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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Katja.
    »Wann?« fragte Liu.
    Kasatonin, den Lius unverschämte Haltung ärgerte, trat einen Schritt vor. Eine Berührung durch Katjas schmale, weiße Hand stoppte ihn.
    »Koyama fliegt heute abend nach Vancouver«, teilte Katja ihm in aller Ruhe mit. »Das Treffen findet morgen statt.«
    »Ah«, seufzte Liu. »Wenn Sie einen sicheren Ort für das Treffen suchen, hat der Himmel-und-Erde-Tong jede Menge zu bieten.«
    »Vielen Dank, aber das wird nicht nötig sein.«
    »Wie denken Sie sich den Transfer?« fragte Liu in scharfem Ton.
    Wieder machte Kasatonin Anstalten, den kleinen Mann anzugreifen, und wurde erneut von seiner Donna in Schach gehalten.
    »Wir chartern eine Jacht für diejenigen, die sich jetzt in Seattle befinden«, legte sie ihren Plan dar. »Und auf dem Weg nach Vancouver machen wir eine Rundfahrt durch die San-Juan-Inseln.«
    Liu grunzte.
    »Sie jedoch«, fügte Katja genüßlich hinzu, »werden uns natürlich nicht begleiten.«
    Einen Augenblick lang zeichnete sich Furcht in Lius Gesicht ab, bevor er sich wieder in der Hand hatte.
    »Warum nicht?« fragte er unwillig.
    »Weil Sie viel zu beschäftigt sein werden«, instruierte sie ihn und reichte ihm lächelnd den Glaszylinder zurück.
    »Es ist Ihre Aufgabe, den Fetzen noch mal für uns durchzuschmuggeln«, erklärte Kasatonin.
    Liu verbarg seine Erleichterung noch perfekter als seine ursprüngliche Angst.
    »Vermutlich werden Sie damit keine Schwierigkeiten haben«, setzte der Russe hinzu. »Soweit ich gesehen habe, gelangt man von den Vereinigten Staaten nach Kanada ebenso leicht wie in eine Hure.«
    »Nein, nein, ich erwarte keine Schwierigkeiten«, versicherte Liu eifrig.
    »Und wie wollen Sie es bewerkstelligen?« löcherte Kasatonin ihn im Befehlston.
    »Je weniger Leute Bescheid wissen, desto besser für uns alle«, wich Liu aus.
    »Nicht mit mir, Chinamann«, fauchte Kasatonin.
    »Sie haben die Seide dem Himmel-und-Erde-Tong schon mal anvertraut...«
    »Anvertraut?« unterbrach Kasatonin ihn lachend. »Ich bin der Route dichter gefolgt als Sie.«
    Ein alarmierter Ausdruck huschte über Lius Miene.
    »Sagen Sie mir, wie Sie die Seide nach Vancouver befördern wollen«, verlangte Kasatonin, »jetzt, auf der Stelle, und zwar in allen Einzelheiten.«
    Während er sprach, zog der Russe eine Landkarte aus seiner Lederjacke. Er öffnete die Karte, auf der die Gegend zwischen Seattle und Vancouver minutiös auszumachen war.
    Zornig richtete sich Tony Liu zu seinen vollen eins fünfundsechzig auf. Er sah aus wie ein Terrier, der einen Wolfshund anknurrt.
    »Bitte erklären Sie es ihm«, meinte Katja lächelnd und berührte Liu sanft am Arm. »Die Harmony existiert, weil Kooperation profitabler ist als Krieg.«
    Liu wußte, daß er keine Wahl hatte. Er hatte es von dem Augenblick an gewußt, als er den kanadischen Paß sah, der ihm seinen Enkelsohn bescherte, das Baby jedoch gleichzeitig indirekt bedrohte.
    Da nahm Liu die Karte und breitete sie auf einer Packkiste aus.
    »Es gibt mehrere Möglichkeiten«, sagte er kurz angebunden.
    Kasatonin und Katja flankierten den Tongführer wie zwei Wachtürme.
    »Zum Beispiel?« fragte Katja.
    »Es besteht eine Sonderspur für Pendler am Grenzübergang in Blaine«, sagte Liu. »Wagen mit den entsprechenden Plaketten werden praktisch durchgewinkt.«
    Katja nickte anerkennend. »Die Seide könnte also in drei Stunden in Vancouver sein, richtig?«
    Liu schüttelte energisch den Kopf. »Nur wenige Asiaten verfügen über solche Plaketten. Wir müßten also einen Kaukasier dafür anheuern. Vielleicht möchte Mr. Kasatonin ja ...«
    »Nein«, fiel sie ihm ins Wort. »Ilja bleibt bei mir. Immer.«
    Liu war nicht überrascht. Jedes Mitglied der Harmony wußte, daß Kasatonin nicht nur Katjas Vertragskiller, sondern auch ihr Bodyguard war. »Dann also jemand anderer«, lenkte er ein.
    Katja blickte Kasatonin an. Neben dem Töten war er am nützlichsten, wenn es um Taktik und Logistik ging.
    »Nein«, lehnte er ab. »Keine Außenstehenden, wenn es nicht sein muß.«
    »Wie steht es mit Fischerbooten?« fragte Katja. »Benutzen die nicht die geschützte Wasserstraße nach Alaska?«
    Sie wies auf die Meerenge zwischen Vancouver Island und dem kanadischen Festland.
    »Es wäre einfach, die Kapsel im Kielraum zu verstecken«, meinte auch Kasatonin.
    »Fischerboote verkehren aber nur in der Saison«, gab Liu zu bedenken. »Und jetzt ist keine gute Zeit.«
    »Welche Route dann?« fragte Kasatonin ungehalten.
    »Die

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