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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Etwas anderes zwischen ihnen, musste erst noch seine Fäden zu Ende spinnen.
     
    Sie packten ihre Sachen in den alten VW-Bus. Morrin warf ihm den Zündschlüssel zu.
    »Ist es ok, wenn du fährst?«, fragte sie lächelnd und Daan bemerkte, dass er jeden Tag, an dem er dieser Frau in die Augen sah, tiefer darin versank. Er nickte, sie stiegen ein und fuhren los. Eine Zeit lang schwiegen sie. Daan versuchte einfach damit zurechtzukommen, dass das Steuer auf der falschen Seite war und er mit links schalten musste, aber nach ein paar Kilometern ging es schon recht gut.
    »Ich habe es schon bemerkt, als du uns nach Dublin gefahren hast, dass du Autos nicht besonders zu mögen scheinst«, sagte er. Morrin blickte aus dem Seitenfenster. Sie drehte sich zu ihm um und grinste verlegen, wobei ihr Haare in die Stirn fielen.
    »Das liegt daran, dass ich keinen Führerschein habe«, gab sie zu-
rück.»Und außerdem ist mir Baile Átha Cliath zu groß, zu schmutzig und zu laut. Es ängstigt mich, dort zu sein.« Daan fiel auf, dass Morrin den gälischen Ausdruck für die Hauptstadt benutzt hatte. Der Stolz der Menschen hier im Westen auf ihre alte Sprache, war immer wieder festzustellen. Eine Zeit lang vertrieben sie sich die Fahrt damit, dass Morrin ihn ein wenig in die irische Sprache einführte. Danach hingen beide wieder ihren Gedanken nach und fuhren ein wenig zu schnell die Landstraße weiter nach Süden.
    Erneut stellte Daan fest, dass dieses Land eine Aura hatte, die ihresgleichen suchte. Zu glauben, dass es hier auch Feen und Elfen gab, erschien ihm wahrscheinlicher als einen Engel zu treffen. Innerlich schauderte er bei dem Gedanken daran. An solchen Orten im Dunkeln herumzutappen, konnte er sich als durchaus nervenzerreißend vorstellen. Die Bilder von der Gestalt, die Eddas Haus niedergebrannt hatte, tauchten plötzlich auf und er konnte nicht anders, als Morrin erneut danach zu fragen, auch wenn sie zu diesem Thema bisher hartnäckig geschwiegen hatte oder um den heißen Brei getanzt war.
    »Woher hast du gewusst, dass Nilah wieder hierher zurückkommen würde? Du hast das mit einer Zuversicht gesagt, dass es mir jetzt, wo ich darüber nachdenke, Angst macht.« Er spürte, wie sich Morrin in ihrem Sitz verspannte. Aber wann, wenn nicht jetzt, nach all den Dingen, die zwischen ihnen vibrierten. Morrin ruckelte unbehaglich auf ihrem Sitz herum. Sie hatten Ennis hinter sich gelassen und auch Limerick. Jetzt waren sie laut Karte auf der Straße nach Tralee, die schon mit einem Fuß auf der Halbinsel Dingle hockte. Die ständige Geschwindigkeitsüberschreitung und die Meidung der Küstenstraßen hatten sie erheblich schneller vorankommen lassen. Als sie nach einem Ort namens Abbeyfeale in die Grafschaft Kerry fuhren, bat Morrin ihn kurz anzuhalten.
    Der Himmel war grau und lag schwerbäuchig auf den Bergen, die in seine Wolken ragten. Der Wind war mild und feucht. Es roch nach Regen und Fernweh. Morrin vergrub ihre Hände in den Taschen ihrer Jacke und blickte über das Land, das so wild und uralt aussah, dass Daan einen Moment den Atem anhielt, soviel Andacht war in ihren Augen.
    »Deine Tochter muss einen heiligen Ort aufsuchen. Sie ist etwas Besonderes, Daan, und ich denke, das hast du schon immer gewusst, nicht wahr?« Ihr Blick, ihre weichen, klaren Züge waren voller Trauer. Wäre dieser Moment nicht so ernst gewesen, er hätte sie küssen wollen, mit seinen Händen in ihre schwarzen Locken greifen mögen, um sich darin wie in einem Wald zu verlaufen.
    »Liran sagte einmal etwas zu mir und bat mich es niemandem weiterzuerzählen, aber ich weiß, ich kann dir vertrauen.« Sie zog fragend die Stirn in Falten.
    »Er sagte, dass Nilah aus einer sehr alten Linie stamme und dass in ihrem Blut etwas verborgen sei, das dieser Sunabru unbedingt haben will«, er seufzte tief und fuhr sich über den Stoppelbart.»Als ich ihn fragte, was das sei, fragte er mich, woran ich glauben würde. Ich verstand nicht, was das sollte und wurde ärgerlich. Dann sagte er, dass in Nili ...«, er hielt inne. Dieser Gedanke war so unglaublich und er hoffte Morrin würde nicht gleich anfangen ihn für einen Irren zu halten.»... die Schöpfung selbst verborgen sei.« So, nun war es raus. Endlich! Endlich hatte er es teilen können.
    Doch Morrin grinste nicht oder lachte amüsiert auf. Sie starrte ihn an, als hätte er etwas gesagt, das sie schon lange wusste und nur erstaunt darüber war, dass er es ebenfalls tat. Was ging hier

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