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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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drin sein. Interessiert?«
    »Ist ein Froscharsch wasserscheu?«
    Dani kicherte.
    Mit einer Behendigkeit, die über das Grau in seinem schütteren Haar hinwegtäuschte, kletterte Flanders auf den Fahrersitz. Auf Nebenstraßen verließ er den Flughafen. Egal, wie viele Wenden er auch machte, wie oft er abbog, er mußte keinen einzigen Blick auf einen Wegweiser oder gar einen Stadtplan werfen.
    »Was war mit unseren Angaben?« fragte Shane Gelmann.
    »Das Hotel und die restlichen Reservierungen haben sich als korrekt erwiesen«, antwortete dieser.
    »Ihr habt sie mit eigenen Augen gesehen?«
    Gelmann nahm seine Brille ab, polierte sie auf dem Ärmel seiner Cordjacke und setzte sie dann wieder auf.
    »Cassandra sagte, wir sollten nicht zu nah an sie rangehen«, formulierte er vorsichtig.
    »Wie nah ist zu nahe?« fragte Shane.
    Gelmann grinste, und auf einmal sah er eher aus wie ein Kobold als wie ein trauriges Hündchen.
    »Ich habe einen Tisch neben dem sizilianischen Gentleman und seinem korsischen Kumpan ergattern können, letzte Nacht in der Hotelbar«, verriet er. »Beide eindeutig identifiziert.«
    Shane brummte erfreut.
    »Sie hockten die ganze Nacht dort, haben teuren Brandy geschlürft und Lügengeschichten über ihren Erfolg, was Geld und Frauen betrifft, ausgetauscht«, fügte Gelmann hinzu.
    »Irgendwas Brauchbares?« fragte Shane.
    »Sie sprachen Französisch, die einzige Sprache, die sie beide gut genug konnten, um sich ungefähr verständigen zu können -also redeten sie relativ offen; aber ich habe nichts gehört, das ich nicht bereits wußte.«
    »Sie sprechen Französisch?« fragte Dani.
    »Er spricht zehn Sprachen«, mischte Shane sich ein.
    »Zwölf sogar, wenn man solche Außenseiter wie Baskisch und Finnisch mitzählt«, sagte Gelmann bescheiden, »aber wen interessiert das schon?«
    »Und ich dachte, Sie wären bloß einer dieser überstudierten Messikaner«, zog Flanders ihn auf.
    »Und Sie habe ich für einen jener Holzkopftessaner gehalten«, entgegnete Gelmann.
    Flanders sagte etwas auf Maschinenpistolen-Spanisch. Gelmann feuerte zurück, mit Zinsen. Die beiden Schlawiner lachten.
    »Klingt, als ob die Herren noch in einer dreizehnten Sprache bewandert wären«, meinte Shane trocken.
    »In welcher?« erkundigte Dani sich.
    »In Gossen-Spanglisch.«
    »Wenn du es sagst. Die einzigen wirklich guten Schimpfwörter, die ich kenne, sind englisch oder aus diversen obskuren Stammesdialekten.«
    »Ich kann Ihnen gerne ein paar beibringen«, erbot sich Gelmann und drehte sich um.
    »Um Danis Erziehung kümmere ich mich«, bestimmte Shane.
    Gelmann verzog nachsichtig einen Mundwinkel.
    »Was ist mit Pilenkowaund Kasatonin?« fragte Mr. Crowe jetzt.
    »Sie residieren im Vierjahreszeiten, und zwar in der größten Suite«, sagte Gelmann.
    »Konntet ihr irgendwie an sie rankommen?«
    »Bill hat da einen alten Kontaktmann beim Wachdienst«, erläuterte Juan.
    »Die beiden verhalten sich ziemlich unauffällig«, teilte Flanders Shane mit, »abgesehen von ein bißchen Blut auf den Bettlaken.« »Wessen Blut?«
    »Hab keine sichtbaren Verbände gesehen.« Flanders zuckte die Achseln.
    »Sah aus, als hätte sich jemand geschnitten und das Blut an den Laken abgewischt.«
    »Für manche Leute«, nuschelte Dani, »ist Sex ein Kampfsport.«
    Shane warf ihr einen raschen Seitenblick zu. »So, wie ich die beiden kenne, würde mich das nicht überraschen.«
    »Abgesehen davon«, berichtete Flanders, »sind sie seit zwei Nächten hier und haben sich durch drei Fünftel Stolichnaya gesoffen.«
    Der ehemalige Zöllner blickte Shane im Rückspiegel an.
    »Das ist nicht wenig«, sagte er. »Glauben Sie mir, ich weiß Bescheid.«
    »Alles schon mal erlebt, wie?« fragte Shane.
    »Darauf können Sie wetten«, entgegnete Flanders lässig. »Meine Narben beweisen es.«
    »Katjas Narben sind nur in ihren Augen zu sehen«, flocht Dani ein.
    »Also säuft sie sich blind!« Laut Flanders geschah ihr das nur recht.
    Shane hatte schweigend ein Fernglas zur Hand genommen und justierte die Linsen. Er studierte den in der Ferne aufragenden Mount Rainier.
    »Irgendwelche Anzeichen, daß Katja seit gestern stärker unter Druck steht?« fragte er.
    »Nicht, daß ich wüßte«, sagte Gelmann, »aber ich darf ja nicht zu nah an die Russen ran. Warum?«
    »Dani und ich haben das Feuer letzte Nacht ein wenig geschürt, oder haben es zumindest versucht«, erläuterte Shane.
    »Ich hatte gehofft, auf ein paar sofortige Resultate zu

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