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Seine einzige Versuchung

Seine einzige Versuchung

Titel: Seine einzige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Westphal
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weil ich mein Ehrenwort nicht gehalten habe. Eine echte Glanzleistung!“ 
    „Und trotzdem lächelst Du noch?“
    „Ja, weil Du bei mir bist. Wir werden das gemeinsam irgendwie durchstehen. Ich kann das Geschehene nun mal nicht rückgängig machen, aber ich weiß, dass ich alles ertragen kann, wenn wir nur zusammen sind.“ Er streichelte Ellis Wangen, fuhr mit dem Zeigefinger über ihre Lippen und ihren Hals, um ihr Kinn leicht anzuheben und behutsam Küsse auf ihren Mund zu hauchen. War Elli sonst auch noch so eigenwillig - ihre Reaktionen auf seine Zärtlichkeit waren nachgiebig und sinnlich. Die Antwort ihrer Lippen zeigte ihm, wie sehr sie bereit war, sich ihm bei nächster Gelegenheit hinzugeben - anschmiegsam, leidenschaftlich und unendlich süß…
    Auf seine - für ihn typische - vorlaute Art wurden sie von Paulsen gestört:
    „Ick kann ja nich‘ seh’n, was‘se da hinter meen‘m Rücken so treib‘n, aber ick ahne…! Wir müssen gleich‘n Stück durch‘e Stadt fahr’n. Und wenn‘se nich woll’n, dass ick ‘nen Riesenumwech über’s Land mach‘, dann reißen‘se Ihnen jetze bitte ma‘ne kleene Weile zusammen! Nich‘, dass‘et nachher noch heeßt, ick hätte sittenwidrijen Handlungen in‘ner Öffentlichkeit Vorschub jeleistet!“
    „Immer mit der Ruhe, Paulsen. Wenn Sie deswegen angezeigt werden sollten, werde ich kostenlos Ihre Verteidigung übernehmen!“ Benthin konnte seine Erheiterung über Paulsens Entschiedenheit als Sittenwächter nicht verbergen. „Aber wenn es Sie beruhigt, werden wir ab sofort nur noch Händchen halten. Das dürfte doch in der Öffentlichkeit gestattet sein zwischen einem Mann und seiner Frau.“
    „Naja. Wie ick Ihnen inzwischen einschätze, kriejen Sie dit sojar hin, so‘was Harmloses wie Händchenhalten auf‘ne unschickliche Art zu tun…“ Elli und Benthin lachten. Paulsen lag nicht einmal so falsch mit seiner Annahme. Die einzige Möglichkeit, wie Benthin von Anfang an sinnlichen Kontakt zu Elli hatte aufbauen können, war über ihre Hände erfolgt - und dies in aller Öffentlichkeit. Beide wurden an ihre ersten Berührungen auf Ellis Geburtstagsfeier erinnert. Diesmal waren sie jedoch deutlich weniger zurückhaltend, da sich die Dinge zwischen ihnen mittlerweile grundlegend geändert hatten. Elli musste vor Erregung die Augen schließen, so ungeheuerlich war die Art seiner Liebkosungen. Er liebte ihre Hände und die Handgelenke mit seinen Fingern ! Als sie versuchte, es ihm gleichzutun, lehnte er seinen Hinterkopf an die Rücklehne und konnte ein leises Stöhnen, das nur für Elli hörbar war, nicht unterdrücken. Kurz vor Ellis Elternhaus wies Benthin Paulsen an, kurz anzuhalten. 
    „Ich kann unmöglich so vor Deine Eltern treten“, flüsterte er Elli zu und warf einen flehenden Blick auf seinen Schoß. Aufmerksam folgte sie seinen Augen und sah die deutliche Erhebung in seiner Hose. Sie wusste nicht, was nun zu tun sei und schaute ihn fragend an. Benthin war machtlos gegen die aufsässige Reaktion seines Körpers und fürchtete beinahe, dies könne für die kommende Zeit zum Dauerzustand werden, zumindest in ihrer Gegenwart. Er zwang sich, seinen Verstand zu benutzen.
    „Paulsen, erzählen Sie etwas von Ihrer Schwiegermutter!“
    „Die olle Furie? Dit hat‘se doch noch nie sonderlich interessiert… Ach so, ick vastehe, se woll‘n Ihnen auf die Bejegnung mit Ihrem janz persönlichen Drachen vorbereiten, stimmt’s? Vazeihung, jnädige Frau.“ Benthin wollte die Darstellung seiner Beweggründe lieber nicht vertiefen:
    „Ja, so kann man es auch sehen…“ Paulsen räusperte sich verächtlich:
    „Andere Jründe für Ihr plötzlichet Interesse möcht‘ick mir lieba nich‘ ausmal‘n.“ Er gab eine kurze Anekdote zum Besten. Dabei kam seine Schwiegermutter nicht sonderlich gut weg. Lachend forderte Benthin ihn auf:
    „Danke, Paulsen. Sie können weiterfahren.“ Und zu Elli gewandt: „Ich glaube, ich bin jetzt wieder einigermaßen in der Verfassung, Deinen Eltern gegenüber zu treten… Ich bin - ehrlich gesagt - ziemlich nervös.“ Sie wollte ihn mit einem Streicheln beruhigen, doch er wehrte sie entschuldigend ab:
    „Nicht, sonst kann ich mich gleich schon wieder nicht blicken lassen.“ Elli schüttelte mitleidig den Kopf:
    „Als Mann hat man wirklich beklagenswerte Probleme. Du Ärmster!“
    „Ja, mach‘ Dich nur lustig über mich! Ich bin ohnehin schon ein Nervenbündel…“
    „Mein Vater wird Dir den Kopf schon nicht

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