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Seeteufel

Seeteufel

Titel: Seeteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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müssen die Kerle das Zeug ja herhaben, Arsen bekommt man schließlich nicht im Supermarkt um die Ecke. Da Hanno in die Soko eingebunden ist, dürften diese Nachforschungen wohl an dir hängen bleiben, Jo. Also mach dich vom Acker …«
    Â»Aber …«
    Â»Sprich mit dem Labor, frag den Computer, das LKA , bei negativem Bescheid auch das BKA  …«
    Â»Aber …«
    Â»Geh alle diesbezüglichen Fälle und unsere Datenbanken durch. Du weißt schon: Einbrüche, Diebstähle, Überfälle, verdächtige Handelsgeschäfte, das ganze Programm. Beginne mit der Bodenseeregion und erweitere nach und nach den Radius. Gegen Mittag möchte ich einen vorläufigen Zwischenbericht.«
    Endlich kam Jo zu Wort. Entsprechend geladen machte sie ihrem Ärger Luft: »Diese Aufgabe haben Sie mir bereits gestern Vormittag übertragen – erinnern Sie sich nicht mehr? Das meiste davon ist längst erledigt!«
    Â»Entschuldige bitte«, entgegnete Wolf ungerührt und wandte sich Vögelein zu. »Dann zu dir, Hanno.«
    Â»Es gibt Neuigkeiten von der Spurensicherung. Wollen Sie hören?«
    Â»Klar. Aber fang mit dem Auge an.«
    Â»Auge?«
    Â»Das Auge, das die Täter in Karin Winters Wohnung platziert haben, falls du dich erinnerst. So ein Teil dürfte nicht ganz einfach zu beschaffen sein. Zumindest hab ich noch keinen Fleischer gesehen, der Rinderaugen im Angebot gehabt hätte.«
    Vögelein nickte. »Richtig. Ich hatte vor, die Soko darauf anzusetzen. Es gibt nämlich allein in Überlingen und der näheren Umgebung elf Schlachthöfe und fleischverarbeitende Betriebe. Dazu kommen dann noch gut und gerne vierzig Metzgereien, die wir zunächst jedoch außer Acht lassen können, da sie nicht mehr selbst schlachten. Trotz allem sollten wir die Hoffnung nicht aufgeben, schließlich werden Rinderaugen eher selten verlangt, würde ich sagen. An so einen Kunden dürfte sich jeder Betrieb erinnern.«
    Â»Okay. Und jetzt zur Spurensicherung«, knurrte Wolf.
    Â»Zu dem Amulett, das wir im Bootshaus gefunden haben: Die Kollegen konnten daran genügend DNA -Material sicherstellen. Ein Abgleich mit der BKA -Datenbank verlief jedoch negativ, die DNA ist dort nicht gespeichert.«
    Â»Merkwürdig. Sollten wir es doch nicht mit Profis zu tun haben?« Wolf wurde vom Läuten seines Telefons unterbrochen.
    Als er den Hörer wieder auflegte, gab er Vögelein ein Zeichen. »Die Kollegen verlangen nach dir, offenbar trudeln die ersten Anrufe ein. Ich verlass mich darauf, dass ihr mich auf dem Laufenden haltet.«
    Kaum hatte Vögelein den Raum verlassen, zog Wolf seine Gitanes hervor und zündete sich eine an. Dann griff er erneut zum Telefon.
    Â»Frau Winter, ich grüße Sie. Haben Sie zwei Minuten für mich?«
    Â»Für Sie immer«, antwortete sie. »Na gut, sagen wir: fast immer. Um was geht’s?«
    Â»Nur für den Fall, dass bei Ihnen Anrufe zu den Phantombildern eingehen …«
    Â»Hätten Sie heute früh einen Blick in den ›Seekurier‹ geworfen«, unterbrach sie ihn, »dann wüssten Sie, dass wir potenzielle Anrufer an die dafür zuständige Überlinger Polizeidienststelle verweisen. Wir haben sogar die Nummer Ihrer Soko angegeben.«
    Â»Gut so. Soviel ich weiß, sind bereits Meldungen bei uns eingegangen. Ach, übrigens, waren Sie eigentlich zur Exhumierung auf dem Friedhof? Gesehen hab ich Sie jedenfalls nicht.«
    Â»Das will ich hoffen«, kicherte Karin. »Ich hatte Ihnen ja versprochen, mich dezent im Hintergrund zu halten. Um gute Bilder zu bekommen, muss man heutzutage nicht unbedingt in der ersten Reihe stehen.«
    Den letzten Satz bekam Wolf nur noch halb mit – Jo war wie ein Wirbelwind in sein Zimmer gestürmt. Sie wirkte aufgekratzt, fast fiebrig. Überrascht hielt sie inne und starrte auf den Hörer in seiner Hand. Im Zwiespalt, ob sie den Rückzug antreten oder bleiben sollte, verharrte sie auf der Stelle, bis Wolf sie heranwinkte.
    Â»Ich muss Schluss machen«, entschuldigte er sich bei Karin Winter, »hier scheint etwas unerhört Wichtiges passiert zu sein. Bis zum nächsten Mal.« Er unterbrach die Verbindung und raunzte: »Schon mal was von Anklopfen gehört?«
    Â»Entschuldigung, Chef, aber es gibt ein erstes Ergebnis bei meinen Arsenrecherchen. Sehen Sie mal hier!« Sie legte einen

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