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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Köpfen.
    Grimmig atmete Dani durch die Nase ein und durch zusammengebissene Zähne aus. Während sie gegen ihre Übelkeit ankämpfte, erinnerte sie sich daran, daß die einzige Alternative ein richtiger Sarg gewesen wäre statt dieser Schmugglerkiste.
    Ohne den Laster hätten sie keine Chance gehabt, dem Schleppnetz zu entwischen, das die Armee und die Polizei über Lhasa und Umgebung ausgeworfen hatten. Doch obwohl sie das wußte, hatte sie lauten Protest angemeldet, als sie die Größe des Behälters sah, der ihren Weg in die Freiheit ermöglichen sollte.
    Shane war wortlos hineingeklettert und hatte sich auf dem Rücken ausgestreckt. Seine Schultern waren zu breit, also mußte er seitlich auf einem Arm liegen.
    Beschämt hatte sich daraufhin Dani zu ihm gesellt und an die Seite gedrückt, um ihn so wenig wie möglich zu berühren. Natürlich war es für sie unbequem, aber für ihn zweifelsohne noch schlimmer.
    Dennoch hatte sich Shane in all den Stunden kein einziges Mal bewegt.
    Wenn Dani nicht seine regelmäßigen Atemzüge gespürt hätte, hätte sie ihn für tot gehalten. Seine Augen waren halb geschlossen, sein Körper vollkommen entspannt.
    So etwas kannte sie nur von Mönchen, die in der Meditationsart der Selbsthypnose bewandert waren.
    Der Laster schnellte hoch und rumpelte dann wieder auf die Straße zurück. Das Getriebe protestierte mit einem lauten Quietschen.
    Shane nahm den Lärm und Gestank nur am Rande wahr. Sein linker Arm schickte Schmerzsignale an sein teilnahmsloses Hirn. Der rechte Arm war ihm schon seit geraumer Zeit unter Danis Gewicht eingeschlafen.
    Körperliches Unbehagen existierte nicht wirklich für Shane. Sein Verstand war vollkommen auf die runde Oberfläche eines Bolzens im Metalldeckel über seinem Kopf konzentriert. Nur dies ließ er in seinem persönlichen Universum zu. Er studierte den Bolzen mit unnachgiebiger Aufmerksamkeit.
    Nichts existierte, außer dem Bolzen und dem Gehirn, das darüber meditierte.
    Das Holpern und Rumpeln, das röhrende Dröhnen des Motors, das Kreischen des Getriebes, die erstickenden Abgase und der weit faszinierendere Duft von Danielle Warren - all das klammerte Shane aus, während ihm die umfassende Realität des Bolzens durch den Kopf ging.
    Er dachte über die Geschichte solcher Bolzen nach, all die unterschiedlichen Technologien, die zur Herstellung so einer Vorrichtung notwendig waren.
    Was für eine Reihe kluger Primaten hatte doch diese Technologien erfunden.
    Ja, er verbrachte sogar einige Zeit damit, zu überlegen, was wohl passieren würde, wenn alle Bolzen der ganzen Welt mit einem Schlag verschwinden würden.
    Shane gab sich jede erdenkliche Mühe, seine Gedanken von dem erstickenden Duft der Frau, deren Kopf an seiner Schulter ruhte, abzulenken.
    Ganz bewußt hütete er sich davor, sich den Rest von Danis Körper auszumalen, der sich mit dem Entgegenkommen einer Geliebten an ihn schmiegte.
    Wenn Shane den Kopf drehte, sah er einen kleinen Schlitz zwischen Fahrerkabine und Wagenunterteil, durch den das Licht hereindrang. Der Laster transportierte acht Tonnen unterschiedlicher Ladung.
    Er wußte, daß der Wagen bereits zwei Armee-Kontrollpunkte passiert hatte. Der erste war eine permanente Einrichtung an der
    Straße nach Katmandu. Der zweite mußte wohl eine Ersatzstelle sein, von der aus sie nach ihm und Dani suchen wollten.
    Seine Disziplin hielt er aufrecht, indem er sich die Gefahr, in der sie sich befanden und daher in dieser Kiste stecken mußten, vergegenwärtigte. Doch nun wurde selbst Shane allmählich unruhig.
    Zuerst gab er sich die Schuld an seiner mangelnden Konzentration.
    Ich bin müde, sagte er sich. Zu müde, um meine Gedanken in Schach halten, geschweige denn wie ein gläubiger Buddhist lenken zu können.
    Doch noch während ihm diese Erklärung in den Sinn kam, verwarf er sie wieder. Er hatte schon unter weit unbequemeren Umständen, als diese Streichholzschachtel sie bot, meditiert, und zwar Stunde um Stunde.
    Es ist Dani, entschied Shane. Ich könnte ignorieren, daß ich sie überall an mir fühle - aber sie fühlt sich eindeutig unwohl.
    Danis Körper hatte seine ursprüngliche Geschmeidigkeit verloren. Sie war steif und verkrampft, weil sie andauernd versuchte, ihm nicht zu nahe zu kommen und gleichzeitig, sich gegen das Holpern und Rütteln abzustützen.
    Shane hätte ihr sagen können, daß ersteres unnötig und letzteres unmöglich war.
    Vielleicht ist sie aus Angst so verkrampft, überlegte er.
    Die lange Zeit

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