Segnet die Tiere
den Schutzanzug über.
Das Schiff kam noch näher und wirkte recht stabil. Ein Beiboot löste sich, glitt in Richtung Ufer. Es dauerte nicht lange, bis Kim die Gesichter der darin sitzenden Personen sehen konnte. Er bemerkte typische Haarknoten und silberne Tätowierungslinien an den Augen.
Als Kim die Entfernung gering genug glaubte, rief er: »Wir haben Schiffbruch erlitten. Einer von uns braucht dringend medizinische Hilfe.«
Die grimmigen Mienen der Bootsinsassen erschienen dem Fähnrich seltsam vertraut.
»Sparen Sie sich die Spucke«, sagte Paris. »Das sind genau jene Leute, die Marimas Schiff angriffen und zerstörten.«
8
B‘Elanna Torres blickte in das verdrießliche Gesicht des neuen Technikers namens Borizus. Zumindest der klingonischen Hälfte ihres Wesens war er sofort unsympathisch.
Immer mit der Ruhe, dachte sie.
»Sie sind also Borizus? Na schön, ich hoffe, Sie sind vorsichtiger als Ihr Vorgänger.«
Der Sardalianer starrte sie finster an – ein anmaßender Bursche, der offenbar nicht daran gewöhnt war, Anweisungen zu empfangen. »Soll ich tatsächlich glauben, daß Sie diese Abteilung leiten?« schnaubte er. »Nie zuvor bin ich einem weiblichen Chefingenieur begegnet, noch dazu einem, der aus dem All kommt.«
Ach? Jemanden wie dich stecke ich ganz bequem in die Tasche. »Ihre bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse interessieren mich herzlich wenig«, erwiderte Torres scharf.
»Viel wichtiger ist, ob Sie uns die für die Reparaturen benötigten Materialien liefern können. Nur aus diesem Grund sind Sie hier.«
Borizus deutete zur nächsten Konsole. »Erklären Sie mir zuerst, wie das dort funktioniert.«
Torres widerstand der Versuchung, ihm einen Tritt zu geben, der ihn bis zum Transporterraum beförderte. »Ich glaube, Sie verstehen nicht ganz«, sagte sie gepreßt. »Ich gebe hier die Befehle, nicht Sie.«
Der Sardalianer schenkte diesem Hinweis keine Beachtung, streckte die Hand aus und berührte ein diagnostisches Sensorfeld. Sofort leuchteten alle Displays der Schalttafel auf.
Borizus zuckte erschrocken zusammen. Doch seine Reaktion bot der Chefingenieurin einen nur schwachen Trost. Verärgert deaktivierte B’Elanna die Konsole und klopfte dann auf ihren Insignienkommunikator.
»Torres an Chakotay.«
»Ich höre.«
»Borizus ist absolut keine Verbesserung. Er hört nicht auf mich. Ihm scheint überhaupt nichts an einer Zusammenarbeit mit uns zu liegen. Und er bezweifelt, daß ich etwas von technischen Dingen verstehe. Er beschränkt sich darauf, Alarme auszulösen und zu verlangen, daß ich ihm die
Funktionsweise der hiesigen Installationen erkläre.«
»Er ist natürlich neugierig«, erwiderte der Erste Offizier scharf. »Als Techniker interessiert er sich dafür, wie unsere Bordsysteme funktionieren.«
»Ich traue ihm nicht.«
»Versuchen Sie, darüber hinwegzukommen, B’Elanna. Er ist der beste Techniker, den uns Sardalia anzubieten hat. Wir können nicht einerseits die technischen Spezialisten
zurückweisen und andererseits erwarten, daß man uns die erforderlichen Materialien zur Verfügung stellt. Chakotay Ende.«
Torres wandte sich dem Sardalianer zu und atmete tief durch.
»Na schön. Machen wir uns an die Arbeit.«
Borizus brummte zustimmend.
B’Elanna lächelte dünn und hob warnend die Hand. »Aber eins möchte ich klarstellen: Wenn Sie irgend etwas anrühren, ohne mich um Erlaubnis zu fragen, schicke ich Sie für einige Stunden ins Reich der Träume, klar?«
Harry Kim rang mit der Übelkeit, als sich das Deck unter ihm hob und senkte. Die Bewegungen schienen sich auf seinen Magen zu übertragen. Fast wünschte er sich, wieder als Schiffbrüchiger am felsigen Strand zu stehen. Alles war besser als dieses absolute Elend, das seinen ganzen
Wahrnehmungskosmos füllte. Nur eines half ihm, den
Brechreiz zumindest ein wenig unter Kontrolle zu halten: das Bemühen, Informationen zu gewinnen. Auch aus diesem
Grund rückte er Assurna, den Kapitän des micaszianischen Schiffes, in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit.
»Warum haben Sie uns angegriffen?« fragte er »Und warum beschlossen Sie später, uns zu folgen und zu retten?«
»Wir wollten Sie nicht umbringen«, erwiderte Assurna. Sie war eine drahtige Frau mit purpurnem Haar und
bernsteinfarbenen Augen. »Es ging uns vor allem darum, Sie von den Darra zu vertreiben.« Die Sardalianerin blickte an Kim vorbei zur immer noch bewußtlosen Marima. Ihre
Nasenschlitze zitterten. »Als Außenweltler
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