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Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Titel: Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Renk
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ebenfalls. Möglicherweise ist das eine Kollegin, die vermisst wird.«
    »Wie furchtbar. Ich melde mich, sobald ich Informationen habe.«
    Hoffentlich bringt uns das weiter, dachte Fischer.
    »Ayla und Mehmet sind wieder in die Wohnung gefahren, Volker begleitet sie. Uta macht die Aussagen der Nachbarn gerade fertig«, sagte Ermter, als Fischer in das Besprechungszimmer zurückkehrte.
    »Die Kollegin in Spaichingen versucht, die Exfrau zu erreichen. Gab es irgendetwas Interessantes bei den Aussagen der Nachbarn?«
    »Goeken war kein angenehmer Mensch, er hat sich ständig mit seinen Nachbarn angelegt. Wobei das Viertel im Gatherhof eher anonym ist. Niemand hat ihn wirklich gut gekannt, er hat sich aus nachbarschaftlichen Dingen herausgehalten. Aber sobald er sich irgendwie gestört fühlte, hat er sich beschwert, bis hin zu Klagen vor Gericht.« Ermter warf einen Blick auf seine Notizen. »Außerdem haben immer mal wieder Männer bei ihm gewohnt.«
    »Er war homosexuell?«
    »Möglicherweise.«
    »Könnte da das Motiv liegen?« Fischer dachte nach. »Haben die Männer bei ihm gewohnt? Oder ihn nur besucht?«
    »Es gibt mehrere Aussagen, dass immer wieder verschiedene Männer ein paar Tage bei ihm zu Besuch waren. Aber er hatte auch Frauenbesuch.«
    »Bisexuell? Eine feste Partnerin hatte er aber nicht?«
    »Bisher ist das nicht bekannt. Aber wir stehen ja noch ganz am Anfang. Die Schwägerin ist nicht zu erreichen. Ich hatte eine Streife vorbeigeschickt, und ihre Nachbarn sagten, dass sie vermutlich ein paar Tage weggefahren ist. Jedenfalls wurde sie heute Morgen beobachtet, wie sie zwei Reisetaschen in ihr Auto gepackt hat.«
    »Aber niemand weiß, wohin?«
    Guido Ermter schüttelte den Kopf.
    »Mist! Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sabine von ihr etwas erfahren hat, das wichtig war.«
    »Bei der Sitte war Goeken nicht bekannt«, trug Uta Klemenz vor, als sie sich am späten Abend wieder im Besprechungsraum versammelten. Inzwischen war es draußen dunkel geworden. Im Flur summte eine Neonröhre. »Und auch nicht im Obdachlosenmilieu, wo sich häufiger Stricher herumtreiben. Die Nachbarn haben die Besucher des Toten auch als durchschnittlich beschrieben, was Alter und Aussehen betrifft.«
    »Geschäftliche Kontakte?«, fragte Ermter.
    »Unwahrscheinlich. Er hatte im Gatherhof bis vor fünf Jahren eine kleine Metzgerei. Damit ist er pleitegegangen. Seitdem lebte er von Hartz IV .« Volker blätterte in seinen Unterlagen. »Es kam zu zwei Betrugsanzeigen, die Entscheidungen stehen noch aus.«
    »Er war pleite?«
    »Ja, anscheinend. Das Ordnungsamt hat seinen Laden zweimal dichtgemacht, wegen Hygienemangel.«
    »Wundert mich nicht«, sagte Ayla leise. »Überhaupt, er war Metzger? Kaum zu glauben. In seiner Wohnung stapeln sich Pizzakartons.«
    »Habt ihr irgendetwas Relevantes in der Wohnung gefunden?«
    »Wir haben jede Menge Müll gefunden.« Mehmet seufzte. »Einige Ordner. Sie werden noch auf Spuren untersucht, sollten gleich hier eintreffen. Ansonsten … ein großes Fragezeichen, wonach wir überhaupt suchen.«
    »Habt ihr Videos gefunden? DVD s? Einen Computer?«
    »Alles. Wurde sichergestellt und wird untersucht.«
    »Na schön, sollte er in irgendeiner Weise auffällig sein, kommen wir vielleicht weiter. Gab es anderes Material? Pornos?«
    Ayla schnaubte. »Gelten Playboy-Hefte? Ansonsten haben wir bisher noch nichts in der Richtung. Noch nicht mal Sexspielzeug unter dem Bett oder dahinter.«
    »Wirklich nicht?« Uta sah sie erstaunt an. »Sah es denn hinter und unter dem Bett so aus, als sei etwas weggeräumt worden? Schließlich hatte er immer wieder männliche Besucher.«
    »Das muss keinen sexuellen Hintergrund haben«, wandte Markus ein.
    »Welchen sonst?«, fragte Uta und grinste. »Einen geschäftlichen?«
    »Möglich. Aber welchen?« Mehmet starrte begehrlich auf Ermters Gummibärenarmee. »Möglicherweise hatte er andere Kontakte.«
    »Solange wir nicht mehr über sein Leben wissen, tappen wir nur im Dunkeln«, bemerkte Fischer. »Die Schwägerin ist seit heute Morgen verschwunden, von der Kollegin aus Spaichingen, die die Exfrau befragen wollte, habe ich auch noch nichts gehört.«
    »In der Wohnung waren überall Goekens Fingerabdrücke, nur in dem Gästezimmer nicht. Da waren gar keine Fingerabdrücke. Das Zimmer war quasi klinisch rein. Genauso der Schrebergarten.« Ermter schmiss den Bericht der Spurensicherung auf den Tisch. »Das stinkt doch wie Gammelfleisch. Jemand hat dort gezielt und

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