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Sein

Sein

Titel: Sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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Abschluss gegeben. Stattdessen geleitete Ruben sie lediglich zum Parkplatz zurück. Seit sie Richtung Parkplatz losgegangen waren, hatte er kein Wort gesprochen und sein Gesichtsausdruck wirkte so geistesabwesend und verschlossen, dass sie sich nicht traute, ihn anzusprechen. Erst als sie bei den Autos ankamen, fand sie den Mut, ihn zu fragen, ob sie sich wiedersehen würden, doch seine Antwort war nicht ermutigend. War er wirklich nur an Sex, nur an Spielen interessiert, und überhaupt nicht an ihr selbst als Mensch? Wieso behauptete sie, dass sie darauf keinen Wert legte? War sie noch sie selbst? Sie musste das richtig stellen, nur wie und wann?
Jetzt!
    »Wie geht’s mit uns weiter? Nur Spiele?«
    Er streckte seine Hand aus und kreiste mit seinem Finger um ihre Brustwarze. Die sanfte Berührung schmerzte. Scheinbar war ihr Körper völlig überreizt.
    »Du siehst nur die eine Seite, die Unterwerfung, den Gehorsam. Ich werde dir gerne zeigen, wie viel mehr diese Art Sex zu bieten hat. Und vor allem werde ich dir zeigen, was
ich
darunter verstehe.«
    »Das ist mir zu wage. Erzähl mir mehr«, forderte sie.
    »Deine Neugierde wird nochmal dein Verhängnis sein.«
    »Möglich. Sag mir, welche Neigungen du hast. Ich habe keine Lust, mich auf Perversitäten einzulassen.«
    Mit jeder Minute, die sie ihm gegenüber stand, gewann sie die Erkenntnis:
Er ist wie eine Droge
. Einmal probiert, kommt man nicht mehr davon los. Und in diesem Moment hegte sie auch gar nicht die Absicht, sich auf Entzug zu begeben.
Scheiß auf Infos. Tu es einfach! No risk, no fun!
    Ruben lachte. »Du bist voreingenommen. Wenn du etwas erleben willst, musst du schon eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen und mir vertrauen. Dass du es kannst, hast du heute bewiesen. Nun mach den nächsten Schritt. Ich verspreche dir, du wirst so geil wie noch nie in deinem Leben sein. Ich werde dich in einem Zustand der Dauererregung halten, und ich werde nicht zulassen, dass du dich selbst befriedigst. Dein Verlangen wird so groß sein, dass du mich anflehen wirst, dich zu nehmen. An jedem Ort. Zu jeder Zeit. In jeder Stellung.«
    Wow! Gänsehautfeeling
. Seine Worte, langsam und mit Nachdruck gesprochen, verfehlten nicht ihre Wirkung. Ihr Körper wollte dieses Erlebnis.
    »Kannst du dir vorstellen, ständig erregt zu sein? Viel länger als heute? Es ist der süßeste Schmerz, den es gibt. Er durchdringt jede Faser deines Körpers, schreit nach Erlösung, und wenn dir diese Gnade gewährt wird, erlebst du ein Glücksgefühl, von dem du nicht einmal ahnst, wie gigantisch es sein kann.«
    Seine Stimme hatte den Tonfall eines Predigers. Nein, sie durfte sich nicht von ihm einlullen lassen, auch wenn dies alles sehr verheißungsvoll klang. Vielleicht verlor sie sich dabei?
    »Aber, ich dachte, BDSM besteht vor allem aus Züchtigung? Was ist damit?«
    Mit nachsichtigem Lächeln fuhr er fort. »Natürlich werde ich dich auch züchtigen. In Maßen, um dir den rechten Weg zu weisen, den Weg zur freiwilligen Unterwerfung.«
    »Was soll denn daran bitteschön freiwillig sein?«
    Sein Zeigefinger tippte an ihre Stirn. »Du denkst zu viel nach. Und das dauert mir zu lang. Wenn du glaubst, du bist soweit, dich auf das sinnlichste Abenteuer deines Lebens einzulassen, dann ruf mich an.«
    Ein auf die Lippen gehauchter Kuss, dann ging er weiter zu seinem Wagen, händigte ihr ihre Tasche aus, ihr Handy und ihren Autoschlüssel, stieg ein und fuhr davon.
    War sie für ihn lediglich Mittel zum Zweck für seine speziellen Begierden?
    Seither durchlebte ihr Körper in den ruhigen Minuten der Nacht die Empfindungen, die sie aus dem Wald mitgenommen hatte. Zwischen Traum und Realität dahin schwebend, strudelte sie von Erregung zu Erregung, und fand nur mittels ihrer diversen Vibratoren vorübergehende Erlösung. Was sie wirklich brauchte, war jedoch ein Mann. Diese Spannung, die sie erlebt hatte, konnte ihr nur einer geben. Kein Vibrator. Und auch nicht irgendein Mann. Nur einer: Ruben.
    Warum meldete er sich nicht?
    Wenn sie wörtlich nahm, dass er keine Beziehung wünschte, sondern ausschließlich an Sexspielen interessiert war, bestand das Risiko, ihm auf die Nerven zu gehen, wenn sie die Initiative ergriff. Bis vor kurzem hätte sie behauptet, genau dasselbe zu wollen. Nur Sex. Keine Beziehung. Keine Verpflichtungen. Inzwischen sehnte sie sich nach mehr, viel mehr, wenn sie ehrlich zu sich selbst war.
    Immer wenn sie die Augen schloss oder tagträumte, sah sie Rubens Antlitz vor

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