dazu zu sagen?«
    Links hustete Pavel, der Feuer gemacht hatte.
    Voshak wirbelte zu ihm herum.
    Da hustete auch der Mann neben Pavel.
    Worauf Pavel umso lauter hustete.
    »Haltet ihr zwei das für einen Witz …?« Der Rest ging in allgemeinem Röcheln unter. Voshak straffte sich. »Was zur Hölle …?«
    Auf der anderen Seite der Lichtung hustete der nächste Sklavenhändler. Dann noch einer, und noch einer …
    »Alle aufhören, sofort«, bellte Voshak. »Ich sagte: Aufhören!«
    Das Husten hörte auf.
    Pavel straffte sich. Offenbar versuchte er, einen weiteren Hustenanfall zu unterdrücken.
    Voshal zeigte mit dem Finger auf ihn. »Untersteh dich.«
    Pavel riss sich zusammen, keuchte, hielt sich zurück … dann explodierte der Hustenanfall in einem Blutschwall. Blut spritzte aus seiner Nase und aus den Mundwinkeln. Würgend ging er in die Knie. Aus seinem Mund klatschte ein weicher, blutiger Klumpen.
    Voshak griff nach seiner Waffe.
    Auf der anderen Seite des Feuers brach ein weiterer Mann hustend und blutend zusammen. Andere packten ihre Waffen und blickten wild um sich.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, brüllte Voshak. Seine Stimme versagte, er nieste und glotzte den blutigen Sprühregen und die Fleischfetzen in seiner Hand an.
    Die Sklavenhändler fielen wie von einer unsichtbaren Sichel niedergemäht. Voshak wirbelte herum und blickte wild zuerst nach links und dann nach rechts.
    »Die Frau«, krächzte Crow und sackte in die Knie. »Die Frau!«
    Voshak fuhr zu ihr herum. Sie saß noch auf dem Holzklotz.
    »Schlampe!« Der blonde Sklavenhändler stürzte sich auf sie, prallte jedoch, gegen einen neuen Hustenanfall ankämpfend, zurück.
    Crow rappelte sich auf und hob sein Gewehr.
    Da brach ein

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