Sehnsucht nach Geborgenheit
eine Besprechung hatte, nach Chicago fliegen ..."
Der Mann rang sichtlich um seine Fassung. „Ich wurde aufgehalten", fuhr er nach einem Moment fort. „und versuchte, in dem Hotel anzurufen, in dem wir ein Zimmer reserviert hatte. Zu meiner Überraschung war sie noch gar nicht angekommen. Dann sah ich auf dem Flughafen im Fernsehen den Bericht über den Absturz. Es war Sharons Maschine, und es gab keine
Überlebenden. Ich war vollkommen erschüttert.... Ich sagte den Termin in Chicago ab und flog nach Hause."
Trotz ihres Entsetzens musste Liz noch zwei Fragen stellen.
„Hat Sharon Sie geliebt? Hatte Sie vor, Ihretwegen ihren Mann zu verlassen?"
Ken DeKooning ließ den Kopf sinken. „Nein, beides nicht", gestand er leise. „Sharon hat mich nicht geliebt. In der Hinsicht habe ich mir nie etwas vorgemacht. Ich war nicht ihr erster Geliebter, wissen Sie. Und ich wäre wohl auch nicht ihr letzter gewesen. Aber für keinen der Männer, mit denen sie sich amüsierte, hätte sie sich von ihrem Mann getrennt. Für sie war Jack Kelleher viel zu gutaussehend und erfolgreich, als dass sie auf ihn verzichten wollte. Als seine Ehefrau konnte sie das Leben führen, das sie sich wünschte."
In ungläubigem Zorn fuhr Liz wenig später nach Virginia. Wie hatte Sharon Jack nur so behandeln können? Sie begriff es einfach nicht. Die meisten Frauen träumten von einem Mann wie ihm. So wie ich, dachte sie traurig, und es wird ein Traum bleiben. Natürlich würde sie ihm niemals erzählen, was sie an diesem Nachmittag erfahren hatte. Es würde seinen Schmerz nur noch vergrößern.
Sie stand in der Farmküche, um nach Mrs. Rivers' tollem Rezept einen Burgunderbraten zuzubereiten, als Jack Stunden später als sonst heimkam. Er sah erschöpft aus.
„Hattest du einen harten Tag?" fragte sie mitfühlend und wischte sieh die Hände an der Schürze ab.
Er nickte, stellte den Aktenkoffer ab und gab Kassie, die im Kinderstuhl an einem Keks knabberte, einen Kuss auf die Stirn.
„Die meiste Zeit habe ich im Gericht verbracht."
Offenbar war es nicht so gut gelaufen, wie er es sich erhofft hatte. Die Flasche, die sie für den Braten geöffnet hatte, stand neben Liz. „Wie wäre es mit einem Schluck Wein?" sagte sie und ging an den Schrank, um ein bauchiges Glas aus dem obersten Regal zu holen.
„Danke. Den kann ich gebrauchen."
Er beobachtete, wie sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um an das Glas zu kommen. Wie erwartet, rutschte ihr schmaler maßgeschneiderter Rock nach oben. Er malte sich aus, wie er ihren Po mit beiden Händen umfasste und sie an sich presste. Das Verlangen packte ihn mit aller Wucht und war nur schwer zu zügeln.
Ach, wie herrlich wäre es, von ihr geliebt zu werden, dachte er.
Auf Liz' Drängen hin hatte Mrs. Rivers sich in ihr
nahegelegenes Blockhaus zurückgezogen, um fernzusehen.
Abgesehen von Kassie waren sie und Jack allein in der Küche. Er stellte sich so hinter den Kinderstuhl, dass das Baby ihn nicht sehen konnte, und wünschte, es gäbe einen Weg, die Frau zu besitzen, die er so sehr begehrte.
Liz füllte sein Glas und ging zu ihm, um es ihm zu geben.
Er nahm es und stellte es ab, ohne zu trinken; „Du ahnst nicht, wie schön es ist, dich hier auf der Farm zu haben, wenn ich abends nach Hause komme", sagte er mit heiserer Stimme, während er die Hände um ihre Taille legte.
Was er tat, brachte Liz vollkommen aus der Fassung. Ihr Verlangen war so intensiv, dass sie zu erbeben glaubte, und sie schaffte es nicht, auch nur ein Wort des Protests zu äußern.
Als er nach ihr griff, warf Jack zusammen mit dem Vorsatz, seine Gefühle im Zaum zu halten, auch jegliche Vernunft über Bord und deutete ihr Schweigen als Einverständnis. Er küsste sie wie von Sinnen, als würde er in ihrer unbeschreiblichen Süße ertrinken.
Ihre festen Knospen rieben sich an seiner Brust, als sie sich an ihn schmiegte. Dies war Jack, der Mann, den sie schon viel zu lange liebte, der allein mit seiner Anwesenheit Licht in ihr Leben und Feuer in ihren Körper brachte. Jack, dessen Zunge ihre Lippen so energisch öffnete, dass sie das Gefühl hatte, er würde auf noch intimere Weise in sie eindringen. Tief in ihr wurde das Verlangen zu dem fast unwiderstehlichen Bedürfnis, ihn zu besitzen. Mit jeder Sekunde, die verging, drohte ihre Leidenschaft mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten.
Noch in keiner ihrer halbherzigen Beziehungen hatte ein Mann solche Gefühle in ihr entfacht. Noch nie hatte sie jemanden so sehr
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