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SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition)

Titel: SeelenZauber - Die Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Kellen
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Ruder traf. Er versuchte, sich an einem festzuhalten, aber als das Ruderblatt wieder nach oben schwang, rutschte er ab und versank. In seiner Brust steckte Lirans Speer. Jetzt erst machte ihr Schiff einen Schwenk, woraufhin der andere Angreifer tobte und seine irre Stimme durch den Wind hallte. Sie sah, wie Liran ein Zeichen zum Ruderhaus machte und Jean Luc erwiderte es. Die beiden hatten das abgesprochen. Das war doch Wahnsinn. Dann stob ein neuer Feuerball durch die Dunkelheit. Sie und Liran reckten die Köpfe. Dann rannte der Krieger zu ihr und Nilah riss die Rudertür ganz auf, um ihm Platz zu machen. Mit einem fauchenden Dröhnen zerplatze etwas dicht hinter ihnen, eine Flammenhölle brach daraus hervor und tauchte ihr Heck in prasselnde Hitze.
    Plötzlich war der Himmel rot.
     
    Einer der Schmerzbringer taumelte aus der Luke des Ruderdecks nach oben, streckte die Klauen aus und fiel dann auf die Planken. In seinem Rücken steckten vier Pfeile.
    Damit brach die Schlacht los. Das war das Zeichen. Cormac packte seine Axt, sprang auf das Hauptdeck und hieb dem Schmerzbringer, der gerade die dritte Feuerkugel gezündet hatte, das Blatt in den Nacken. Mit zwei weiteren Hieben löste er die hinteren Bolzen, als ihn etwas ansprang und über die Planken schleuderte. Knochige Finger griffen um seinen Hals. Er roch das nasse Holz des Schiffes unter sich. Knurrend bäumte er sich auf und hob den Gegner gleich mit in die Höhe. Er hörte, wie unter ihm das Schiff von Kämpfen toste und lachte wild.
    »Du dreckiger, kleiner Wurm«, flüsterte er, drehte sich herum und zerschmetterte den Schädel des Schmerzbringers am Pfosten des Aufgangs. Der Griff um seinen Hals wurde schlaff, als er einen stechenden Schmerz in der Seite spürte. Ohne zu zögern beugte er sich nach vorn und hackte mit der Axt dicht an seinem eigenen Bein vorbei. Ein schriller Ton erklang, als er sich wieder aufrichtete, umdrehte und das halb abgetrennte Bein des Gegners mit einem Fußtritt abriss und gleichzeitig die Axt in die Seite der Kreatur rammte.
    Plötzlich färbte sich der Himmel rot, begann zu glühen. Rot leuchtende Kugeln schossen gen Himmel.Im Schein der brennenden Feuerkugel und des Himmels sah er, dass auch hier Männer gegen die Schmerzbringer kämpften. Karg trat blutüberströmt aus dem Ruderdeck und warf achtlos den Kopf eines Getöteten über Bord. Er spuckte aus und schmiss sich dem nächsten entgegen.
    »Für die Freiheit!«, brüllte er und viele nahmen den Ruf auf.
    Ja, das war jetzt ihr Kampf. Sie waren dabei sich ihre Ehre zurückzuholen. Sie würden alle Schmach, die sie vor über zweitausend Jahren über sich und ihre Ahnen gebracht hatten, mit ihrem eigenen Blut fortwischen. Mit ihrem und der Asche der Schmerzbringer.
     
    Wie aus dem Nichts war das zweite Schiff hinter ihrem Heck erschienen. Doch etwas war anders. Viele Ruder glitten einfach in die See oder schwebten wie leblos in der Luft.   Kampfgeräusche, Waffenklirren und Schreie wehten herüber. Was dort nur vor sich ging? Fasziniert starrten Nilah und Liran zu dem Schiff, das taumelnd in der See krängte, als Nilah etwas auf der Steuerbordseite wahrnahm und sofort den Kopf drehte. Der weiße Bug einer sehr großen Jacht durchschnitt die Wellen, kam direkt auf sie zu. Leuchtraketen stiegen auf und hoben sich zitternd in den Himmel. Dumpfes Grollen hämmerte durch den Sturm, als eine Wasserfontäne vor ihrer Steuerbordseite explodierte und das halbe Schiff unter sich begrub. Dann eine zweite und eine dritte, die noch näher kamen. Die Wassermassen drückten ihr Segelboot für Sekunden tiefer, bis sie endlich wieder abflossen. Dann sah Nilah winzige kleine Blitze aufleuchten und kaum eine Sekunde später schrie der Bretone:»RUNTER!« Sie war noch nicht einmal auf dem Boden gelandet, da zerfetzte eine Salve von Maschinengewehrfeuer das Ruderhaus. Die Bullaugen zerbarsten, die Instrumente wurden getroffen, Funken und Holz stoben durch die Luft, es roch nach verschmortem Plastik.
    Jean Luc rief nach der heiligen Johanna und Liran steuerte weiter das Ruder. Entsetzt sah Nilah vom Boden aus, wie er dastand und wild daran drehte. Sie wollte ihn anschreien, er solle verdammt noch mal in Deckung gehen, als sich wieder eine knatternde Salve in das Schiff stanzte. Planken rissen auf, hohe metallische Töne erklangen, als die Reling getroffen wurde, die Schiffsglocke gab zweimal ein lautes»Pling« von sich, dann verstummte sie. Nilah aber fühlte für einen Moment gar nichts

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