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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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dieser wütende Berg aus Muskeln und Hitze gestanden. Nichts war in einem Krieg schlimmer als Fehlinformationen, das wusste Huslak aus leidvoller Erfahrung. Besser als jedes noch so scharfe Schwert war die Täuschung. Etwas, das der Gegner nicht kommen sah und das ihn blindlings in eine tödliche Falle laufen ließ. Aber noch war es nicht zu spät. Mit einem gewagten Hechtsprung hatte er sich retten können, hatte die Schultern zusammengezogen und sich durch das Loch in der Kammer hinausgewunden, bis ihm der Staub fast die Sinne geraubt hatte. Er hatte gewusst, dass niemand aus seiner Truppe überlebt hatte. Der Anblick war schrecklich gewesen, selbst für ihn als erfahrenen Seelentöter. Wie dieses griesgrämige Bollwerk über sie hergefallen war, uhhh, Huslak musste sich immernoch schütteln bei dem Gedanken, wie die anderen im Drachenatem zu Staub geworden waren. Grässlich. Erst recht als der Rest seiner Gefährten als Asche auf seinen Arsch gerieselt war, während er robbend das Weite gesucht hatte.
    Aber er war nicht unter den nächstbesten Stein gekrochen und hatte sich dort heulend eingebuddelt, nein, er hatte Rachepläne geschmiedet, von dem Augenblick an, als er sich in Sicherheit wähnte. Ein Auftrag war ein Auftrag! Und den brachte man zu Ende.
    Mittlerweile hatte er den Wald dieses blöden Kindes mit tödlichen Fallen versehen. Er hatte Stolperdrähte aus Stacheldraht angebracht. In manchen Gebüschen starrte das Gestrüpp nur so vor Armbrüsten mit vergifteten Pfeilen, die darauf warteten jene widerlichen Schuppen zu durchschlagen und den Drachen zum Wanken zu bringen. Es sollte reichen, dieses Vieh langsam und schläfrig zu machen. Den Rest würde Huslak ihm mit seiner Spezialklinge geben.
    Weiterhin hatte er Fallgruben ausgeschachtet, wobei er mehr als vier Schaufeln verbraucht hatte, und hatte diese ebenfalls mit Speeren und Flügelverkleber präpariert. Aber seine tödlichste Waffe ruhte auf zwei gegenüber liegenden Felskanten einer schmalen Schlucht. Ein mächtiges Rundholz aus dem abgesägten Wurfarm eines der Katapulte vor den Stadtmauern. Zwei lange Seile hingen daran, genau abgemessen. Es war gespickt mit Hörnern alter, von ihm getöteter Einhörner. Huslak rieb sich aufgeregt die Hände, wenn er nur an diesen Moment dachte.
    Er würde durch den Wald laufen. Winselnd, kopflos fliehend. Der Drache würde ihn verfolgen, rasend aufgrund der vielen Verletzungen, die er schon hatte. Und dann, wenn der Drache dachte, er hätte seinen Feind gleich eingeholt und in die Schlucht getrieben, da würde er, Huslak der Gefährliche, seine Vorrichtung auslösen, die beiden Stifte, die den Balken trugen, würden beiseite schnappen und das Ding würde an den Seilen herabschwingen wie ein todbringender Fluch. Er würde sich flugs ducken und das Geschoss würde in den Drachen fahren wie ein Rammbock. Ihn nicht nur aufspießen, sondern bis in die entfernte Stadt schleudern. Jaaa, das nannte man einen Straßenfeger, dachte er grinsend. Aber das Wichtigste war, er hatte einen guten Plan, den Drachen anzulocken. Diese dumme Nilah hatte einen fatalen Fehler begangen. Während er sich noch durch das Innere der Stadt gewühlt hatte, hatte die Frau den Aura-Namen des Drachens gesagt. Er hätte sich kugeln können vor Glück und Schadenfreude. Sie hatte ja nicht wissen können, dass er, Huslak der Gefährliche, zwei ihrer blöden Zwerge belauschen würde, die bierselig darüber palavert hatten. Jedenfalls hatte er jetzt das richtige Mittel zur Hand, den Drachen in seine Fallen zu locken.
    Also kletterte er auf einen hohen Baum, ein Gummiseil um die 
Füße gebunden für den schnellen Abgang und schrie aus Leibes-
kräften:»Ich weiß, wer du bist, du Missgeburt!« Dabei hüpfte er auf dem wippenden Ast und amüsierte sich königlich.
    Zwischen den Sprüngen hielt er kurz inne, horchte in den Wind und er musste nicht lange warten, bis er die Flügel vernahm, die so charakteristisch die Luft zerteilten. Sein Feind kam in die Falle geflogen. Huslak bebte vor Aufregung.
    »Komm näher, dicker fetter Drache! Ich habe eine Süssigkeit für dich«, schrie er grinsend.
    Doch dann war plötzlich alles still.
    Huslak spähte verwirrt in die Richtung, aus der die Flügelschläge gekommen waren. Was für ein verschlagenes Ding von einem Drachen war denn das nur? Er würde etwas Lauteres brauchen, entschied er und blickte auf seine Hände. Wieder grinste er.
     
    Der Magier zerfetzte sie mit Blicken. Nilah wusste, dass es noch

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