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Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Gedanke an Luke und Karen ihr keine Ruhe ließ.
    Schnell zog sie sich ihre Pyjamahose und eins von Lukes T-Shirts an, holte sich dann ein Tablett aus der Küche und räumte die Gläser ab. “Da hast du aber noch einiges wiedergutzumachen, Van Buren, und das nicht zu knapp”, sagte sie halblaut vor sich hin, während sie das schwere Tablett in die Küche trug. Bei dem schalen Biergeruch musste sie wieder an den Abend vor neun Jahren denken.
    Alles hatte ganz harmlos angefangen. Ihre Freunde hatten mit dem Kopiergerät falsche Ausweise hergestellt, sodass sie schon mit siebzehn in diese Strip-Bar eingelassen wurden. An das, was dann passierte, wollte sie sich lieber nicht erinnern, sonst würde sie sowieso gleich in dem nächsten Flugzeug nach Beaverton sitzen.
    Eins aber stand fest. Wenn sie es noch einmal schaffen würde, dass Luke sie küsste, dann würde sie absolut nüchtern sein. So etwas würde ihr nicht noch einmal passieren.
    Ihr Ziel war dasselbe, aber die Strategie hatte sich geändert. Und an dieser Strategie würde sie festhalten, um jeden Preis. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt!
    Sie blickte auf ihre Pyjamahose und musste lachen. Nicht besonders verführerisch. Aber wenn sie plötzlich in einem schwarzen Negligé und Strapsen auftauchen würde, würde Luke nur schreiend davonlaufen. Nein, sie musste das Ganze langsam und methodisch angehen. Aber sie musste den Mut haben, zu ihren Überzeugungen zu stehen.
    Nach gut einer Stunde hatte sie das Partychaos beseitigt, aber Luke war immer noch nicht da. “Warum sollte er auch?” Sie trocknete die letzte Platte ab, während die Spülmaschine leise rauschte. “Du bist doch nicht die einzige Frau, die hinter ihm her ist.”
    Sie musste mit verdeckten Karten spielen, denn diesmal sollte Luke den ersten Schritt machen. Sie musste nur geduldig sein, was ihr normalerweise, im Gegensatz zu Luke, nicht besonders schwerfiel.
    Sie sah sich noch einmal im Wohnzimmer um, dann löschte sie das Licht in der Küche. Alles sah makellos aus. Luke hielt sie für eine Ordnungsfanatikerin, und vielleicht hatte er nicht ganz unrecht. Er allerdings war das krasse Gegenteil. Erstaunlich, so genau er bei seiner Arbeit war, so nachlässig war er zu Hause.
    Sie dagegen war schon sehr früh darauf trainiert worden, immer Ordnung zu halten. Bis sie sechs war, waren ihre Mutter und sie schon sieben Mal umgezogen, manchmal mitten in der Nacht. Und da das immer sehr schnell gehen musste, war es wichtig gewesen, dass sie wusste, wo sich die Dinge befanden.
    Sie blickte auf die Uhr. Halb vier.
    Sie würden jetzt sicher schlafen, eng aneinandergekuschelt. Karen hatte wahrscheinlich eins von diesen Riesenbetten mit einer Unmenge rosa Seidenkissen und Spitzendecken. In einem solchen Bett würde Luke sicher besonders männlich und sexy wirken.
    Schluss jetzt mit der Grübelei, sie musste an ihren Plan denken.

5. KAPITEL
    L uke schlich auf Zehenspitzen in sein eigenes Apartment, wie ein Dieb in der Nacht. Er hatte den Film jetzt so oft gesehen, dass er die Untertitel bald auswendig kannte. Überrascht blieb er in der Eingangstür stehen. Alle Lampen in dem aufgeräumten Wohnzimmer waren eingeschaltet. Er schloss die Tür leise hinter sich zu, ging ins Wohnzimmer und knöpfte dabei sein Hemd auf. Er hatte ein schlechtes Gewissen, dass er Cat in dem ganzen Durcheinander hatte sitzen lassen. Aber wenn er hiergeblieben wäre, hätte er sich noch mieser gefühlt. Da war es so schon besser.
    Als er Cat auf dem Sofa liegen sah, bekam er fast einen Herzanfall. Sie hatte eins seiner alten Lieblings-T-Shirts an und trug diese uralte Pyjamahose, die sie schon als Teenager gehabt hatte. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen funkelten.
    “Nett, dass du doch noch kommst, Van Buren. Hast du einen schönen Abend gehabt?”
    “Ja, fantastisch”, brachte Luke hervor. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und ging langsam um das Sofa herum. “Vielen Dank, dass du schon alles aufgeräumt hast. Hat Nick dir geholfen?”
    “Ja, indem er endlich ging.”
    Cat griff nach einem Kissen in Leopardenmuster, eine ihrer Neuerwerbungen, und starrte ihn an. Er warf einen misstrauischen Blick durch die angelehnte Tür in das dunkle Schlafzimmer. “Sind wir allein?”, fragte er leise.
    Sie wurde rot vor Wut. “Du meinst, ob sich in deinem Schlafzimmer vielleicht eine ganze Fußballmannschaft befindet, die erst mal wieder zu Kräften kommen muss?”
    Er setzte sich auf die Sofalehne. “Na ja, es wäre ja

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