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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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erwähnten >wir< um eine Ansammlung von verbrecherischen Elementen, die sich die Harmony nennt. Sie wird von einer Kupplerin namens Katja Pilenkowa geleitet.«
    Kasatonin dünne Lippen verzogen sich zu einem belustigten Lächeln. »Die Harmony! Einer von Katjas kleinen Scherzen. Wir sind lediglich eine flexible Konföderation von Individuen, die gemeinsame Geschäfte betreiben.«
    »Das ist reichlich nett ausgedrückt«, konstatierte Cassandra.
    »Sicher ist es das. Sie und Ihre Leute dagegen sind intelligente, aggressive menschliche Individuen, die leichtsinnig jede Menge -ja manchmal sogar ihr Leben - aufs Spiel zu setzen, um ihre Interessen zu verfolgen.«
    »Unsere Interessen decken sich nicht mit denen der Harmony«
    »Sie haben eine globale Vision«, überging Kasatonin Cassandras Worte einfach. »Eine so klare Sichtweise ist rar in einer Welt, die mehr und mehr in einem Strudel von ethnischen Kleinkriegen und der Tyrannei von barbarischen Kriegsherren versinkt.« »Der Prozeß, den Sie da beschreiben, wird ja gerade durch jedes Mitglied von Risk Limited aufs schärfste bekämpft«, äußerte Cassandra. »Da kann ich wirklich keine Gemeinsamkeiten erkennen.«
    »Sie besitzen ganz außergewöhnliche Ressourcen«, sagte Kasatonin. »Keine andere Organisation, außer dem früheren KGB und dem CIA von vor zwanzig Jahren, verfügt über ein derartig internationales Potential an Menschen und Materialien, und Sie aktivieren es mit einem einzigen Telefonanruf.«
    »Wie schmeichelhaft und wie unwahr. Haben Sie schon mal einen Job in der Werbebranche, als Lobbyist oder Vertreter für Schlangenöl in Betracht gezogen?«
    Kasatonin stieß ein kurzes Lachen aus, das mehr Überraschung als Belustigung ausdrückte.
    »Sie lenken vom Thema ab«, tadelte er milde.
    »Ich bin Realistin.«
    »Keine andere Organisation hat es fertiggebracht, den Heroinapparat der Sizilianer zu infiltrieren und einen solchen Schaden anzurichten, daß die Reparaturen immer noch andauern.«
    Cassandra starrte Kasatonin mit unbeteiligter Miene an.
    »Von einem solchen Coup ist mir nichts bekannt«, sagte sie. »Ich beglückwünsche die Gruppe, die das geschafft hat.«
    »Beglückwünschen Sie sich selbst, Botschafterin. Irgend jemand hat die italienische Polizei von der Aktion in Kenntnis gesetzt. Dann gab derselbe Informant die Nachricht an die Amerikaner weiter, um die Italiener auf diese Weise zum Handeln zu zwingen. Also wurde eine Megasendung Rauschgift konfisziert.«
    »Erstaunlich.«
    »Wir wissen, daß dies geschehen ist, denn der Mann hat anschließend dieselbe Information an uns weiterverkauft.«
    »Eine äußerst aktive Person, einfallsreich außerdem«, lobte Cassandra.
    »Die Amerikaner zu informieren war eine wirklich brillante Idee«, sagte Kasatonin. »Ich muß Ihnen aufrichtig gratulieren. Nichts sonst hätte die italienische Regierung dazu bewegen können, gegen die Mafia vorzugehen.«
    »Selbst wenn das, was Sie sagen, stimmt - was es nicht tut -, kann ich trotzdem nicht sehen, wo wir etwaige gleiche Interessen haben sollten«, wandte Cassandra ein. »Die Sizilianer sind ja auch Mitglieder der Harmony«
    »Diese Konfiszierung war ein Doppelschlag gegen uns«, meinte Kasatonin sachlich.
    »Entzückend!«
    »Die Sendung wurde mit russischem Geld finanziert«, legte er ihr dar. »Wie Sie wissen, ist westliche Währung eine Kostbarkeit in meinem Land. Einige Köpfe mußten rollen, als die Ware verloren war. Ich meine das leider wörtlich.«
    »Das interessiert mich nicht«, entgegnete Cassandra brüsk. »Risk Limited ist eine Privatorganisation, die amerikanischen und ausländischen Klienten Beratung in Sicherheitsfragen bietet. Wir sind weder Polizisten noch Detektive, sondern beraten nur, und gelegentlich geben wir auch Unterstützung.?
    »Beratung? Unterstützung?« wiederholte Kasatonin kalt. »Dieser dunkelhaarige Bastard, der mir letzten Monat in Lhasa beinahe eine Kugel durch den Kopf gejagt hätte - was hat der Ihrer Meinung nach gemacht, beraten oder unterstützt?«
    »Das müssen Sie ihn fragen. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.« Cassandra lächelte dünn. »Aber falls Sie ihn finden, verraten Sie mir doch freundlicherweise seinen Namen. Wir sind immer an Leuten interessiert, die sich in Asien auskennen.«
    Kasatonin warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Als er wieder aufschaute, wußte Cassandra, daß die Zeit, die ihr und Gillespie noch blieb, langsam ablief.
    »Genug mit dem Geplänkel«, sagte Kasatonin kurz

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