Seine einzige Versuchung
Begegnung mit ihrer schwangeren Cousine auf dem Empfang.
„Deine Cousine hat keine Ahnung! Und sie kann nicht einmal etwas dafür. Ihr ist offenbar genau das passiert, vor dem Greta gewarnt hat. Diese verfluchte puritanische Erziehung! Und ihr Mann hat erst recht keine Ahnung… eine Frau so zu behandeln! Übrigens ist es ein Denkfehler, zu glauben, dass man sich während einer Schwangerschaft nicht lieben kann oder darf. Aber lass‘ das Deine Cousine lieber nicht wissen oder - besser gesagt - ihren Mann…“
„Meine Cousine meint, Männer bräuchten das halt, und die Frauen hätten es auszuhalten.“
„Ja, wir Männer brauchen das… Wir brauchen Eure zarte Haut, Eure weichen Kurven, und wir verlangen verzweifelt danach, uns in Euch zu versenken. Aber das gibt uns nicht das Recht, respektlos mit Eurem Körper umzugehen und Eure Bedürfnisse zu missachten!“
„Ich glaube aber nicht, dass Frauen das Bedürfnis nach Schmerz haben.“
„Die meisten wohl kaum, obwohl Lust und Schmerz mitunter nah beieinander liegen.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Es geht nur darum, dass beide etwas davon haben, was auch immer ihnen Lust bereitet. Für Deine Cousine ist es doch nur eine Pflichterfüllung, die einem Martyrium gleicht.“
„Und so muss es nicht sein?“ Benthin wurde ungehalten:
„So darf es nicht sein! Alle, die das glauben, wissen nicht, was sie ihrem Partner damit antun. Außerdem erfahren sie nie, was ihnen entgeht…“
„Auf was genau habe ich mich da einzustellen?“, wollte Elli nun ernsthaft wissen, was Benthin zu einem neuerlichen Lachanfall reizte.
„Elli, Du bist köstlich! Meine Frau mit Erfahrung !“ Sie ärgerte sich über seine Besserwisserei und provozierte ihn im Gegenzug:
„Dann wäre es Dir also lieber, wenn ich schon mehr davon hätte?“
„Um Himmels willen! Um den Ausbau Deines Erfahrungsschatzes möchte ich mich lieber persönlich kümmern. Es reicht mir schon, dass Deine Küsse ohne mein Zutun viel leidenschaftlicher geworden sind, und verschone mich bitte mit näheren Auskünften zu den Ursachen…“
„Und was gedenkst Du zu tun, um meinen Erfahrungsschatz auszubauen ?“ Er grinste:
„Oh, da fällt mir eine Menge ein! Ich denke, ich werde ein ganz passabler Lehrmeister sein…“
„Bist Du streng?“ Wieder grinste er vielsagend:
„Nur, wenn Du es wünschst.“ Sogleich wurde er wieder ernst: „Ich werde niemals etwas tun, das Du nicht willst. Ich denke, das erste Mal ist für die meisten Frauen nicht besonders angenehm, aber was danach kommt…“
„So unangenehm fand ich es gar nicht…“
„Gut zu wissen. Es wird auf jeden Fall besser - das kann ich Dir garantieren. Ich kann Dir sogar ohne schlechtes Gewissen mein Ehrenwort darauf geben“, lachte er.
„Lass‘ mich bloß mit Deinem Ehrenwort in Ruhe!“ Wieder boxte sie ihn, diesmal etwas härter.
„Au! Das wird ab sofort geahndet!“ Er zwang sie sanft auf den Rücken, legte sich behutsam auf sie und küsste sie voller Zartgefühl. Er spürte bereits wieder das vertraute Ziehen seines Verlangens in den Lenden - die Wirkung des kalten Wassers hatte sich längst verflüchtigt. Er würde sich zurückhalten - noch. Elli murmelte in seine Küsse hinein:
„Gilt unsere Ehe jetzt als vollzogen?“ Benthin stutzte kurz.
„Was ist denn das nun schon wieder für ein dummes Zeug? Wieder eine von Marthas Weisheiten?“
„Nein, von meiner Cousine“, gab sie kleinlaut zu verstehen.
„Hätte ich mir ja denken können.“ Er schüttelte seufzend den Kopf.
„Hat sie denn rein juristisch betrachtet nicht recht mit dieser Aussage?“
„Man merkt, dass Dein Mann Anwalt ist…“
„Ist es nicht so, dass eine Ehe annulliert werden kann, wenn die Ehepartner nie zusammen… naja, eben nie die Ehe vollzogen haben?“ Benthin wirkte betreten.Er ahnte plötzlich, wie weit Elli schon gewesen war, ihn mit allen Konsequenzen zu verlassen und setzte sich auf:
„Hast Du Dich darüber informiert, um unsere Ehe unter den gegebenen Umständen annullieren zu lassen?“, fragte er bedrückt.
„Um ehrlich zu sein, ja. Ich habe einiges darüber nachgelesen.“
„Elli, ich hätte mit all meinen Möglichkeiten dafür gekämpft, das zu verhindern. Ich bin kein angenehmer Gegner vor Gericht. Du wärst vermutlich unterlegen, selbst mit einem guten Anwalt, sofern es überhaupt einen gäbe, der sich mit mir persönlich in einer so heiklen Angelegenheit anlegen würde.“
„Du bist ganz schön von Dir
Weitere Kostenlose Bücher