Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
mir«, flüsterte sie verführerisch. »Ich will wiedergutmachen, was ich dir angetan habe.«
    Mit der Jacke immer noch an seinen Oberkörper gedrückt, trat sie näher. Absichtlich ließ sie ihn ihre Brüste spüren.
    Kasatonin packte sie bei den Schultern und hielt sie grob fest. Der Geruch nach Wodka und Sexualität, der von Katja ausging, reizte ihn, brachte ihn noch mehr auf.
    »Warum willst du mich ausgerechnet jetzt bei dir haben?« murrte er. »Normalerweise kannst du es doch kaum abwarten, mich deine Kriege für dich ausfechten zu lassen. Planst du etwa eine Überraschung?«
    Vorübergehend malte sich Erstaunen auf Katjas Miene, aber keine Beunruhigung.
    »Natürlich nicht!« bestritt sie empört.
    »Warum soll ich dann so unbedingt bleiben? Macht dir irgend etwas Angst, schöne Schlange?«
    Katja wollte sich stärker an Kasatonin drängen, aber er hielt ihre Schultern weiterhin fest im Griff. Sie wandte den Blick ab, weil er die alberne Furcht in ihren Augen nicht lesen sollte.
    »Ja«, wisperte sie. »Ich möchte nicht mit diesen Ungeheuern allein sein. Im Moment traue ich ihnen nicht über den Weg.«
    »Das hättest du ohnehin nie tun sollen«, sagte Kasatonin. »Sie würden dich ohne mit der Wimper zu zucken zum Frühstück verspeisen, wäre da nicht dein russischer Wolfshund.«
    Angst durchzuckte Katja und ließ sie erschauern. »Ich weiß. Verlaß mich nicht. Bitte!«
    Lachend hielt Kasatonin Katja von sich fern, als sie versuchte, sich in seine Arme zu kuscheln.
    »Dann begreifst du also endlich, wie sehr du mich brauchst! Das ist gut... es macht dich ein wenig fügsamer.«
    Er streckte seine Arme ganz durch und stieß Katja von sich.
    »Ilja?«
    Kasatonin blickte sie mit einem seltsam müden Lächeln an.
    »Wir reden weiter, wenn die Seide in Sicherheit ist«, vertröstete er sie. »Wenn du meinen wahren Wert wirklich zu schätzen weißt...«
    Katja stand angespannt da und wartete darauf, daß er seinen Satz zu Ende sprach. Doch er schwieg und starrte wortlos über das kalte, windgepeitschte Wasser der Elliot Bay zu den zerklüfteten Gipfeln des Hurricane Ridge in der Ferne.
    »Was ist?« fragte Katja schließlich. »Was verlangst du?«
    »Ich will gleichberechtigter Partner werden. Das wäre nur fair, oder nicht?«
    »Du willst die Hälfte von allem, wofür ich mein ganzes Leben lang geschuftet habe«, fragte Katja leise, »... wofür ich mich habe vergewaltigen und verprügeln lassen, um es zu bekommen?«
    »Hast du es allein geschafft?« fragte Kasatonin scharf.
    »Ja!«
    »Das ist ein Irrtum.«
    Angst, Zorn und die Wirkung des Wodkas brachten Katja in
    Rage.
    »Aus dem Abfallhaufen der sowjetischen Armee habe ich dich gezogen«, fauchte sie. »Ich habe dich vor einem Leben voller billigem Wodka und Schwelgen in alten Erinnerungen mit deinen abgewrackten Kameraden bewahrt, und jetzt behauptest du, dir steht die Hälfte meines Besitzes zu?«
    »Ich war dein Auftragsmörder. Ohne mich hättest du jetzt gar nichts. Inzwischen mußt du das doch begriffen haben«, sagte Kasatonin schulterzuckend. »Aber nein, du lebst immer noch in der Welt eines rachsüchtigen Kindes.«
    »Ohne mich würdest du ...«
    »Glaubst du vielleicht, deine scharfe Zunge hält den Italiener auf Distanz?« unterbrach Kasatonin sie.
    »Auf Distanz? Ha! Er bedrängt mich wie ein geiler Bulle eine Kuh.«
    »Hat er dich je angefaßt?«
    Katja wollte schon ja sagen, hielt sich jedoch im letzten Moment zurück. Die Lüge würde nichts nützen, aber jede Menge Schaden anrichten.
    »Nein«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähne hervor.
    »Und warum nicht, glaubst du?« fragte Kasatonin sanft.
    »Er weiß, daß du ihn töten würdest, so wie du diesen Informanten aus seinem Syndikat in Kalabrien letztes Jahr beseitigt hast.«
    »Und er weiß, daß ich ihn mit einem Messer umbringen würde, hübsch langsam, und nicht mit einer Autobombe.«
    Katja zweifelte keinen Augenblick daran - die Männer der Harmony genausowenig.
    »Wenn du willst«, sagte Kasatonin mit einem diabolischen Grinsen, »kannst du meinen Vorschlag ja als Heiratsantrag auffassen.«
    Katja wurde blaß, so schockiert war sie.
    »Oder als eine geschäftliche Verbindung, wenn du unser Verhältnis auf einer unabhängigen Basis halten willst. Aber überlege gut, bevor du meinen Vorschlag zurückweist. Ich mache ihn nur einmal.«
    Mehrere Atemzüge lang starrte Katja ihn sprachlos an. Dann breitete sich auch auf ihrem Gesicht ein gewisses Lächeln aus.
    »Und wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher