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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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kamen.
    Nilah stieß einen Schrei aus. Die grausamen, dunklen Männer aus dem Wald waren es. Einer trug einen Helm mit vielen verdrehten Hörnern und Nilah konnte sich denken, was für Hörner das waren. Für einen kurzen Moment starrten sich alle vier an.
    Einer der drei reagierte sofort und rammte seinen Speer zwischen die Steinplatten, um sie zu verkanten, was auch gelang, denn jetzt ging alles viel langsamer. Dann huschte er aus dem Blickfeld. Vermutlich suchte er jetzt den Hebel, der oben war. Die anderen beiden warfen sich einen kurzen Blick zu, sprangen kreischend auf die Schräge und versuchten sich zwischen Decke und Rampe hindurchzurollen. Nilah nahm ihren Hammer und prügelte auf ihren Hebel.
    Das Gefühl stieg noch immer zu ihr hoch.
    Der Stein knirschte fürchterlich, als der Speer brach und alles einen Ruck nach oben tat. Die beiden Häscher verloren den Halt und rutschten über die Kante, wo sie sich verzweifelt festzuhalten versuchten. Der Hebel brach und Nilah ging langsam rückwärts, schaute wie gebannt auf das Bild der beiden, die sich mit ihren Beinen strampelnd an die Kante der Rampe krallten. Fast sechs Meter hoch hingen sie da und gleich würde ihnen der sich schließende Quader die Hände zermalmen.
    Mit einem wütenden Jaulen ließen sie los und fielen. Nilah sah sie mit fuchtelnden Armen von der Tunneldecke stürzen.
    Das Gefühl stieg weiter.
    Mit einem kaum hörbaren, leicht versetzten»Bumm« knallten die beiden zwischen die Schienen und bewegten sich nicht mehr. Beruhigt atmete Nilah aus. Jetzt erst nahm sie das Getöse wahr, das über ihr herrschte. Anweisungen wurden gerufen und es klang, als würden viele metallische Gegenstände auf die Rampe niedersausen. Die hellen Töne vibrierten durch ihren Körper. Sie sah nach oben und stellte erleichtert fest, dass sich keine Risse bildeten oder gar Löcher. Ja, hier unten hatte man alles ziemlich solide gebaut.
    Als sie die Augen senkte, wurde plötzlich ihr ganzer Körper taub. Vor ihr standen die beiden Häscher auf und einer warf ihr durch seinen Helm einen gelbäugigen Blick zu, der sie wohl auf der Stelle verbrennen sollte. Nilah machte einen Schritt fort von den beiden, aber in ihren Muskeln war nur noch Watte. Der andere grinste. Mit den überheblichen Zügen eines Wesens, das glaubte, die Welt sei bereits sein, zog er behände eine Doppelaxt aus seinem schweren breiten Gürtel.
    Das Gefühl rauschte jetzt in ihren Bauch und ihre Lunge, sie kannte es bevor sie es dachte, pure Kraft – und rannte los.
    Wie ein Blitz schoss sie um die erste Biegung und spürte dieses Brennen zwischen den Schulterblättern, wenn man verfolgt wird und jeden Moment erwartet, dass einen etwas packt oder trifft.
    Stampfende Schritte dröhnten hinter ihr. Ihr eigener Atem hatte nicht einmal etwas Abgehacktes, sondern pfiff durchgängig in ihren Ohren. Dann kam sie um die letzte Kurve und sah den Drachen mit aufgerissenen Augen unter all den Piken liegen. Er starrte sie an und dann blickte er weiter und seine so wunderschönen Pupillen wurden zu blankem Hass. Hinter ihr erklang ein stöhnender Ausruf, wie man ihn macht, wenn man etwas Schweres weit werfen will, aber für Nilah gab es nur die Augen des Drachens und ... ganz leicht nur öffneten sich ihre Lippen ... sie flüsterte es wie ein Wort, das man sein ganzes Leben lang gesucht und endlich gefunden hat.
    Dann stand die Welt plötzlich still.
     
    Mitten in der Bewegung verharrte Nilah. Die Arme wie im Sprint angewinkelt. Eine Hand, den Hammer umfassend, nach vorn geworfen. Das rechte Bein, weit ausholend, barfuss, senkte sich gerade erst wieder herab, das linke hing wie gebannt, sich eben vom Boden abstoßend, einige Zentimeter darüber. Aufgewirbelte Staubkörner erstarrten wie Gefangene der Schwerkraft in der Luft. Ein einsamer Schweißtropfen, der sich von ihrer Stirn losgerissen hatte, schwebte bewegungslos vor ihrem Auge. Ihre wehenden, schmutzigen Haare hatten sie noch nicht einmal eingeholt. Kein Laut war zu hören.
    Aber sie konnte sehen. Und das was sie sah, war schier unglaublich. Mehrere Wellen durchliefen den Drachen, als hätte man viele Finger gleichzeitig in eine Flüssigkeit getaucht und wieder herausgezogen, die dann weiter in konzentrischen Kreisen sanft über die Konturen seines Körpers liefen. Vorn in der Brust war der Ausgangspunkt. Genau in dessen Mitte erschien plötzlich ein dunkelblauer Fleck, der sich mit der Geschwindigkeit der Wellen nach allen Seiten ausbreitete. Als

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