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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Böse ein archaisches Relikt ist, und meinem Bauchgefühl, das befürchtet, daß es heutzutage schlimmere Teufel gibt als je die Hölle gesehen hat.«
    Einen Moment lang war Shane absolut still.
    »Mir ging es genauso«, bekannte er dann leise. »Und schließlich landete ich in einem Kloster - du dagegen auf einer Universität!«
    »Zu guter Letzt dann alle beide in Lhasa!«
    Shane schloß die Augen.
    »Hilf mir, daß ich nicht die falsche Entscheidung im unpassendsten Moment treffe«, bat Dani. »Kläre mich bitte auf.«
    Shane stieß langsam den Atem aus und öffnete die Augen. Als er sprach, klang seine Stimme gespielt lässig, ja beinahe scherzend. Aber seine Augen waren so schwarz wie die Dinge, die er sich anschickte zu beschreiben.
    »Wollen sehen, also wen haben wir da?« flapste er.
    Er rückte seinen Stuhl herum, um die acht Herren besser im Visier zu haben.
    »Siehst du den großen, gutaussehenden Satansbraten mit dem dunklen Haar und dem dünnen Oberlippenbärtchen?« fragte er.
    »Ja. Das ist Jose Gabriel de la Pena vom Medellinkartell«, schnurrte Dani herunter. Sie hatte Gillies Einführungskurs noch nicht vergessen.
    »Drogenbaron.«
    »Außerdem ist er Modeschöpfer«, ergänzte Shane.
    Dani stieß einen Überraschungslaut aus. »Das stand aber nicht in seiner Akte.«
    »Gillie hat die Unterlagen gründlich gefilzt, bevor er sie dir zeigte.«
    »Warum?«
    »Warum einen Ahnungslosen in Panik versetzen?«
    »Mittlerweile sind mir etliche Illusionen vergangen«, sagte Dani.
    Shane bedauerte das sehr.
    Sie nicht... »Erzähl mir von La Pena und seinen Kreationen.«
    »Er hat die sogenannte »kolumbianische Krawatte< erfunden«, knurrte Shane. »Ich möchte dir die Einzelheiten ersparen, aber es hat was damit zu tun, daß man die Kehle vertikal aufschlitzt und die Zunge nach unten durch die Öffnung rauszieht.«
    Danis Lider zuckten. Das war ihre einzige Reaktion.
    »Aber er ist richtig nett zu seiner Mutter« fügte Shane hinzu. »Sie und die örtliche Kirchengemeinde schwimmen nur so in Spenden.«
    »Wie können die Priester bloß sein Geld annehmen?«
    »Warum nicht? Denk doch bloß an all das Gute, was sie damit bewirken!«
    Als sie die scharfe Ironie in Shanes Ton hörte, wünschte Dani, sie hätte nicht um diese Informationen gebeten. Ein Rückzieher kam jedoch nicht in Frage.
    »Dann ist da Sallie Spagnolini, der mit dem schwarzen Seidenhemd und den weißen Pünktchen drauf«, ging es weiter. »Wird ganz schön frieren draußen auf dem Wasser, aber diese Aufmachung ist sein Markenzeichen.«
    Dani nickte.
    »Sallie stammt aus Chicago, aber er verbringt eine Menge Zeit in Las Vegas«, berichtete Shane nun.
    »In der Akte, die Gillie mir zeigte, wurde nicht erwähnt, daß Spagnolini ein Spieler ist.«
    »Das ist er auch nicht. In Vegas nennen sie ihn >Sallie, den Hengst<.«
    Danis Lider zuckten. »Nichts Neues!«
    »Sallie verbraucht mehrere Showgirls pro Nacht.« Shanes Stimme hob sich. »Und ich meine das wörtlich. Bis jetzt hat er noch keine gefunden, die eine ganze Nacht mit ihm durchgestanden hätte. Wie du schon erwähntest, ist für manche Männer Sex ein Kampfsport.«
    Wieder zuckten Danis Lider, indes blieb sie stumm.
    »Vor ein paar Monaten hat Sallie zufällig gehört, wie eins der Mädchen seine sexuelle Technik kritisierte«, fuhr er fort. »Ihr Zuhälter hat ihre Zunge, Titten und noch ein paar andere ausgewählte Körperteile mit der Post bekommen. Der Rest von ihr ist nicht mehr aufgetaucht.«
    Dani preßte die Lippen zusammen. Sie war starr vor Ekel über diese Grausamkeiten, aber auch auf der Hut vor seiner Wut.
    Selbstverständlich wollte er sie beschützen: Erkenne deine Feinde.
    »Sallie ist ganz verrückt nach seinen Kindern«, erzählte Shane. »Sie haben so viel Spielzeug, daß nicht mal fünfzig Kinder alles benutzen könnten.«
    Er hielt inne, doch Dani verkniff sich jeden Kommentar.
    »Außerdem züchtet Mr. Spagnolini Show-Pferde«, kam noch hinzu. »Die, die Preise gewinnen, hält er in marmornem Luxus. Die anderen läßt er wegen der Versicherungsprämie erschießen.«
    Die Zuhörerin sagte kein Wort.
    »Erkennst du Giovanni Scarfo?« fragte Shane.
    Das bejahte Dani: »Die silberne Mähne ist schwer zu übersehen.« »Du wirst dich wahrscheinlich freuen zu hören, daß er sich von dem Rest der Harmony-Männer unterscheidet. Scarfo ist ein guter Familienvater mit der üblichen Geliebten, das wahre Vorbild eines aufrechten kalabrischen Bürgers.«
    Dani wartete auf die

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