Seidenfpade
ihre 25.000 Dollar pro Woche auch verdienten. In Wahrheit waren diese Bänder ihre wertvollste Informationsquelle.
Schöne Huren waren leicht zu finden, verläßliche Informationen nicht.
Das erste Mädchen, das Katja inspizierte, war Magda, ein großes schlankes Fotomodell aus Mexico City Ein süßes Lächeln umspielte ihren Mund und zog die Aufmerksamkeit auf den winzigen Schönheitsfleck an ihrem Mundwinkel, der ihr erst kürzlich auftätowiert worden war. Auch ihre Lippen verdankte sie einer Schönheitsoperation.
Katja hatte erfahren, daß Giovanni Scarfo, der Abgesandte der sizilianischen Mafia, Cindy Crawford einmal eine Million Dollar für eine Nacht angeboten hatte - leider ohne Erfolg. Magda, mit ihrem neuen Schönheitsfleck und ihren veränderten Lippen, war ein adäquater Ersatz.
»Sehr hübsch«, sagte Katja und nickte.
»Gracias.«
Kühl prüfte Katja das Make-up der Mexikanerin, ihre reichlich vergrößerten Brüste und ihr knappes Abendkleidchen. Es war offensichtlich, daß Magda nichts darunter anhatte.
»Denk daran, die Knie Zusammenhalten, wenn du sitzt«, befahl ihr Katja kurz angebunden.
»Die ganze Nacht?« fragt Magda mit unschuldig aufgerissenen Augen.
»Natürlich nicht. Aber du darfst nicht alle anwesenden Männer ablenken. Du bist ein spezielles Geschenk für Signor Scarfo.«
Katja hob ihre Stimme, damit alle Mädchen sie hören konnten.
»Einige unserer Gäste möchten möglicherweise zuerst Geschäftliches besprechen. Also beginnt nicht zu früh mit eurer Arbeit. Reizt sie nur ein wenig. Wartet auf mein Signal, nachdem wir die Geschenke verteilt haben.«
»Ich dachte, wir wären die Geschenke«, sagte Galina Tereschkowa, die ätherische Blondine aus dem Kaukasus.
Sie war die weibliche Hälfte des an sechster Stelle plazierten sowjetischen Eiskunstlaufpaars gewesen, bis ihr Partner an AIDS verstarb. Jetzt wurde sie von Katja gefördert, und diese beabsichtigte, sie zu einem permanenten Mitglied ihrer Mädchengruppe zu machen.
Die Zarin lächelte schwach. »Ihr seid nicht die Geschenke, sondern lediglich die kostenlosen Partyhäppchen. Vergeßt das nie!«
Damit ging Katja zu einem der asiatischen Mädchen, einer ehemaligen stellvertretenden Miss Thailand. Die mandelförmigen Augen des Mädchens hatte ebenfalls kürzlich ein Chirurg verschönert. Katja zollte ihr Beifall.
»Ausgezeichnete Arbeit!« Sie blickte Boston an. »Notiere dir den Namen des Arztes.« »Yas’arn.«
»Aufgepaßt, Mädchen«, erhob die junge Herrin ihre Stimme. »Vergeßt nicht die Hausregeln. Ihr seid keine gewöhnlichen Prostituierten. Keiner ist es gestattet, Geld oder Geschenke von unseren Gästen anzunehmen. Ihr werdet alle gut bezahlt, und zwar ausschließlich von mir.«
Holly Trent, die üppige Blondine aus Los Angeles, die für Tony Liu ausersehen war, murmelte etwas, während sie ihren Push-up-BH zurechtrückte.
»Was war das, Holly?«
Holly zog eine Grimasse. Sie schmollte immer noch, weil sie dem chinesischen Gangster zufiel.
»Ich will mein Geld bis spätestens morgen früh um acht haben«, sagte Holly »Und ich brauche auch den Lear Jet - für ein wichtiges Wochenend-Date in Newport.«
»Kommt da noch jemand in Frage?« schaltete sich Tawni Lee ein.
Sie war eine Amerikanerin asiatischer Herkunft, klein und zierlich, mit einem makellosen Püppchengesicht.
Holly musterte das amerasische Mädchen von oben bis unten, dann schüttelte sie den Kopf.
»Keine Exoten, tut mir leid«, meinte Holly in sachlichem Ton. »Diese Typen sind amerikanische Immobilienmakler. Sie mögen den gut gefütterten, uramerikanischen Look.«
»Gut gefüttert?« fragte Shari Cyrus sarkastisch. »Wohl eher gut gestillt, würde ich sagen.«
Shari war ein texanisches Mädchen mit einem süßen Gesicht, einer Wespentaille, schlanken Hüften und Brüsten, die der Schwerkraft zu spotten schienen unter ihrer hauchdünnen Seidenbluse. Ihre Nippel waren hochaufgerichtet und hart, als ob sie erregt wäre oder frieren würde.
Katja wußte jedoch, daß auch diese Brustwarzen moderner Schönheitschirurgie entsprangen.
»Hört auf mit diesem vulgären Gezänk«, befahl Katja energisch. »Vergeßt nicht, was ich euch beigebracht habe.«
Shari Cyrus lachte laut auf.
»Ich weiß ja nicht, was man Ihnen in Rußland drüben so beibringt«, meinte sie gedehnt, »aber in Amerika lernt ein Mädchen lediglich, wie man die Beine spreizt und der Natur ihren Lauf läßt, sozusagen.«
»Ein Mann mag ja glauben, daß er bloß der
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