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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ein Bein verlieren und seinen wertlosen Schwiegersohn umbringen konnte. Die Curtis Publishing Company verweigerte jedoch einen Tauschhandel. Sie bezahlte den Artikel; Brian Smith & Co. bezahlte die Anzeige.
    Im Januar 1910 tauchte ein großer Komet auf und beherrschte bald den Abendhimmel im Westen. Viele Leute hielten ihn fälschlich für den Halleyschen Kometen, der zwar in jenem Jahr fällig war, sich aber erst später blicken ließ.
    Im März 1910 gründeten Betty Lou und Nelson einen eigenen Hausstand – zwei Erwachsene, zwei Babys –, und Random Numbers hatte eine schlimme Zeit, in der er sich mit der Entscheidung herumplagte, wo er leben sollte, entweder im »Einzigen Heim« oder bei seiner Sklavin Betty Lou. Eine Zeitlang wechselte er zwischen beiden Häusern und fuhr dabei jeweils in Autos mit, die in die richtige Richtung fuhren.
    Im April 1910 war dann der echte Halleysche Komet deutlich am Nachthimmel zu erkennen. Im nächsten Monat beherrschte er das Firmament, die Spitze so hell wie die Venus und der Schweif noch mal halb so lang wie der Himmelswagen. Dann kam er der Sonne zu nahe, als daß man ihn noch hätte sehen können. Als er im Mai wieder am Morgenhimmel auftauchte, war er noch prächtiger als zuvor. Am 15. Mai fuhr uns Nelson vor Anbruch der Morgendämmerung hinaus zum Meyer Boulevard, wo wir den östlichen Horizont betrachten konnten. Der gewaltige Kometenschweif bedeckte den Himmel in einer Linie, die in einem Bogen von Osten nach Süden verlief und hinab zur Sonne wies, die noch unter dem Horizont stand. Es war ein unglaublicher Anblick!
    Er bereitete mir allerdings keine Freude. Mr. Clemens hatte mich darüber informiert, daß er mit dem Halleyschen Kometen gekommen war und wieder mit ihm gehen würde – was er am 21. April auch tat.
    Als ich davon erfuhr – die Nachricht erschien im Star – schloß ich mich in meinem Zimmer ein und weinte.

KAPITEL ELF
    EIN EITLER GECK IN EINEM DERBY
    Heute holten sie mich aus meiner Zelle und führten mich in Handschellen und mit einer Kapuze über dem Kopf in etwas, was wahrscheinlich ein Gerichtssaal war. Dort entfernten sie Handschellen und Kapuze, womit ich als einzige Anwesende aus dem Rahmen fiel, denn meine Wärter trugen ebenso Kapuzen wie die drei Typen, die ich für die Richter hielt. Vielleicht Bischöfe – sie trugen Phantasieroben mit diesem gewissen priesterlichen Touch.
    Ein paar weitere Lakaien hier und da trugen ebenfalls Kapuzen. Das Ganze erinnerte mich an eine Ku-Klux-Klan-Versammlung, und so versuchte ich, mir die Schuhe der Typen anzusehen. Als der Klan sich in den zwanziger Jahren erneut bemerkbar gemacht hatte, wies mich Vater einmal darauf hin, daß man unterhalb der weißen Laken die abgelatschten Schuhe des sozialen Bodensatzes erkennen könne, Leute, die sich nur dann anderen überlegen fühlten, wenn sie sich einer rassistischen Geheimgesellschaft anschlossen.
    Bei diesen Witzbolden konnte ich den Test allerdings nicht durchführen. Die drei ›Richter‹ saßen hinter einer hohen Bank. Der Gerichtsdiener (?) hatte seine Recorderanlage auf einem Schreibtisch aufgebaut, unter dem seine Füße steckten. Meine Wärter standen hinter mir.
    Sie hielten mich für etwa zwei Stunden dort fest, denke ich. Ich nannte ihnen lediglich »Name, Rang und Dienstgrad«… »Ich bin Maureen Johnson Long aus Boondock, Tellus Tertius. Ich habe mich auf einer Reise verirrt und wurde durch ein Mißgeschick hierher verschlagen. Was alle diese albernen Beschuldigungen angeht: nicht schuldig! Ich verlange einen Rechtsanwalt!«
    Von Zeit zu Zeit wiederholte ich das »Nicht schuldig!« Ansonsten blieb ich stumm.
    Nach ungefähr zwei Stunden – dem Hungergefühl und dem Druck auf die Blase nach zu urteilen – kam es zu einer Störung. Es war Pixel.
    Ich sah ihn nicht hereinkommen. Anscheinend hatte er wie üblich meiner Zelle einen Besuch abgestattet, mich dort nicht gefunden, hatte mich daraufhin gesucht und hier entdeckt.
    Hinter mir hörte ich das » Hurrraah! «, mit dem er gewöhnlich sein Eintreffen ankündigt. Ich drehte mich um, und er sprang mir in die Arme, stieß mich schnurrend mit dem Köpfchen an und wollte wissen, warum ich nicht dort gewesen war, wo ich eigentlich hätte sein sollen.
    Ich tätschelte ihn und versicherte ihm, daß er eine prima Katze war, ein guter Junge, der allerbeste!
    Das mittlere Gespenst hinter dem Richtertisch befahl: »Entfernen Sie dieses Tier!«
    Einer der Wärter versuchte, Pixel zu ergreifen.
    Nun hat

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