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Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi

Titel: Seidenstadtblues - Niederrhein Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Renk
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Ermter Volker Müller zu. »Nun mach schon.«
    »Die Ampel dort vorne wird sowieso rot, das weiß ich aus Erfahrung.«
    Ermter nahm das Blaulicht vom Armaturenbrett, öffnete das Fenster und befestigte es auf dem Dach.
    Volker beschleunigte. »Die Inrather Straße ist gesperrt. Da ist diese Megabaustelle.«
    Ermter überlegte kurz. »Fahr an der Pauluskirche vorbei und dann rechts rein.«
    »Das könnte gehen.«
    Sie hörten die Sirenen der Fahrzeuge der Wache West, die den Girmesgath hinunterfuhren. »Da sind schon die Kollegen«, sagte Ermter zufrieden.
    »Hoffentlich haben wir sie nicht umsonst angefordert.«
    »Jürgen klang seltsam, aber meist hat er ein gutes Gespür für solche Dinge.«
    Sie bogen um die Ecke und fuhren auf die Inrather Straße.
    »Da vorn ist der Bunker. Ich sehe aber weder Jürgens noch Olivers Wagen.«
    Volker bremste scharf, direkt hinter ihm kam der Streifenwagen zum Stehen. Die beiden Kollegen sprangen heraus.
    »Ihr habt uns gerufen?« Sie nickten Ermter zu.
    »Ein Kollege hat uns informiert, dass hier möglicherweise ein Tatort sein könnte.«
    »Sind die Täter bewaffnet?«
    »Ich habe keine weiteren Informationen.« Ermter drehte sich um und ging zum Bunker, er öffnete die Eisentür, lauschte, konnte jedoch nichts hören. Die Tür im Erdgeschoss war verschlossen.
    »Wo?«, fragte der Kollege der Schupo und zog seine Waffe.
    Ermter zog die Schultern hoch.
    »Ich schau oben nach.« Der zweite Polizist tastete sich vorsichtig nach oben. »Hier ist auch niemand.«
    »Verdammt!« Ermter schaute sich um und folgte ihm.
    * * *
    »Sabine!«, schrie Oliver.
    Sabine lag auf der Liege. Sie hob den Kopf, hustete röchelnd. »Oliver«, stammelte sie schwach.
    Er sicherte seine Waffe und steckte sie in das Holster. Mit drei Schritten war er an der Liege.
    Mühsam versuchte Sabine, sich aufzusetzen. Ihre Haare hingen ihr strähnig um den Kopf, ihre Wangen waren fiebrig rot, und ihre Augen glänzten unnatürlich.
    Die Luft in dem Raum war klamm, und es stank.
    Oliver nahm sie in die Arme, wollte sie an sich ziehen, doch Sabine war mit Handschellen an das Bett gefesselt.
    »Verdammt. Mach sie los! Sofort!«
    Während er sich noch zu seiner Exfreundin umdrehte, machte Ina auf dem Absatz kehrt und floh zur Tür hinaus.
    Sie lief Guido Ermter direkt in die Arme.
    Ermter erfasste die Lage schnell. »Sofort einen Krankenwagen anfordern«, sagte er zu dem Kollegen der Wache West, der ihm gefolgt war.
    »Ich muss gehen«, keifte Ina. »Mein Sohn sitzt draußen im Wagen und wartet auf mich.«
    Ermter sah sich um und nickte dem Kollegen zu, dieser verstand und ging nach unten. »Wir kümmern uns um Ihren Sohn«, sagte er. »Und um den Notarzt.«
    »Sabine! Bist du verletzt?« Ermter hielt Ina immer noch fest, während er mit ihr durch den kleinen Raum ging.
    Sabine schüttelte den Kopf. Ihr liefen Tränen über die Wangen, wieder musste sie husten.
    »Wo ist der Schlüssel?«, herrschte Ermter Ina an.
    Sie senkte den Kopf, fischte dann den Schlüssel für die Handschellen aus der Hosentasche. »Wir haben ihr nichts getan«, murmelte sie trotzig.
    »Das werden wir ja sehen!« Oliver funkelte sie böse an. Er warf Fischer den Schlüssel seines Wagens zu. »Ich fahr im Krankenwagen mit ins Klinikum«, sagte er. »Bitte kümmere dich um Finn.«
    »Sie sind verhaftet.« Eine gewisse Genugtuung klang in Ermters Stimme mit, als er Ina festnahm. »Die Spurensicherung ist unterwegs. Alles Weitere klären wir im Präsidium.«

ACHTZEHN
    Ina Scheelen saß mit gesenktem Kopf im Vernehmungsraum.
    »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?«, fragte Ermter ungläubig.
    »Was hast du getan?«, schrie Ina. »Du hast sie betäubt und hierhergebracht? Und nun? Was stellst du dir vor, sollen wir mit ihr machen?«
    Jens schaute seine Schwester verwirrt an. »Du hast doch gesagt, dass du sie loswerden willst. Dass sie Oliver davon abhält, sich ordentlich um Finn zu kümmern. Es war reiner Zufall, ich bin gestern Nacht die Blumentalstraße entlanggefahren, da sah ich sie vor einem Haus parken. Ich habe angehalten und das Haus beobachtet. Eine halbe Stunde später kam sie wieder raus, da hatte ich den Plan schon fertig. Im Wagen war noch Betäubungsmittel, das ich eigentlich zum Schlachthof hätte bringen müssen. Ich habe mich hinter einem Busch versteckt und dann: Zack – es war ganz einfach.« Er grinste.
    »Und was, meinst du, sollen wir nun tun?«
    »Wir können sie in den Fleischcontainern verschwinden lassen. Findet

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