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Sehnsucht und Erfüllung

Sehnsucht und Erfüllung

Titel: Sehnsucht und Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri Whitefeather
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“Mutterschaft ist etwas Schönes”, flüsterte er heiser. “Du bist schön.”
    Eine Antwort war nicht nötig, nicht jetzt, während er liebevoll ihr Gesicht streichelte. Er hatte wirklich etwas von einem Puma, stark und sinnlich, wie er war; schlank und geschmeidig mit einem rötlichen Schimmer im Haar und Goldsprenkeln in den Augen.
    Kelly legte seine Hand auf ihren Bauch und spürte, wie sich das Baby wie zur Begrüßung bewegte.
    Shane schaute sie an. “Ich werde dich vermissen.”
    “Ich dich auch.”
    Da beugte sie sich vor und küsste ihn erneut. Halb aus Freundschaft und halb aus Lust – einem Gefühl, das keiner von ihnen beiden näher erforschen mochte. Sie würde bald abreisen, und dann spielte es sowieso keine Rolle mehr.
    Drei Tage später nahm Shane einen Becher mit dampfendem Tee von Kelly entgegen.
    Mit gesenktem Blick trank Kelly einen Schluck Tee aus ihrem eigenen Becher. “Setz dich doch, Shane.”
    Er nahm im Sessel Platz. Seit es wieder angefangen hatte, heftig zu regnen, kam er jeden Tag im Blockhaus vorbei.
    “Willst du nicht doch lieber zu uns rüberkommen? Es gefällt mir überhaupt nicht, dass du bei diesem Wetter hier ganz allein bist. Die Straßen sind völlig aufgeweicht.”
    “Danke, aber ich komme zurecht. Ich habe jede Menge zu lesen, der Kühlschrank ist gefüllt, und wegfahren will ich nicht.”
    Shane wünschte, er hätte sie mit Zuni locken können. Doch die kleine Wildkatze war inzwischen wieder bei ihrem Besitzer. Also probierte er eine andere Taktik und erkundigte sich, ob die Heizung funktioniere.
    “Ja. Der Propangastank ist voll. Das hat doch der Verwalter erledigt.”
    “Ach ja.” Sie hatten sich noch immer nicht in die Augen gesehen. Es musste an diesem Kuss liegen, dass sie derart verlegen waren. Shane schaute zum Fenster. Der Regen prasselte nur so gegen die Scheibe. “Es gießt wirklich wie aus Eimern.”
    “Und das seit Tagen.”
    Es war jetzt drei lange Tage her, seit er Kelly geküsst hatte. Was sie wohl tun würde, wenn er sie zu einem weiteren Kuss verführen würde?
    Er wollte ihren Blick einfangen, doch sie tat, als gäbe es dort draußen etwas, das ihre ganze Aufmerksamkeit erforderte. Vielleicht war Küssen doch keine so gute Idee. Ihre Freundschaft schien darunter zu leiden. Sie hatten sich einander anvertraut, und nun fanden sie kein anderes Thema als das Wetter.
    “Was liest du denn gerade?”, fragte er, um die Spannung zwischen ihnen zu lösen. Er wollte noch etwas länger bei ihr bleiben, denn am Freitag würde sie bereits nach Hause fahren.
    Kelly stellte ihren Tee auf ein Tischchen. “Einen Krimi.”
    Langsam kam sich Shane mit seiner Fragerei idiotisch vor.
    “Aber ich lese auch immer wieder in den Babybüchern.”
    “Wie geht es denn dem Baby?”
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. “Gut. Ein wenig unruhig ist es allerdings.”
    “Ja?” Er hätte so gern noch einmal die Hand auf ihren Bauch gelegt, wie neulich nach ihrem ersten Kuss. Er wollte spüren, wie das Baby sich bewegte.
    Doch Kelly bot es ihm nicht an, also fragte er auch nicht.
    Schweigend saßen sie da. Shane konnte nicht anders, als Kelly eingehend zu betrachten. Plötzlich fiel ihm auf, dass sie tiefe Schatten unter den Augen hatte und dadurch noch zerbrechlicher wirkte als sonst. Selbst ihre Sommersprossen wirkten verblasst, ihre Wangen fahl.
    “Fühlst du dich wohl?”
    Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. “Ehrlich gesagt, ich bin ein wenig müde.”
    Er sollte gehen. Kelly brauchte ihre Ruhe. Die Schwangerschaft forderte ihren Tribut, ganz zu schweigen von ihren persönlichen Problemen. Jason war immer noch nicht nach Ohio zurückgekehrt. Auf ihr Ersuchen, einen Vaterschaftstest durchzuführen, der allerdings erst nach der Geburt des Kindes gemacht werden konnte, hatte sie noch keine Antwort.
    Shane stand auf. “Ich gehe jetzt lieber. Versprich mir, dass du dich ausruhst.”
    “Versprochen. Ich bring dich zur Tür.”
    Auf der Veranda blies ihnen ein kräftiger Wind Regen entgegen.
    Ihre Auffahrt war bereits völlig aufgeweicht, überall standen Pfützen. “Noch ein Tag Dauerregen, und die Straßen könnten unter Wasser stehen.” Es war sein allerletzter Versuch, sie zu überreden, mit ihm nach Hause zu kommen.
    “Ich will doch gar nicht wegfahren. Du machst dir wirklich zu viele Sorgen um mich.”
    “Kann schon sein.” Er streichelte ihre Wange. “Ich rufe dich morgen an.”
    Für eine Sekunde schloss sie die Augen. Vielleicht, weil

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