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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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wirklich Leid, wenn ich die Familienidylle und den Sonntagsfrieden störe…«
    »Lass die Floskeln weg«, sagte Münster. »Worum geht es?«
    Ich bin mit den Jahren mutiger geworden, dachte er. Deutlich mutiger.
    »Verlangen«, sagte Van Veeteren. »Maarten Verlangen. Du erinnerst dich doch an ihn, wie ich annehme?«
    »Ich erinnere mich«, bestätigte Münster und ging in den Flur hinaus, um Edwinas Schlaf nicht zu stören.
    »Er ist tot«, sagte Van Veeteren. »Sie haben ihn endlich gefunden. Oben in Kaalbringen, das war doch kein Rauch ohne Feuer, da im Frühjahr.«
    Münster rief sich schnell die Ereignisse um das Verschwinden des Mannes ins Gedächtnis.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Und er ist… wirklich?«
    »Ermordet, ja. Ein Schuss in den Kopf ganz aus der Nähe. Seine Leiche wurde gestern in einem Waldgebiet entdeckt, die Identifizierung fand heute statt. Ich habe mit der Tochter und mit der Polizei in Kaalbringen gesprochen… mit Beate Moerk, falls du dich noch an sie erinnerst.«
    »Aber natürlich«, nickte Münster und spürte, wie sein Gesicht heiß wurde, als er ihren Namen hörte. »Und mit anderen Worten, es gibt da eine Verbindung?«
    »Ich denke schon«, antwortete Van Veeteren. »Jedenfalls werden sie da oben Hilfe brauchen, und wenn man den Zusammenhang mit den alten Ereignissen bedenkt… ja, es wäre nicht schlecht, wenn wir uns darum kümmern würden.«
    Wir?, dachte Münster und versuchte eine Blitzanalyse des Inhalts dieses kleinen Pronomens.
    »Die Maardamer Kripo, meine ich natürlich«, präzisierte Van Veeteren.
    Meinst du das wirklich?, dachte Münster.
    »Ja natürlich, ich kann das mit Hiller besprechen, wenn du willst«, erklärte er bereitwillig. »Aber man weiß ja nie, wie…«
    »Ich habe bereits mit ihm gesprochen«, unterbrach ihn Van Veeteren. »Da gibt es keine Hindernisse.«
    »Du hast bereits mit ihm gesprochen…?«
    »Ja.«
    »Na, dann.«
    »Genau. Es wäre doch gar nicht so dumm, wenn man das in die richtigen Hände gäbe, nicht wahr?«
    »Wie bitte? In die richtigen Hände? Was meint der Hauptkom… was meinst du denn damit?«
    »Jemanden, der einiges davon weiß. Sowohl über G. als auch über Kaalbringen. Wenn du verstehst?«
    Münster verstand, konnte aber ein paar Sekunden lang nicht antworten.
    »Ach, so meinst du das«, sagte er dann. »Ja, schon möglich. Ich werde Hiller fragen, ob das machbar ist. Schließlich habe ich noch einiges auf dem Tisch liegen, aber wenn es geht, dann…«
    Der
Kommissar
räusperte sich im Hörer, und Münster brach ab.
    »Hrrm, na, eigentlich ist das gar nicht nötig. Da ich ihn sowieso schon am Telefon hatte… und so weiter. Du kannst morgen früh hochfahren, und Rooth kannst du mitnehmen…. Ja, wie schön, dass du einverstanden bist.«
    Damit legte er auf. Münster blieb stehen und starrte das Telefon eine ganze Weile lang an. Was ist das gewesen?, überlegte er. Hat er nicht zu Anfang gefragt, ob sein Anruf störe? Schon sonderbar.
    Oder eher typisch.
    Er schaute nach, ob Edwina immer noch tief und fest schlief, dann ging er in die Küche und braute sich einen schwarzen Kaffee.
    Beate Moerk fror.
    Das hatte seine Gründe. Sie thronte splitterfasernackt hoch oben auf einem unbequemen Hocker, und es hätte gerne ein paar Grad wärmer im Raum sein dürfen.
    »Jetzt reicht es«, sagte sie. »Mir tut jeder Muskel weh und außerdem noch zwei, die es gar nicht gibt.«
    »Immer mit der Ruhe, mein Schatz«, erwiderte Franek. »Nur noch eine kleine Minute, bedenke, dass du das für die Nachwelt tust. Nein, bleib still sitzen!«
    »Die Nachwelt ist mir scheißegal. Wir haben eine halbe Stunde vereinbart, und inzwischen müssen mindestens drei Viertel vergangen sein.«
    Er betrachtete sie über den Rand der Leinwand hinweg. Kniff ein Auge zu und blinzelte mit dem anderen.
    »Ein Vorteil bei Aktmodellen ist, dass sie keine Armbanduhr tragen dürfen«, stellte er fest. »Aber in Ordnung, wir machen jetzt einen Punkt. Komm her und schau dir das Wunderwerk an. Oh verdammt, deine Hüftlinie könnte einen griechischen Gott vom Olymp herunterlocken!«
    »Ach, Quatsch«, sagte Beate Moerk und schlüpfte in den Bademantel. »Blinder Malerlappen redet in Nachtmütze.«
    Sie ging um die Staffelei herum, kroch unter seinen Arm und schaute sich das halbfertige Bild an. Musste zugeben, dass es immer besser aussah und dass es ihr gefiel, wenn er so über ihre Hüftlinie sprach.
    »Das ist verdammt unbequem, weißt du. Ich habe diese Rolle des Leidens

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