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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Mücke mit kurzem Stoppelhaar, das beinahe aussah wie ihr eigenes. »Nun, jetzt muss ich aber mal ein bisschen Jury spielen. Vierhundert Bilder von verrückten Mücken erwarten mich. Wir sehen uns später.« Und damit war sie in der Menschenmenge verschwunden.
    Colin Anderson drehte sich um und stieß fast mit Miss Cotter zusammen, die ein Tablett mit ihren Empire-Biskuits zum Teestand bringen wollte. Sie grüßte ihn konfus, als versuche sie, sein Gesicht einzuordnen, und er stibitzte sich einen Keks und zwinkerte ihr zu, wobei er aus den Augenwinkeln sah, wie Helena vor einer Wand von Mücken stand, vorgestellt wurde und sich bemühte, eine ernste Miene zu wahren.
    Hier stand er, kurz davor, etwas zu tun, was er nie für möglich gehalten hätte – und das jagte ihm Angst ein.
    »Hallo, ich habe keinen Parkplatz gefunden.« Brenda Anderson tippte ihm auf die Schulter und riss ihn aus seinem Traum. »Wo ist der Kleine? Hast du wenigstens diesmal richtig auf ihn aufgepasst?«
    »Bitte nicht jetzt, Brenda.«
    »Musstest du diese McAlpine unter meinen Müttern herumschicken? Sie spielt natürlich die große Dame und holt ihn in einem Taxi ab. Die ist auch nicht besser als wir, oder?«
    »Na, du wolltest ihn ja nicht bringen«, zischte Colin sie an. »Und was soll das mit Claire in der Disco? Solche Dinge musst du mit mir absprechen.«
    »Wenn du dich gelegentlich zu Hause blicken lassen würdest, hättest du das mitbekommen, aber deine blöde Arbeit geht ja immer vor. Und wenn du zu Hause bist, hörst du einfach nicht zu. Ich meine, jetzt hörst du auch nicht zu.«
    Und tatsächlich hörte Anderson nicht zu. Er blickte an seiner Frau vorbei zu Helena, die einem Kleinkind den Kopf tätschelte und auf die grüne Sprechblase eines Cartoons zeigte.
    Er sah seine Frau an, die ihn bitterböse anstarrte und die Hände in die Hüften gestemmt hatte. Und irgendwo tief in seinem Innern starb etwas.
    »Und?«, wollte Littlewood wissen. »Wie war unser schottischer Superstar?«
    »Genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe.« Costello betrachtete stirnrunzelnd die beiden Schreibtische, die sich inzwischen in eine Computerreparaturwerkstatt verwandelt hatten. Ein dickes Multicore-Kabel verlief quer über den Boden des Ermittlungsraums. »Was soll das alles?«
    »Das sind die Kameras aus der Schule. Auf diese Weise kann ich alles sehen, was vor sich geht.«
    »Sie können bestimmt nicht alles sehen: Auf dem Monitor ist es schwarz wie zu Mitternacht im Marianengraben.«
    »Wo ist Anderson?«
    »Er ist mit seinen Kindern auf dem Basar.« Costello versuchte, an einem der Knöpfe herumzuspielen, erntete aber nur einen Klaps auf die Finger.
    »Lassen Sie das. War irgendwer da bei Rogan? Declan Slater? Oder Jinky Jones?«
    »Er hat offensichtlich noch immer die gleiche Crew von damals. Die sind auch hier in Schottland, und sie sind bereits vor einer Woche angekommen. Wieso?«
    »Rogan hat den Landsitz Muirmakin gekauft: zwölf Schlafzimmer, Türmchen, Kellerverliese und das Recht, das Wild der Umgebung zu ermorden und zu verspeisen.«
    »Damit haben Sie meine Frage nicht beantwortet. Warum wollen Sie das wissen?«
    Littlewood wich ein zweites Mal aus. »Lauren McCrae, wie war die?«
    »Umwerfend. Passen Sie mal auf, John, wir wissen, Sie sind auf einer heißen Spur – was haben Sie im Auge?« Costello entdeckte einen Stapel Bilder und schnappte sie sich, ehe Littlewood sie daran hindern konnte. »Die sind aus einem Zeitungsarchiv. Wie sind Sie daran gekommen?« Sie blätterte die Fotos durch. Alle zeigten Rogan im Laufe der Jahre, aber nie Rogan allein. Auf jedem Bild war er entweder mit Jinky Jones oder Dec Slater irgendwo zu sehen; sie begleiteten ihn sprichwörtlich auf Schritt und Tritt. Auf dem Schreibtisch lag ein zweiter Stapel Fotos, die Rogan allein zeigten, alle nebeneinandersortiert. »Was haben Sie der Zeitung versprochen?«, fragte sie leise.
    »Den ersten Bissen. Es war der Journalist, der mit Lewis geschwatzt hat – Dave Ripley.«
    »Gefährlich.«
    »Und wenn schon.« Littlewood schüttelte den Kopf. »Haben Sie etwas aufgeschnappt? Über Lauren?«
    Costello zuckte mit den Schultern. »Ihr war ganz eindeutig unbehaglich zumute. Sie erschien mir ziemlich nervös«, erzählte sie. »Na, vielleicht nicht nervös … Sie hat irgendwie den Boden unter den Füßen verloren.«
    »Hat er sich an Sie erinnert?«
    »Ich fürchte, ich hinterlasse bei anderen Menschen nicht gerade einen bleibenden Eindruck«, sagte

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