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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Dardon.«
     
    Liran glaubte, gewandert zu sein. Wo und wie lange, das wusste er nicht mehr. Alles, vom letzten Blick auf Nilah, als er unter die Wellen gedrückt wurde, bis zu dem Moment, da er hier in diesem Zimmer die Augen aufgeschlagen hatte, war, als hätte es nie stattgefunden. Zurückgeblieben war ein Rest von zerfaserter Angst, die er noch wie feine Rillen an der Innenseite seiner Haut zu spüren glaubte. Die Angst vor dem Meer.
    Manchmal, wenn er die Augen ganz fest zudrückte, glaubte er etwas zu hören. Mochten die Bilder auch fort sein, so waren es doch leise geflüsterte Worte, die sein Unterbewusstsein wie abgehackte Echos in seine Gedanken spuckte. Mal waren sie nah und er glaubte schon ihren Sinn zu erkennen, als sie sich wieder entfernten und ihn zweifelnd zurückließen.
    Nur eines war ihm so bewusst, wie die Hitze von Feuer. Er war wieder zu Hause. Er spürte das Land in seinen Lungen. Kein Land roch so wie das Seine. Mochten auch tausende Jahre vergangen sein, mochten die Menschen es verändert haben, wie sie wollten, der Duft, der aus der Seele dieser Erde kam, würde sich niemals ändern.
    Bilder des Kampfes kamen ihm in den Sinn. Er müsste tot sein. Selbst Akkosh hätte diesen Schlag nicht abfangen können. Seltsamerweise schwieg der Baum in ihm, wie immer. Weil er etwas wusste, das Liran nicht wissen sollte? Der Anblick einer riesigen Kralle, die einen der Totmänner mit sich gerissen hatte, schob sich vor seinen Blick. Jemand war ihnen zu Hilfe gekommen. ›Wer? Hatte er es ihnen zu verdanken, dass er jetzt hier lag und noch am Leben war?‹
    »Meine Königin, ... er das?«
    »... mich nicht so. Lebt er?«
    Da waren sie, die Stimmen. Der Krieger versuchte sich zu konzentrieren, doch sie glitten ihm wie feiner Sand aus den Händen. Die Erschöpfung zog ihn zurück in den Schlaf.
    Etwas stach ihn in den Arm und dieses Mal ließ Akkosh es zu, da er wusste, er würde dem Körper helfen wieder zu Kräften zu kommen. Er hörte Worte, diesmal ganz nah. Sie sagten etwas von einem Pass und Papieren. Die eine Stimme war weiblich und hatte einen starken Akzent, den er nicht erkennen konnte. Sie war nicht von hier. Dann war da eine Stimme, die ihn ansprach, und er hörte Gälisch, das aus dem Süden des Landes zu stammen schien. Sie fragte nach seinen Namen und von wo er kommen würde. Der Krieger wollte antworten, doch Akkosh ließ es nicht zu. Liran hörte noch, wie die männliche Stimme die weibliche beruhigte und dieses Mal in dem Englisch, wie Nilah es auch sprach. Es fehle ihm nichts, nur Kopfschmerzen. Warten, bis er wach ist und dann  weiter sehen. Die Gardia? Nein, lieber noch warten. Sieht ja nicht gefährlich aus ... hört sich mal um.
    Schlaf.
    »Ja, er lebt, aber warum, das weiß ich nicht. Die Axt hätte ihn wie einen Apfel spalten müssen.«
    »Er trägt Magie in sich!«
    »Hm, er ist keiner von uns, aber er gehört auch nicht zu denen.«
    »Er gehört nur ... ihr.«
    »Ist er deshalb hier?«
    »Das Mädchen darf nicht scheitern. Er gibt ihr die Kraft.«
    »Kraft oder Liebe?«
    »Ich denke, es ist ein und dasselbe.«
    »Was wird nun geschehen, da wir uns eingemischt haben?«
    »Ich werde dich vor dem Rat schützen, Bran. Vieles konnte ich in Nebel hüllen, aber nicht die letzte Nacht.«
    »Werde ich wieder dieser Hund sein?«
    »Nur noch einmal, Bran.«
    »Was wird aus Euch werden?«
    »Ich bin die Königin. Letztendlich aber wird der Rat es Zähne knirschend hinnehmen müssen. Sie wissen zum Glück nicht alles.«
    »Dass diese Brut nun auf dem Grund des Meeres liegt, ist es mir wert in den Turm gerufen zu werden.«
    »Wenn das Mädchen scheitert, wird der Turm unsere geringste Sorge sein, glaub mir.«
    »Ich ...«
    Ein Donner überlagerte die nächsten Worte. Langsam trudelte Liran der Oberfläche der Wirklichkeit entgegen, als er sie plötzlich spürte, sie roch. Nilah . Heiße Tränen rannen ihm über die Brust. Ich denke, es ist ein und dasselbe. Er hob den Arm und legte ihn um sie.
     

 
     
    Im Dickicht der Vergangenheit
     
    Daan van Arten hatte noch immer wackelige Beine, als er hastig seine Sachen zusammensuchte und Morrin dabei fast umstieß. Vor wenigen Minuten hatte er mit seiner Tochter gesprochen. Alles war gut. Sie waren alle wohlauf, am Leben, unverletzt.
     Nilah hatte richtig aufgedreht geklungen, als wäre etwas Fantastisches geschehen. Er konnte es immer noch nicht fassen.
    »Ist es weit bis zur Dingle-Bay?« fragte er über die Schulter hinweg und stopfte seine

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