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Seherin von Kell

Seherin von Kell

Titel: Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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bin ich wütend auf Zandramas, nicht auf dich und Cyradis. Ich mag Leute nicht, die meiner Frau Streiche spielen.«
    »Es ging nicht anders, weißt du. Zandramas mußte herausfinden, wo die Begegnung stattfinden wird. Schließlich wird ja auch sie dort erwartet.«
    »Du hast wahrscheinlich recht. Hat Cyradis mit dir über Einzelheiten deiner Aufgabe gesprochen?«
    »Über ein paar. Aber ich soll nicht darüber reden. Ich darf dir nur so viel sagen, daß eine sehr wichtige Persönlichkeit kommen wird, der ich helfen soll.«
    »Und dazu wirst du den Rest deines Lebens brauchen?«
    »Und nicht ich allein, viele andere ebenfalls.«
    »Ich auch?«
    »Das glaube ich nicht. So wie ich es verstanden habe, wird deine Aufgabe nach der Begegnung beendet sein. Cyradis ließ durchblik-ken, daß du bereits genug getan hast.«
    Am Morgen brachen sie früh auf und ritten hinaus auf ein sanft-hügeliges Grasland entlang dem Westufer des Balasas. Da und dort sahen sie Dörfer, die primitiv wirkten, deren Häuser aber sehr gut gebaut waren. Die dalasischen Bauern arbeiteten mit den einfach-sten Geräten auf den Feldern.
    »Und es ist doch alles Täuschung«, sagte Zakath. »Diese Leute sind wahrscheinlich sogar viel kultivierter als die Melcener, und sie haben sich sehr viel Mühe gemacht, diese Tatsache zu verbergen.«
    »Hätten denn Eure Leute oder die Priester Toraks sie in Frieden gelassen, wenn die Wahrheit bekannt gewesen wäre?« fragte ihn Cyradis.
    »Wahrscheinlich nicht«, gab er zu. »Die Melcener hätten wahrscheinlich die meisten Dalaser zum Dienst in der Bürokratie verpflichtet.«
    »Das hätte sich mit unseren Aufgaben nicht vereinbaren lassen.«
    »Das verstehe ich jetzt. Wenn ich wieder in Mal Zeth bin, werde ich einige Änderungen in der Politik gegenüber den Dalasischen Protektoraten vornehmen. Eure Leute haben viel, viel Wichtigeres zu tun, als Rüben für das übrige Mallorea anzubauen.«
    »Wenn alles gutgeht, wird unsere Arbeit getan sein, sobald die Begegnung stattgefunden hat, Kaiser Zakath.«
    »Aber ihr werdet doch eure Studien fortsetzen, nicht wahr?«
    Sie lächelte. »Zweifellos. Die Gewohnheiten von Äonen gibt man nicht so ohne weiteres auf.«
    Belgarath lenkte sein Pferd neben Cyradis'. »Könntet Ihr uns ein bißchen näher erklären, wonach wir auf Perivor Ausschau halten sollen?« fragte er.
    »Wie ich es Euch bereits in Kell gesagt habe, Ehrwürdiger Belgarath, müßt Ihr die Karte finden, die Euch den Weg zu dem Ort, der nicht mehr ist, weisen wird.«
    »Wie kommt es, daß die Bewohner von Perivor mehr darüber wissen als der Rest der Welt?«
    Sie antwortete nicht.
    »Ich nehme an, das ist wieder eines der Dinge, die Ihr mir nicht sagen wollt.«
    »Ich darf es zu diesem Zeitpunkt nicht, Belgarath.«
    Beldin kam herbeigesegelt. »Macht euch bereit«, warnte er. »Voraus ist eine Streife darshivischer Soldaten.«
    »Wie viele?« erkundigte Garion sich rasch.
    »Etwa ein Dutzend. Sie haben einen Grolim bei sich. Ich wollte nicht zu nahe an sie heran, aber ich glaube, es ist Weißauge. Sie liegen im Hinterhalt in einem Hain im nächsten Tal.«
    »Wie kann er wissen, daß wir diesen Weg nehmen?« fragte Sammet verblüfft.
    »Zandramas weiß, daß wir nach Perivor wollen«, antwortete Polgara. »Dies ist die kürzeste Strecke.«
    »Ein Dutzend Darshiver sind keine wirkliche Bedrohung«, meinte Zakath. »Was will sie dann damit?«
    »Uns aufhalten«, antwortete Belgarath. »So daß sie Perivor vor uns erreicht. Sie kann sich über weite Entfernungen mit Naradas in Verbindung setzen. Wahrscheinlich müssen wir von nun an auf dem ganzen Weg nach Lengha alle paar Meilen mit einem Hinterhalt rechnen.«
    Zakath kratzte sich nachdenklich den kurzen Bart. Dann öffnete er einen seiner Sattelbeutel, holte eine Karte heraus und studierte sie.
    »Bis Lengha sind es noch ungefähr fünfzig Meilen«, stellte er fest. Er blickte Beldin an. »Wie schnell könntet Ihr diese Strecke zurücklegen?«
    »In etwa zwei Stunden. Wieso?«
    »In Lengha befindet sich eine Garnison. Ich gebe Euch für den Standortkommandanten ein Schreiben mit meinem Siegel. Er wird mit seinen Männern losreiten und dafür sorgen, daß uns niemand auflauert. Sobald wir mit diesen Truppen zusammentreffen, wird uns Naradas nicht mehr belästigen.«
    »Heilige Seherin«, wandte er sich an Cyradis, »Ihr habt mich in Darshiva angewiesen, meine Truppen zurückzulassen, als ich nach Kell ging. Gilt dieses Verbot noch?«
    »Nein, Kal Zakath.«
    »Gut,

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