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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Nilah auf dem Motorrad sitzen ließ. Es war, als wollten sie damit sagen, dass sie auch gute Väter geworden wären, hätten sie nur die Möglichkeit dazu bekommen. Sie lächelte zaghaft.
    Der Spanier nickte betroffen und führte sie zur Treppe.
    Als Nilah an der Kante des Stegs stand und auf den felsigen Boden hinunterblickte, fing ihr Herz plötzlich an zu wummern. Wenn sie jetzt wieder dieses Land betrat, so wusste sie, würde das ihr Leben für immer verändern. Einen kurzen Augenblick lang wollte sie ins Boot springen und wegsegeln und nie mehr wieder zurückkommen. Sie holte tief Luft, trat auf und es fühlte sich nicht anders an als sonst auch. Benommen schüttelte sie den Kopf und folgte dann den beiden Männern die Treppe hinauf, wobei Jean Luc sich mit einem fragenden Blick zu ihr umwandte.
    Oben angekommen, konnte Nilah nur staunen und dem Bretonen ging es wohl ähnlich. Ein riesiger Garten breitete sich vor ihnen aus. Kiefern verströmten harzigen Duft, Büsche, Sträucher und Blumen so weit das Auge reichte. Sogar Palmen, deren Wedel sanft im Wind wogten und raschelten. Man hätte meinen können, man sei in einem verregneten Spanien gelandet.
    Das Haus war groß und wirkte trotz der zwei Stockwerke niedrig. Es war in einem blassen Gelb gestrichen und an allen Fenstern waren Rahmen und Sturmklappen rot. Das Dach war aus Reet und schmiegte sich wie ein grauer Buckel über das Haus, das wie ein eckiges Hufeisen angelegt war. Im Garten sah Nilah ein rundes Steingebäude. Es war wie so vieles in diesem Land aus flachen übereinander gelegten Steinen gemauert, so wie viele der Windbrecher auf der Insel und das Dach sah wie ein spitzer hölzerner Hut aus. Eine ungewöhnliche Gartenlaube, fand Nilah und ging weiter. In der Garagenauffahrt stand ein dunkelgrüner Jaguar.
    Sie hielten auf einen wunderschönen Wintergarten zu, der aus Glas und schlanken unbehandelten Baumstämmen konstruiert war. Von hier hatte man einen gigantischen Blick auf die Bucht und auf die gegenüber liegenden Berge auf der anderen Seite, die sich düster in die Wolken hoben.
    »Ich weiß nicht, was der Allmächtige sich dabei gedacht hat, aber langsam fange ich an zu glauben, dass hier äußerst ungewöhnliche Dinge passieren«, brummte der Spanier und Jean Luc fragte ihn warum.
    »Weil gestern Nacht ein Hund unten am Strand geheult und gejault hat, als würde man ihm die Seele entzwei reißen. Ich bin mit Jack, unserem Gärtner, mit einer Taschenlampe und Schrotflinte nachsehen gegangen. Wir fanden einen großen irischen Wolfshund und daneben einen offensichtlich Schiffbrüchigen.« Der Spanier schüttelte verzweifelt den Kopf, als könnte er noch gar nicht fassen, wie sehr sein geruhsames Leben so plötzlich aus den Fugen geriet.»Selma, meine Frau, ist in der Stadt und besorgt etwas aus der Apotheke für ihn. Ein junger Mann mit langen schwarzen Haaren, wahrscheinlich irgendwo von Bord gefallen, ich weiß es nicht. Oder ob er einer der Piraten ist?«
    Nilah bekam keine Luft mehr. Durch ihre Adern tanzten heiße Flammen und dann rannte sie durch das Wohnzimmer und schrie nur noch seinen Namen.
    »Liran? LIRAN!«
    Der Spanier setzte ihr nach.»Warten sie Señora, er liegt auf der anderen Seite, im Gästeflügel ...« Weiter kam er nicht, denn Nilah rannte ihn fast über den Haufen.
    »Wo?«, schrie sie ihn halb wahnsinnig an.
    Der Hausherr zeigte stumm und entsetzt auf einen Flur, der in den anderen Flügel des Hauses führte. Nilah konnte nicht mehr denken. Eine gigantische Blase schien in ihrem Kopf alles mit Watte auszufüllen, als sie den Flur entlang rannte, wie ein Rammbock durch die Tür am Ende stürzte und dann jäh innehielt.  Das Wummern war in ihrem ganzen Körper zu spüren.
    In einem großen weißen Bett lag Liran. Mit geschlossenen Augen, aber seine Brust hob und senkte sich. Nilah trat wie gelähmt neben ihn und die Tränen rannen ihr nur so über die Wangen. Ihr Anam Ċ ara ... war hier! Er war hier in ihrem Leben. Schluchzend umarmte sie ihn, drückte ihr Gesicht auf seine Brust und fing zu zittern an. Am Leben! Er war am LEBEN. Und als sie spürte, wie sich Muskeln unter ihr bewegten und sich ein Arm um sie schlang und sie unglaublich zärtlich an sich drückte, glaubte Nilah zum ersten Mal in ihrem Leben zu ahnen, was Liebe war.
    Sie bemerkte nicht, wie die beiden Männer den Raum betraten, und sie hörte auch nicht, wie der Spanier leise sagte:»Das, bei der heiligen Mutter Gottes, müssen sie mir erklären, Señor

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