Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht und Erfüllung

Sehnsucht und Erfüllung

Titel: Sehnsucht und Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri Whitefeather
Vom Netzwerk:
fühlte sie sich stärker als sonst, und das wirkte sich positiv auf ihr Verhalten aus. Sie hatte bereits ihren Anwalt wegen des Vaterschaftstests angerufen. Jason war der Vater ihres Babys, und wenn ihm das nur durch eine Genanalyse zu beweisen war, dann bitte.
    Kelly strich über ihr zerzaustes Haar. Liebte sie Jason Collier? Sie wusste es wirklich nicht, aber es würde sich noch herausstellen, besonders jetzt, wo sie dabei war, ihren inneren Frieden zu finden.
    Shanes Zuversicht, dass ihr Baby einen Vater bekommen würde, tat ihr gut. Es ging nicht darum, ob sie Jason liebte oder unter seiner Missbilligung litt. Sondern darum, ob sie ihn dazu bringen konnte, aktiv am Leben seines Kindes teilzuhaben. Ihr eigener Vater war schon vor Jahren gestorben, doch durch ihren Grandpa hatte sie so etwas wie väterliche Liebe erfahren. Und falls sie es irgendwie ermöglichen konnte, dann würde auch ihr Baby nicht ohne Vaterliebe aufwachsen. Nach dem Test konnte Jason die Tatsachen wohl kaum ignorieren.
    Das hatte Shane auch gesagt.
    Sie hörte das Geräusch von Schritten und wandte sich lächelnd um.
    “Hallo.” Shane erwiderte ihr Lächeln. “Dad sagte mir, du seist hier draußen.”
    “Ich wollte Bono besuchen. Du hast hoffentlich nichts dagegen.”
    “Natürlich nicht. Ich wäre auch lieber hier draußen gewesen, statt im Büro zu sitzen. Der unangenehmste Job beim Betreiben eines Wildgeheges ist es, Spendenfeste zu organisieren. Ich bin nicht sehr gesellig und finde solche Veranstaltungen lästig.”
    Kelly sah zu Bono hinüber, der hinter einem Busch saß und sie beobachtete. “Aber sie sind notwendig, oder?”
    “Ja. Pro Tier fallen etwa zweihundert Dollar Futterkosten im Monat an.”
    Wohlwollend betrachtete Kelly Shane. Er hatte, wie meistens, ein Baumwollhemd und ausgeblichene Jeans an. Auch wenn er häufig einen Cowboyhut und Stiefel trug, so wirkte er doch nicht wie ein texanischer Cowboy. Sein Gang war viel geschmeidiger, ganz so, als wäre die Art seiner Schützlinge, sich zu bewegen, im Laufe der Jahre auf ihn übergegangen.
    “Ich mag dieses Wetter.” Er breitete die Arme aus. “Es ist herrlich, im Freien zu sein.”
    “Finde ich auch.”
    Kelly rückte ein Stückchen, damit Shane sich neben sie auf den Baumstumpf setzen konnte. Ein neuerlicher Windstoß blies ihr das Haar ins Gesicht.
    “Es ist wie ein wogendes Weizenfeld.”
    Sie begriff sofort, dass er ihr Haar meinte. Ein Kompliment. Seltsam, vor ein paar Minuten hatte sie insgeheim sein Haar bewundert.
    Kein Zweifel, sie fanden einander faszinierend.
    Er lehnte sich gegen ihre Schulter. “Warum siehst du heute so anders aus? So gelöst?”
    “Weil ich weiß, dass alles in Ordnung kommen wird. Ich habe heute Morgen meinen Anwalt angerufen, denn ich habe mich zu dem Vaterschaftstest durchgerungen.”
    “Das freut mich.”
    Er griff nach einer ihrer Haarsträhnen und hielt sie fest. Plötzlich waren sich ihre Gesichter ganz nah.
    “Was ist mit deiner Mutter?”
    “Was soll mit ihr sein?” Kelly versuchte angestrengt, ihm nicht wie gebannt auf den Mund zu sehen.
    “Hast du ihr von deiner Entscheidung berichtet?”
    “Ja.” Ihr unerwartetes Verlangen, Shane zu küssen, ließ Kelly erstarren. Eine schwangere Frau sollte keine Sehnsucht nach einem Mann haben, der nicht für ihren Zustand verantwortlich war. Dennoch konnte sie den Blick einfach nicht von seinen schönen Lippen losreißen. Warum hatte das Baby sie nicht getreten? War es nicht Zeit für einen Tadel?
    Shane blinzelte. Er wirkte ganz benommen. “Worüber haben wir gerade gesprochen?”
    Sich auf seiner Schulter abstützend, erhob sich Kelly. Himmel, seit wann schaute sie einem Mann in die Augen und sah darin die Sonne? “Über meine Mutter, glaube ich.”
    “Ach ja.” Shane fuhr sich durchs Haar, das er heute offen trug. “Ist sie mit deiner Entscheidung zufrieden?”
    “Ihr wäre es lieber, wenn ich Jason auf Unterhalt verklage. Aber du weißt ja, was ich davon halte.” Ja, Shane, ihr lieber Freund mit dem sexy Mund, verstand sie besser als irgendjemand sonst. Jason zu Unterhaltszahlungen und vom Gericht angeordneten Besuchen zu zwingen, war nicht das, was sie wollte. “Ich bin froh, dass wir so offen miteinander sind. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde.”
    Er wandte sich ab, und für einen Moment fragte sich Kelly, ob er sein Mienenspiel verbergen wollte. Sie glaubte nämlich, ein Stirnrunzeln gesehen zu haben und ein Zusammenpressen der Lippen.
    Am nächsten

Weitere Kostenlose Bücher