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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dass er Sie zum Seniorpartner macht. So wahr mir Gott helfe.«
    »Gott, hm?«, sagte Duhart, die Augen starr auf Allerdyce gerichtet.
     
    Duhart brachte seinen Wagen neben der Ein- und Ausfahrtsrampe des Alliance-Investigative-Gebäudes zum Stehen. Reeve befahl ihm, im Auto zu bleiben, aber den Motor auszuschalten. Er sollte schließlich keine neugierigen Bullen auf sich aufmerksam machen. Es war vier Uhr früh: Er hätte sich schon eine ziemlich gute Erklärung einfallen lassen müssen.
    »Kann ich nicht mitkommen? Mann, ich bin noch nie da drin gewesen!«
    »Möchten Sie sich unbedingt auf Videoband verewigt wissen, Eddie?« Reeve drehte sich nach hinten um. Allerdyce saß so mucksmäuschenstill da, dass man ihn leicht vergessen konnte. »Mr. Allerdyce, gibt es in Ihrem Gebäude Überwachungskameras?«
    »O ja.«
    Reeve wandte sich wieder zu Duhart. »Es ist mir egal, ob die mich sehen; Allerdyce wird auf mich sowieso schon ziemlich sauer sein. Möchten Sie, dass er auch auf Sie sauer wird, Eddie?«
    »Nein«, sagte Eddie mürrisch.
    »Also dann«, sagte Reeve, nahm seine große Plastiktüte und stieg aus. Er hielt Allerdyce die Fondtür auf.
    »Auf welchem Weg kommen Sie normalerweise ins Gebäude?«
    »Durch die Tiefgarage und dann mit dem Fahrstuhl.«
    »Können Sie die Tiefgarage öffnen?«
    Allerdyce griff in seinen Mantel und holte einen Schlüsselbund mit einem runden Dutzend Schlüssel heraus.
    »Dann los«, sagte Reeve.
    Während sie die wenigen Schritte zum Eingang der Tiefgarage gingen, instruierte er Allerdyce. »Sollte jemand fragen – ich bin ein Freund, zu Besuch aus England. Wir haben die halbe Nacht getrunken, danach erfolglos versucht zu schlafen. Ich habe Sie gebeten, mir die Büros zu zeigen. Sollte jemand fragen.«
    Dann wiederholte er es noch einmal.
    »Der einzige Wachmann ist in der Eingangshalle«, sagte Allerdyce, »und er ist daran gewöhnt, dass ich zu den unmöglichsten Zeiten komme. Es gefällt mir hier besser, wenn niemand da ist; ich mag meine Mitarbeiter nicht.«
    »Das beruht bestimmt auf Gegenseitigkeit. Wollen wir?«
    Sie standen vor dem Rolltor der Tiefgarage. An der einen Seite befand sich ein Betonpfosten mit einer Gegensprechanlage, einem Einführschlitz für Magnetkarten und einem Schlüsselloch, mit dem sich das alles umgehen ließ. Allerdyce drehte den Schlüssel herum, und das Tor hob sich rasselnd. Sie gingen die Rampe hinunter und betraten die Tiefgarage von Alliance Investigative.
    Allerdyce hatte die Wahrheit gesagt: Da unten gab es keine Wachleute, wohl aber Überwachungskameras. Reeve legte Allerdyce einen Arm um die Schultern und lachte über einen Witz, den der alte Mann ihm angeblich gerade erzählt hatte.
    »Die Kameras«, sagte er, »sind die Monitore oben in der Eingangshalle?«
    »Ja«, sagte Allerdyce. Reeve grinste noch einmal für die Kameras. »Und zeigen sie nur, was die Kameras sehen, oder nehmen sie auch auf?«
    »Sie nehmen auf.«
    Das gefiel Reeve nicht. Als der Fahrstuhl kam und sie eingestiegen waren, steckte Allerdyce einen weiteren Schlüssel hinein und drehte ihn herum.
    »Wofür ist das?«
    »Die Manager-Etagen. Es gibt zwei davon – Büros und Penthouse. Die kann man nur mit einem Schlüssel erreichen.«
    »Okay«, sagte Reeve, während die Türflügel zuglitten.
    Reeve vermutete, dass der Wachmann die Fahrstuhllichter beobachtete. Auf der zweitobersten Etage öffnete sich der Fahrstuhl, und sie stiegen aus. Die Tür zu Allerdyce’ Büro war mit einem Zahlenschloss gesichert. Allerdyce drückte vier Ziffern auf dem Tastenfeld und öffnete.
    Reeve machte sich an die Arbeit. Hier oben gab es keine Überwachungskameras – die Seniorpartner brauchten anscheinend nicht ausspioniert zu werden. Reeve brachte eine Wanze im Telefongehäuse an und befestigte eine andere mit Klebeband an der Unterseite der Schreibtischplatte. Plötzlich klingelte das Telefon und ließ ihn zusammenfahren. Er nahm ab. Es war der Mann am Empfang.
    »Guten Abend«, nuschelte Reeve, als hätte er ein paar Gläser intus.
    »Ist Mr. Allerdyce da?«, fragte der Mann, liebenswürdig, aber auch argwöhnisch.
    »Möchten Sie ihn sprechen? Jeffrey, da ist ein Mann, der dich sprechen möchte.«
    Allerdyce nahm den Hörer. »Ja?«, sagte er. Er hörte zu, Reeve, direkt neben ihm, hörte mit. »Nein, das ist nur ein alter Freund. Wir haben was getrunken, konnten danach nicht einschlafen. Ich führe ihn hier ein bisschen herum.« Eine Pause. »Ja, ich weiß, dass Sie das

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