Sein Wille geschehe (German Edition)
Innenflächen ihrer Hände.
Lena sah zu ihm auf, und der warme Blick seiner dunklen Augen streichelte ihre Seele. Auf eine ihr unerklärliche Weise schaffte er es stets aufs Neue, sie von sich und seinem Tun zu überzeugen.
» Gott, Jamie, ich liebe dich so sehr, o bwohl ich dich w ohl eher für das verabscheuen sollte , was du mir heute angetan hast « , murmelte sie und schlang ihre Arme um seinen Leib.
Jamie lächelte und drückte sie ebenso besitzer greifend an sich. » Das und s onst nichts erwarte ich von dir .«
27
Wieder zurück in Maidstone stahlen sie sich wie zwei Teenager ins Haus und verschwanden unge sehen in Jamies Schlafzimmer , wo sie sich entgegen sonstiger Gewohnheiten zärtlich liebten.
»Du hast mich ziemlich verletzt« , sagte Lena leise, als sie anschließend nackt nebenein ander in der Dunkelheit lagen, » und dabei spreche ich nicht nur von den Schlägen .«
» Ic h weiß« , entgegnete Jamie knapp.
» Warum wolltest du, dass ich diesen David befriedi ge n ?«
» Weil es dich an den Gehorsam erinnern sollte, den du mir zu leis ten hast , ohne nach dem Warum zu fragen .«
» D as ist dir eindeutig gelungen .«
» Dann hat es seinen Zweck ja erfüllt. Kein Grund also, noch län ger darüber nachzugrübeln.«
Lena zog mit dem Finger einen Kreis um Jamies Bauchnabel. »Jamie?«
»Hm?«
» Kommt er heute Abend tatsächlich ?«
» David? Ich denke schon, ja. Es sei denn, eine dringende Verpflichtung hält ihn davon ab .«
» Und wirst du mich ihm wieder überlassen?«
Jamie zog nachdenkli ch seine Mundwinkel nach unten. »Vermutlich.«
Obwohl sie versuchte, es zu verdrängen, glaubte Lena noch immer , Davids Geschmack auf der Zunge zu schmecken . » Es gefällt dir also zu sehen, wie mich ein anderer Mann in deiner Gegenwart be nutzt und seine Gier an mir stillt ?«
Jamie zögerte, ih r darauf eine Antwort zu geben, so dass sich Lena der Eindruck aufdrängte , es würde ihm ganz und gar nicht gefallen .
»Kommt drauf an« , sagte er schließlich.
Sie sah lauernd zu ihm empor. »Auf was?«
» Was die Situation mit sich bringt.«
Beklommen rollte Lena sich auf die Seite und dachte an den Briten mit den grauen Augen, der sie auf Jamies Aufforderung hin mit unverkennbarer Verachtung benutzt hatte. Seine Ansichten darüber, welche Erwartungen eine Sklavin ihrem Herrn gegenüber zu erfüllen hatte und wie man mit ihr umspringen durfte, schienen noch weitaus radikaler zu sein als Jamies. Sie konnte nicht leugnen, dass David ihr Angst einflößte . Instinktiv schmiegte sie sich noch ein wenig fester an die duftende Haut des Mannes, der vorhatte, sie der Willkür seines abgebrühten Freundes ein weiteres Mal auszuliefern.
»Werdet ihr mir wieder wehtun?« , flüsterte sie zaghaft, obgleich sie die Antwort bereits kannte.
»Davon ist auszugehen« , bestätigte Jamie ihre Befürchtung.
Lena schauderte angesichts dessen, was sie heute Abend zu erwarten hatte. Beunruhigt starrte sie an die Decke des inzwisch en im Dunkeln liegenden Zim mers. Erst i hr knurrender Magen veranlasste Jamie dazu, sie mit sanfter Gew alt aus seinen Armen zu lösen.
» Geh und lass dir von Hen ry etwas zu Essen machen« , forderte er si e mit einem Augenzwinkern auf, » denn heute Abend wirst du wenig Gelegenheit haben, etwas ander es als Eiweiß zu dir zu nehmen .«
*
Lena hatte nicht den blasseste n Schimmer , was die nächsten Stunden bringen würde n . Als sie gegen kurz nach acht schließlich das Schellen der Türklingel vernahm , schnellte ihre Nervosität rasant in die Höhe. Auf welche Weise würden Jamie und David mit ihr umgehen ? Würde Jamie seinen Freund davon abhalten können, zu weit zu gehen? Das kleine Licht an ihrem Rufer leuchtete auf, und gleich darauf ertönte Jamies herrische Stim me: » Ser viere uns das Essen, Sklavin.«
Fast erleichtert über die Tatsache, dass das Warten trotz ihrer Furcht nun endlich ein Ende hatte, lief Lena hinunter in die Küche und bekam von Henry eine appetitlich duftende Fleischplatte in die Hand gedrückt.
»Beeil dich, los, los!« , trieb er sie an und griff selbst nach einer mit Kartoffeln gefüllten Schüssel. Ohne ein Wort miteinander
zu wechseln, liefen sie in Richtung Wohnzimmer .
Jamie und David hatten sich vor dem Kamin niedergelassen und waren in ein offenbar höchst amüsantes Gespräch vertieft, denn das tiefe Gel ächter, das aus ihren Kehlen erklang , war über den gesamten Korridor zu hören.
»Na, das wurde aber auch
Weitere Kostenlose Bücher