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Seeteufel

Seeteufel

Titel: Seeteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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Heiner. Gute Arbeit. Bin echt gespannt, was die Halterin vorzubringen hat.«
    Nachdem Fleischmann wieder zum Löschfahrzeug zurückgekehrt war, ging Wolf ein paar Schritte zur Seite. Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte die auf dem Zettel angegebene Nummer. Während er auf die Verbindung wartete, preschte ein Wagen den Berg herauf, bog mit angedeutetem Powerslide auf den Parkplatz ein und legte schließlich eine Vollbremsung hin, dass den Feuerwehrleuten der Kies nur so um die Ohren spritzte. »Aufschneider«, knötterte Wolf abfällig und hielt sich ob des Lärms das freie Ohr zu.
    Â»Guten Tag«, antwortete er, als sich die Teilnehmerin endlich meldete, »Kripo Überlingen, mein Name ist Wolf. Entschuldigen Sie bitte die Störung, ich möchte nur etwas abklären. Sie fahren doch einen blauen Renault Twingo, richtig? … Ah, Sie haben ihn verliehen … an eine Bekannte? … So, schon vor drei Tagen. Dann wissen Sie gar nicht, wo sich das Fahrzeug in diesem Moment befindet, oder? … Dacht ich mir. Wer fährt denn den Wagen gerade?«
    Als Wolf die Antwort hörte, traf ihn beinahe der Schlag. »Wie bitte?«, fragte er schrill zurück. Hilfe suchend sah er zu Fleischmann hinüber, doch der parlierte inzwischen mit dem Neuankömmling und hatte infolgedessen kein Auge für Wolf. So blieb ihm nichts anderes übrig, als das Gespräch mit einem halblauten »Danke, ich melde mich später wieder!« zu beenden. Die Frau würde noch früh genug erfahren, dass sie ab sofort kein Auto mehr besaß. Jetzt musste er sich um die Hintergründe des Anschlags kümmern.
    Als Wolf zu Fleischmann an das Löschfahrzeug trat, erkannte er den verhinderten Rennfahrer. »Du hier, Hanno? Du wolltest dir doch diesen Neidling vorknöpfen?«
    Â»Hab’s ja versucht, aber der Vogel war ausgeflogen, seine Wohnung leer. Ein Nachbarin verriet mir, Neidling sei wie jeden Morgen zur Arbeit gefahren. Hab ihn aber auch dort nicht angetroffen. Nach Aussage eines Kollegen hat er gegen zehn Uhr seinen Arbeitsplatz verlassen, angeblich, um eine wichtige persönliche Angelegenheit zu erledigen. Dachte, ich könnte Sie hier so lange unterstützen.«
    Â»Möchte wissen, bei was«, murrte Wolf und zündete sich eine Gitanes an.
    Nun konnte Fleischmann nicht mehr länger an sich halten. »Jetzt sag schon, Leo, was du erfahren hast.« Er deutete auf das Handy, das Wolf noch immer in der Hand hielt.
    Â»Tja, sieht so aus, als sei der Wagen doch nicht grundlos ein Raub der Flammen geworden. Hier, Hanno, sieh dir das mal an.« Er führte Vögelein zu dem Wrack und zeigte ihm die Überreste der Wanze.
    Vögelein pfiff erstaunt durch die Zähne. »Können Sie sich schon einen Reim darauf machen, Chef?«
    Â»Das würde mich jetzt aber auch interessieren«, sagte Fleischmann und trat ebenfalls einen Schritt näher. »Wer hat die Karre überhaupt hier abgestellt?«
    Â»Eine Journalistin vom ›Seekurier‹. Karin Winter. Ist über ihre Recherchen in einen Mordfall involviert. Sie hatte sich den Wagen von einer Freundin ausgeliehen, um unbehelligt ihrer Arbeit nachgehen zu können.«
    Â»Ist ja krass – ein Anschlag auf die Winter?«, rief Vögelein überrascht.
    Â»Ich glaube kaum, dass die Winter das Ziel war«, sagte Wolf.
    Â»Na ja, vielleicht war es kein Anschlag auf ihre Person, aber doch eine eindeutige Warnung, so wie das Auge.«
    Â»Vielleicht. Oder es diente einem ganz anderen Zweck, so wie das Feuer in Einsteins und Havannas Unterschlupf.«
    Vögelein rieb sich einige Sekunden lang irritiert das rechte Ohr. Dann hob er ruckartig den Kopf. »Moment, Chef … sollte etwa die Wanze …?«
    Â»Bingo!«, nickte Wolf. »Ich vermute, dass jemand das Auto angezündet hat, um die Wanze zu vernichten.«
    Â»Damit wir nicht erfahren, dass die Täter seit geraumer Zeit über jeden Schritt der Winter unterrichtet sind!«
    Â»Vermutlich wussten sie alles: mit wem sie sprach, an was sie arbeitete, wo sie laufen würde. Und ziemlich sicher war das hier nicht die einzige Wanze in ihrem Umfeld.« Wolf legte besorgt die Stirn in Falten. »Aber wenn der Wagen wirklich von diesen Leuten abgefackelt wurde, um Spuren zu beseitigen – müssen wir uns dann nicht fragen, warum sie freiwillig und gerade jetzt auf diese wichtige

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