Sein Wille geschehe (German Edition)
so dass Lena sich erneut recken musste, um sie zu erreichen. Nur mühsam schluckte sie ihre aufstei gende Wut herun ter. Schließlich bekam sie die Tasse zu fassen. Genau in diesem Moment spürte sie die speckige Hand des Man nes, die sich auf der Innenseite ihrer Schenkel emporschob und zielsicher auf ihre Vagina zuhielt . Sie wandte sich ihm lächelnd zu, stellte die Tasse mit dampfendem Kaf fee betont langsam vor ihm ab und verharrte einen Moment in der gebeugten Stellung.
» Sie möge n es also schwarz und heiß, ja ?« , raunte sie ihm ins Ohr und leckt e sich lasziv über die Lippen. Aus dem Blick des Anzugträgers sprach die pure Gier, und seine Mundwinke l begannen, unruhig zu zucken.
» Dem kann ich wohl nicht wider sprechen« , wisperte er mit belegter Stimme zurück. » Vielleicht hätten Sie ja nach dem Meeting noch etwas Zeit für mich. Ich kenne da ein h übsches Hotel ganz in der Nähe.«
Lena zog die linke Braue nach oben und neigte ihm ihren Kopf noch etwas mehr entgegen.
»Warum so lange warten? Ich könnte S ie doch gleich hier auf Touren bringen .« Sie bewegte die Kanne mit dem Kaf fee ein wenig zur Seite. Der Mann wischte sich den Schweiß von der Oberlippe und verfolgte Lena mit offenkundig er Geilheit, während sie den Deckel auf schraubte und ihm urplötzlich mit einem Schwall den gesamten Inhalt auf die Hose goss . Der Mann sprang mit einem überrasch ten Schrei auf, und d ie Augen aller richteten sich interessiert auf seine Person.
»Verfluchte Schlampe!« , brüllte er außer sich vor Wut und hielt sich j ammernd den Schritt.
» Wieso? Ist es Ihnen nicht heiß genug?« , gab Lena lakonisch zurück, und ihre Augen blitzten angriffslustig. Mit einem verächtlichen Schnauben drehte sie sich unter den Blicken der a nwesenden Herren um und stöckelte hoch erhobenen Haupt es hinaus.
19
Eine gute Stunde später stieg auch Jamie zu Lena in den Wagen. Sie warf ihm einen ver stohlenen Blick zu und fürchtete, er könne wütend auf sie sein . Doch w ider Erwarten verlor er nicht ein Wort über die Vorkommnisse während des Meetings , hielt sich aber auch sonst äußerst bedeckt. Er beorderte Thomas zu einem kleinen Flughangar , der wenige Kilometer außerhalb London s lag . Dort angekommen, stiegen sie in einen bereits startklare n Hubschrauber. A uch Thomas verließ den Wagen und wech selte vom Steuer zum Joystick.
Mit der Zeit ließen sie die Stadt hinter sich . D ie Landschaft unter ihnen veränderte sich zusehends. Statt Häusern und Straßen begannen s anft ansteigende Hügel und schroffer werdende Berge das Bild zu prägen. Zu ihren Füßen lagen e ine Vielzahl Seen in jeder Größe, die aus der Luft wie blank po lierte Spiegel wirkten. Nach und nach nahm die Be siedlung fast gänzlich ab und wich grünen Wäl dern und Wiesen , auf denen Schaf- und Rinder herden grasten . Vereinzelt tauch ten Burgen oder Burgruinen auf , die vom einstigen Wohlstand der schottischen Highlanclans zeugte n .
Sie waren bereits tief ins Hochland vorgedrungen, als endlich auch die verfallene Burg sichtbar wurde, die Jamie Lena am Morgen auf seinem Laptop gezeigt hatte. Ihr Blut geriet in Wallung , als Thomas zur Landung ansetzte. Wie verzaubert schaute sie sich um. Wenn das Foto ihr schon viel versprochen hatte, so gab es doch nicht im Mindesten das wieder, was sich ihr nun tatsäch lich bot. Spontan fühlte sie sich in längst vergangene Zeiten versetzt und genoss es in vollen Zügen . Einzig der Vorfall während des Meetings lag ihr nach wie vor schwer im Magen . D och sie war fest entschlossen, es endgültig aus der Welt zu schaffe n, bevor sie die Burg betraten. S ie wollte sich den Tag nicht mit einer solchen Nichtigkeit verderben. Wie schlimm konnte es schon sein, sich für sein schlechtes Benehmen zu entschuldigen? Die Fahrt nach London mit blankem Hintern auf dem Rücksitz eines Autos verbringen zu müssen, war weit schlimmer gewesen. Sie warf einen Blick auf Thomas, der mit der Technik des Helikopters beschäftigt war. Eine bessere Chance würde sich kaum bie ten. Bedachtsam trat sie auf Jamie zu und sprach ihn an.
» Was da während des Meetings vorgefallen ist, tut mir sehr leid. Ich wollte wirk lich nicht -« Eine schallende Oh rfeige unterbrach jäh ihren Redefluss und ließ sie erschüttert erstarren. In ihren Ohren rauschte das Blut.
»Halt den Mund !« , herrschte Jamie sie mit düsterem Blick an . U nwillkürlich wich Lena vor seinem aufbraus enden Zorn zurück . Ehe sie
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