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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Straßenräuber zusammengezuckt wäre.
    Um ihren Ekel zu verbergen, schenkte Katja ihm ein strahlendes Lächeln.
    Sie war es gewöhnt, ungebildete Klötze ohne Manieren ein halbwegs zivilisiertes Verhalten zu lehren, aber Jose Gabriel de la Pena war ein schwerfälliger Schüler. Er benahm sich entsprechend seiner Karriere, die mit dem Stehlen von Grabsteinen begonnen hatte; deren Inschriften schliff er ab und verkaufte sie anschließend an neue Trauerfälle weiter.
    »Es tut mir ja so leid, daß du keine angenehme Reise hattest, Jose«, sagte Katja.
    »Hijo de la chingada«, lautete La Penas Antwort.
    Katja strich mit den Fingern über La Penas Arm. Mit dem geduldigen Lächeln einer Mutter oder Geliebten zog sie ihm das rostrote Jackett, das sich über seinem Bauch spannte, glatt. Ihre Hand kam in die Nähe seiner Genitalien, doch achtete sie sorgfältig darauf, ihn nicht wirklich dort zu berühren.
    »Komm herein, da ist es kühl, mi corazon «, schnurrte Katja. »Die anderen kommen auch schon.«
    »Laß sie warten. Ich brauche erst mal einen Drink. Oder besser gesagt, zwei.«
    Sie warf einen Blick auf das halbe Dutzend Limousinen, die ihre Passagiere unter den Ästen der Tanne entließen. Die Mädchen sammelten sich wie ein Schwarm bunter Vögel, bereit, sich auf die ihnen zugewiesene Beute zu stürzen.
    »Die Amerikaner, sind sie auch schon da?« fragte La Pena.
    Katja blickte ihn unter kunstvoll geschwärzten Wimpern hervor an. Er war wirklich ungewöhnlich streitlustig.
    »Selbstverständlich«, sagte sie und betrat mit ihm den Pavillon. »Stimmt etwas nicht, mi corazon ?«
    »Ich muß mir diese Sau Spagnolini mal vorknöpfen«, brummte der Kolumbianer. »Unser Mann in New York hat für heute die Zahlung einer Lieferung erwartet, aber sie ist nicht eingetroffen.«
    Katja wurde noch nervöser unter ihrer kühlen Fassade. Sie fürchtete, daß diese Zahlung bloß einen Vorwand mehr lieferte für das Hickhack zwischen den kolumbianischen und den amerikanischen Syndikaten.
    »Handelt es sich um eine große Summe?« fragte sie ruhig.
    Trotz seines bulligen Körperbaus zuckte La Pena mit südlicher Anmut die Schultern.
    »Eineinhalb Millionen«, gab er Auskunft.
    »Amerikanische?«
    »Kanadische, zur Abwechslung.«
    Die Hausherrin murmelte etwas Beruhigendes. Ein paar Millionen kanadischer Dollar waren es nicht wert, ihre sorgfältig geplante Party durch einen Streit zu ruinieren.
    »Aber cs geht nicht um die Höhe des Betrags«, fügte la Pena barsch hinzu. »Ich bekomme das Geld, oder ich gehe dem Bastard an die Eier. Er muß lernen, daß er nicht Manns genug ist, seinen Schwanz mit meinem zu messen.«
    Katja schenkte ihm einen bewundernden Blick.
    Der Butler riß die große Glastür des Hauptgebäudes auf, sobald das Paar auftauchte. Katja legte ihre Hand auf La Penas Arm und drückte ihn beruhigend.
    »Natürlich ist niemand in der Lage, dich einzuschüchtern«, schmeichelte sie ihm.
    La Pena grunzte.
    »Du wirst dich nicht mit Mr. Spagnolini streiten, während du hier bist, nicht wahr?« bat Katja sanft. »Heute möchten wir einfach schön feiern.«
    »Er wird bezahlen.«
    »Natürlich wird er das. Aber hier ist nicht der Ort, ihn daran zu erinnern. Dies ist Harmony Estate, mi corazon, nicht irgendeine schmutzige Gasse in der Bronx oder in Bogota.«
    Erneut schnaubte La Pena verdrossen und ließ sich von ihr zur gut bestückten Bar des Hauses führen.
    Der Barkeeper war bereits auf die Ankunft des Kolumbianers vorbereitet. Zwei Schnapsgläser mit starkem, billigem Fusel standen auf dem Tresen, nebst der offenen Flasche, so daß jederzeit nachgeschenkt werden konnte.
    Der Latino kippte das erste Glas auf einen Zug hinunter. Ungeduldig setzte er es auf der Rosenholztheke ab und langte nach der zweiten Portion. Er wollte schon trinken, da hielt er inne. Gerade noch rechtzeitig fiel ihm ein, daß zuviel Alkohol, zu schnell getrunken, den Verstand trübte.
    Es tat nicht gut, in Gegenwart der wunderschönen, unberührbaren Katja Pilenkowa benebelt zu sein.
    »Irgendwas Neues von dem Japaner?« fragte er. »Wird Kodjimura auch dasein? Oder dieses betrügerische Schwein Ishida?«
    Katja schüttelte den Kopf, wobei sie darauf achtete, La Pena einen freien Blick auf ihr schimmerndes blondes Haar und ihren Ausschnitt zu gönnen, während sie sich ihre Antwort überlegte. Kodjimura und Ishida waren große Köpfe in der mächtigen Organisation der Yakuza. Als solche stellten sie wichtige Kontaktpersonen für Katjas Pläne

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