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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Stunde später, als er erneut durch das Fernglas spähte und es erstaunt sinken ließ, um es gleich darauf wieder vor die Augen zu setzen. Und als Nilah es in die Hand bekam, krampfte sich ihr Magen zusammen.
    Zwei Schiffe kamen auf sie zu. Schwarze Segel, mit einer gemalten, auf der Seite liegenden Acht, verschmolzen fast mit dem Himmel über ihnen. Man sah sogar, wie ihre vielen Ruder die Wellen peitschten, sich synchron auf und ab bewegten. Das hier waren keine normalen Schiffe oder der Versuch angewandter Archäologie. Das galt nur ihnen! Sie segelten weiter und über ihnen wälzte sich die Wand dahin, dass es wirkte, als glitten sie unter die schwarzgraue Tischplatte eines Riesen. Das Meer erhob sich und begann zu brüllen.
    Liran erschien auf Deck, das Gladius in den Händen und den Dolch in seinem Gürtel.
     

     

 
    Donnern und Tosen
     
    Cormac ballte die kalten Hände zu Fäusten. Da waren sie! Schon lange hatte ihr mickriges weißes Segel in der Sonne wie ein Leuchtfeuer gehangen, nun wurde es von der Finsternis des Sturmes langsam verschluckt.
    Er sah, wie eine Gestalt auf dem Bug des anderen Schiffes erschien und das Schwert erhob. Cormac lachte grimmig. Der Fian hieß sie willkommen auf seinem Schlachtfeld. Es war an der Zeit Entscheidungen zu fällen.
    Unter ihm schleppten die Schmerzbringer große Körbe mit Tongefäßen aufs Deck. Andere drehten an einer Winde das Katapult vom unteren Deck nach oben. Karg erschien neben ihm und spuckte aus. Sein Umhang wirbelte im Wind.
    »Hast du ihn gesehen? Allein ist er, stellt sich an den Bug und zeigt uns unseren Tod. Wahnsinn.«
    »Das ist kein Wahnsinn, Freund. Das ist etwas, das wir nie begriffen haben, nie in uns hatten. Man sagt, er sei im Schlund des Meeres geboren worden. Was soll solch ein Mensch da noch fürchten? Er kämpft vielleicht allein, aber er kämpft mit Stolz.«
    Karg grunzte ob der Worte. Seine stahlblauen Augen blieben auf das weiße Segel geheftet, während sein Zopf im Wind schwang. Die buschigen Brauen zogen sich zusammen, als er auf das Treiben unter sich sah.
    »Verfluchte Brut«, zischte er.»Die werden ihn und das Mädchen einfach versenken, ohne auch nur einen Schwerthieb. Angst haben sie vor ihm, sag ich dir. Einige flüstern, beim Haus des Mädchens soll er sie regelrecht abgeschlachtet haben. Ihre vielen Pupillen werden ruhelos, wenn sie seinen Namen hören. Einem der Ruderer haben sie den Hals aufgeschlitzt, als er sie lachend danach fragte. Wir mögen ehrlos gehandelt haben, damals. Aber die da ...«, er nickte zu den staksigen Gestalten, die jetzt dicke Bolzen verankerten, um das Katapult standfest zu machen.»... haben nichts als verbrannte Seelen!« Wieder spuckte er aus.
    Einer der Schmerzbringer erklomm umständlich die Treppe zum Achterdeck. Am Ende eines seiner langen Arme hing eine breite, schartige Klinge. Cormac hasste diese Wesen mit jeder Faser. Ihre hinterlistige Art zu gehen, ihre dürren, ledrigen Körper, die länglichen, eckigen Augen, die so fern aller Menschlichkeit waren.
    Die Kreatur drückte Karg einfach beiseite und baute sich vor Cormac auf. Es klackte und knarzte, während seine scharfen Zähne sich aus den verrotteten Lippen hoben.
    »Schneller rudern!« Der Schmerzbringer legte den Kopf schief und kam dicht an den Navigator heran.»Schneller rudern, Sklave!«
     Cormac hatte die Hand schon hinter sich auf den Rücken gelegt und umfasste den Griff seiner Axt, doch dann hielt er inne. Es war nicht gut diesem Vieh den Kopf vom dürren Hals zu hacken. Nicht jetzt.
    »Karg ...«, sagte er im Befehlston,»...die verfluchten Sklaven sollen den Takt erhöhen. Wir wollen den Fian versenken!« Beim Wort Fian blähte sich die Nase der Kreatur, die eigentlich nur aus zwei Löchern bestand, und Cormac grinste innerlich.
    »Navigator?«
    »Habe ich mich nicht klar ausgedrückt, Karg? Gebt meine 
verdammten Befehl weiter und zwar Wort für Wort, habt Ihr das verstanden?«
    Kargs Gesicht hellte sich nur für einen Bruchteil auf, dann verließ der Hüne das Achterdeck. Der Schmerzbringer sah ihm nach und legte wieder den Kopf schief. Dann drehte er sich abrupt um und stakste zu seinen eigenen Leuten. Cormac fiel auf, dass diese kurz die Köpfe zusammen steckten und sich klackernd unterhielten. Ein befremdliches Kribbeln breitete sich zwischen seinen Schulterblättern aus. Einer der Schmerzbringer sah zu ihm hoch und der Navigator glaubte ein Grinsen darin zu erkennen.  Das Kribbeln lief weiter sein Rückgrat

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