Seilschaft (German Edition)
genommen, was er wollte, nun zahlte er zurück. So war das Leben.
Aber so einfach sollte es nicht werden. Jason ließ die Kamera sinken.
«Ich denke, du hast Recht», sinnierte er. Nico fluchte innerlich und begann sich hinzusetzen, als ein Knurren ihn stoppte. Und es war nichts als ein Knurren, kein unkenntliches «Halt» oder «Stopp». Ein volles Röhren, zurück zum Höhlenmenschen, oder sogar zum Hund des Höhlenmenschen. Nico sah eingeschüchtert auf.
Jason glitt auf ihn zu, seine Beine berührten ihn in voller Länge. Die Wärme des anderen Körpers brachte Nico in Versuchung, sich an ihn zu pressen. Er fror schon bis auf die Knochen, und dieser Sack hatte noch nicht ein einziges Foto gemacht.
Noch ein bisschen länger, Gelenk hin oder her, Todesgefahr oder nicht, und Jason würde sterben.
Qualvoll.
Nico konzentrierte sich auf die grausame Folter, die er Jason zufügen würde, wenn er je noch einmal die Chance erhielt, als die Hand auf seinem Oberschenkel plötzlich seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
«Du bist kalt», sagte Jason fast verwundert. Was dach-te sich dieser Idiot, was passierte, wenn man nackt im Schnee saß?
«So gerne ich vorher noch mehr Zeit mit dir verbringen würde», trockener Sarkasmus in der Stimme hinter ihm. Nico fuhr fort, still die Folterszenarien zu entwerfen, während Jason seine Hüften streichelte. «Ich glaube, es ist besser, wir gehen direkt zum Hauptpunkt über. Was meinst du?»
Nico war mit nicht geringer Genugtuung bei Kastration angelangt, unter gleichzeitiger Anwendung von Daumenschrauben und Streckbank, und antwortete nicht.
Ein scharfer Schlag auf seine rechte Arschbacke riss ihn aus diesen angenehmen Vorstellungen.
«Was?»
«Ich sagte», wiederholte Jason mit übertriebener Geduld, «wir sollten jetzt zum Hauptevent kommen.»
«Du hast doch noch nicht mal angefangen.» Nico krümmte sich, als Jason in ihn stieß, verzweifelt versuchend, den stechenden Schmerz zu mildern, als der Blonde sich seinen Weg durch Nicos unvorbereitete Muskeln erzwang, mit nicht mehr als etwas Spucke befeuchtet. Hatte der Kerl eine Allergie gegen Gleitmittel und Feuchtigkeitscreme, oder was? Oder überhaupt gegen jegliches Vorspiel? Nicos Hand krampfte sich so fest in die Jacke, dass er Mühe hatte, sie langsam zu entspannen, ohne Stoff zu zerfetzen.
«Jason, du tust mir weh.» Er keuchte halb, fauchte halb. Jason stieß noch härter zu.
«Halte es aus.» Der Hass war nicht mehr verdeckt von Ironie und Spott, nur noch blanke Wut an der Oberfläche, und Nico wusste verdammt gut, es gab keine Chance zu entkommen, Jason zu einem klärenden Gespräch und einer netten Fummelei zu überreden. Er hatte Glück, wenn er seinen Hintern in einem Stück retten konnte.
Noch fünf Stöße von Jason, und Nico glaubte, der Mann riss ihn von innen heraus in Stücke.
Nico schloss die Augen und versuchte sich zu überzeugen, dass er es durchstehen konnte. Jason knallte in ihn.
Nico zerbiss ein Schluchzen.
«Jason!» Die Entscheidung war gefallen. Er heulte den Namen fast, fand mit Mühe die innere Kraft, nicht zusammenzubrechen, als Jason innehielt, sein Schwanz tief in Nico. Nico versuchte zu Atem zu kommen, keuchend, mit Herzrasen in der Brust.
«Was?» Immer noch Misstrauen in Jasons Stimme, als könnte Nico einen Trick probieren. Nico holte tief Luft.
«Bitte. Etwas langsamer. Etwas sanfter.» Ein bisschen Demut, ein bisschen Angst, ein Riesenhaufen Verzweiflung und jede Menge Schmerz. «Ich flehe dich an.»
«Du flehst mich an?», wiederholte Jason langsam, mit offensichtlichem Zweifel. Immerhin, trotz dieses Tonfalls, trotz allem, er bewegte sich nicht. Als ob jemand den Schalter ausgeknipst hätte. Nico strengte sich nicht an, sein Wimmern zu verbergen. Jason hatte moralische Werte, er wusste das. Er hatte Jason Leuten helfen sehen, hatte ihn nachdenklich und gutmütig gesehen. Das Gute war definitiv irgendwo in ihm. Er musste nur durch die Schicht von Wut an es heranreichen.
Jasons Finger trommelten ungeduldig auf seinen Rü-cken, als wäre er unentschlossen, was er als Nächstes tun sollte. Anscheinend stand das Betteln und Flehen zu diesem Zeitpunkt noch nicht in seinem Script.
«Weißt du», sagte er dann. «Ich glaube, das ist nicht genug.»
Nicht genug? Wollte der Mann Blut? Nico gelang es, sein zorniges Aufbegehren im Zaum zu halten, aber das Risiko für seine Jacke verzehnfachte sich, als seine Fäuste sich schlossen. Jason lachte leise.
«Verkrampf dich noch ein bisschen
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