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Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Titel: Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Renk
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Tablette in seine Hand, dann schluckte er sie schnell.
    »Oh Mann, du zitterst ganz schön«, murmelte Fischer besorgt.
    Oliver folgte ihm zurück in das Besprechungszimmer.
    »Sabines Handy ist immer noch nicht zu orten.« Markus zuckte bedauernd mit den Schultern. »Auch ansonsten gibt es nicht viel Neues. Goekens Exfrau ist nicht zu erreichen, hat mir die Spaichinger Kollegin mitgeteilt. Auch die Schwägerin haben wir nicht ausfindig machen können.«
    »Schon seltsam. Goeken hat sich weder mit seiner Exfrau noch mit seiner Schwägerin besonders gut verstanden.« Oliver rieb sich über die Stirn. »Das hat mir die Schwägerin erzählt. Es gab einen Erbstreit. Aber Streit hatte er ja sowieso reichlich mit allen möglichen Leuten.«
    »Das ist wirklich seltsam. Die Schwägerin und die Exfrau verschwinden, kurz nachdem Goeken ermordet wurde. Beide profitieren von seinem Tod.« Fischer zog die Augenbrauen hoch.
    »Inwiefern?«, fragte Uta Klemenz.
    »Die Schwägerin wegen des Erbes, und die Ex hatte doch so viel Angst vor ihm, dass sie in den Süden gezogen ist. Beide dürften froh sein, dass Goeken nicht mehr lebt.«
    »Aber als Motiv reicht das nicht, Jürgen. Das glaube ich nicht.« Uta winkte ab. »Ich denke eher, dass sein Tod etwas mit den Männern zu tun hatte, die bei ihm waren. Irgendeinen sexuellen Hintergrund wird es haben.«
    »Ich glaube nicht, dass Goeken homosexuell war«, wandte Ayla ein. »Er hatte, laut Nachbarn, auch Frauen zu Besuch. Er war verheiratet, und wir haben bisher in seiner Wohnung keine Hinweise auf homosexuelle Beziehungen oder Kontakte zur Szene gefunden. Auch keine Pornofilme, keine Heftchen, kein Sexspielzeug.«
    »Ist sein Computer schon untersucht worden?«, fragte Ermter.
    »Ja, das ging ziemlich schnell.« Mehmet grinste.
    »Wieso?«
    »Weil die Festplatte herausgenommen wurde.«
    »Was?«
    »Ja.« Mehmet nickte. »Der Computer war quasi hohl. Da können auch unsere Experten nichts mehr machen.«
    »Gibt es Spuren am Gehäuse?«
    Jetzt hob der junge Kollege der Wache West die Schultern. »Das weiß ich nicht.«
    »Nein, keine Spuren.« Markus hielt ein Blatt hoch. »Das kam vorhin von der Spurensicherung. Als ob der Computer mit Lauge abgewaschen worden wäre. Keinerlei DNA . Nichts. Genauso wie im Gästezimmer. In der restlichen Wohnung gibt es Spuren ohne Ende. Sie sind noch dabei, sie abzugleichen.«
    »Das ist doch … sehr schräg.« Ermter schob sich ein rotes Gummibärchen in den Mund.
    »Und was ist mit dem Bad?«, fragte Fischer. »Dort findet man am ehesten verborgene Spuren. Jemand, der in den Wohnräumen alles sauber wegwischt, wäscht sich auf dem Klo oftmals noch nicht einmal die Hände. Das ist erwiesen.«
    »Igitt!« Uta verzog das Gesicht. »Das gilt aber nur für Männer!«
    »Die Untersuchung war neutral und hat bei beiden Geschlechtern ähnliche Ergebnisse aufgewiesen, glaub ich. Du kannst es aber gerne nachlesen, ich schicke dir den Link«, sagte Fischer. »Gab es nun Spuren im Bad?« Er sah Markus fragend an.
    »Ähm. Keine Ahnung.« Markus Thewissen suchte hektisch in den Unterlagen.
    »Ich rufe Brüx an.« Ermter nahm das Telefon, stand auf und ging in den Flur.
    »Herrgottnocheins. Kann nicht irgendetwas mal wirklich funktionieren!«, fluchte er, kam zurück und schmiss das mobile Telefon auf den Tisch. »Der Akku ist leer. Das ist doch nicht zu glauben.« Er nahm sein Handy aus der Tasche, wählte, ging wieder in den Flur.
    »Siegfried? Uns fehlen einige Details …«
    »Ich glaube das nicht«, wisperte Oliver. »Wir fischen hier, wir fischen da, aber es gibt keine Erkenntnisse.«
    »Immer mit der Ruhe, das braucht Zeit, das weißt du doch.« Fischer biss sich auf die Lippe. Auch er wäre lieber vor Ort gewesen und hätte gehandelt, nur, dass es bei diesem Fall noch gar keinen Ort gab.
    »Oliver?« Eine hohe Frauenstimme hallte durch den Flur des KK 11. »Oliver, wo bist du?«
    Oliver Brackhausen stöhnte auf. »Das ist meine Ex.«
    »Oliver?« Ina Scheelen öffnete die Tür zum Besprechungszimmer. »Hab mir gedacht, dass du hier bist«, keifte sie. »Du hast nicht nur Rechte, du hast auch Pflichten. Dies ist dein Wochenende mit Finn.«
    Sie zog den kleinen Jungen, der sich an ihre Beine drückte, nach vorn. »Bitte schön. Und da du mir das Wochenende versaut hast, darfst du ihn nun bis morgen Abend haben.«
    »Ina, das geht nicht.« Oliver stand auf und ging auf sie zu. »Wir stecken mitten in einem Fall. Sabine ist verschwunden …«
    »Sabine, Sabine

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