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Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Titel: Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianluigi Nuzzi
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XY, dass nur aus der Diözese Daming (Hebei) kein Priester an der VIII. Versammlung
der katholischen Repräsentanten vom letzten Dezember in Peking teilgenommen und
dass auch keiner von ihnen an illegitimen Ordinationen mitgewirkt habe. Meinem
Gesprächspartner zufolge hat die Regierung die Absicht, Daming, das sich in der
Provinz Hebei befindet, aufzuteilen, und zwar auf die Diözesen Xinxiang (Henan)
und Yongnian/Handan (Hebei). Der Teil, der in Hebei liegt, könnte weiterhin
Diözese von Daming bleiben und einen Bischof ernennen, aber auf verkleinertem
Gebiet. Die klandestinen und manche staatskirchlichen Priester lehnen diesen
Plan ab. Die Regierung will ihn offenbar umsetzen, weil das betreffende Gebiet,
das für den Heiligen Stuhl größer ist als das von den chinesischen Behörden ins
Auge gefasste, nicht genügend Priester hat oder zumindest nicht solche, auf die
es sich verlassen kann. [11]
     
    Diesen alarmierenden Nachrichten zufolge haben also die
Behörden ihre Strategie geändert. Sie bereiten nun einen Großangriff auf die
katholische Kirche vor. Die Diplomatie wird das zu spüren bekommen, aber das
Bild, das sich abzeichnet, scheint nur wenig Spielraum zu lassen und ist
alarmierend:
     
    Aus dem oben
Berichteten wird deutlich, dass die Regierung ihre Vorgehensweise völlig
geändert hat und die illegitimen Priesterweihen fortsetzt wie geplant. Ich
möchte darauf hinweisen, dass es notwendig wäre, in irgendeiner Weise
einzugreifen, indem man zuallererst und so schnell wie möglich eine Ad-hoc-Versammlung
von ein paar Mitgliedern der China-Kommission einberuft, damit neue Strategien
überlegt werden können, um die jetzige Situation der katholischen Kirche in
China zu verbessern. Diese Kirche ist durch die Ereignisse mehr denn je
geschwächt und braucht vom Stuhl Petri dringend Trost, Unterstützung und
Anteilnahme am Leid und den Kränkungen, die sie erdulden muss in Gestalt all
jener Bischöfe, Priester und Gläubigen, die Petrus und der universalen Kirche
weiterhin zutiefst und aufrichtig die Treue halten. Ich möchte betonen, dass
der Heilige Stuhl im Moment nur dann von sich hören lässt, wenn es darum geht,
Leute wegen irgendwelcher Vergehen zu bestrafen. Dabei läuft er Gefahr, all
jene zu vergessen, die bisher gelitten und für ihre Treue zur Kirche und zu
Christus tapfer Widerstand geleistet haben. Nach den bisher erhaltenen
Informationen, die mit der Teilnahme an illegitimen Ordinationen der jüngsten
Vergangenheit zu tun haben, wissen wir mit Sicherheit, dass viele Bischöfe
massiven Einschüchterungsversuchen ausgesetzt sind und Einschränkungen ihrer
persönlichen Freiheit hinnehmen mussten, weshalb sie nicht alle mit demselben
Maß gemessen werden können.
     
    Der Vatikan setzt weiterhin auf Dialog, und im Dezember 2011
schickt Bertone eine verschlüsselte Botschaft an die Nuntiatur in Hongkong und
teilt mit, dass »Benedikt XVI. Antonius Ji
Weizhong die allgemeine Zustimmung zum Bischofsamt für den Dienst als Koadjutor
der Diözese von Fenyang erteilt hat«. Man hat anscheinend wieder mit
»gemeinsamen« Ordinationen begonnen.
    Japan: »Gewalt und Korruption sind Teil der christlichen Welt«
    Im Orient wird die Lage zunehmend schwieriger und die
Evangelisierung zu einer immer wichtigeren Aufgabe. Auch in Japan befindet sich
die katholische Kirche in einer problematischen Situation. Die Kirche versucht,
an Einfluss zu gewinnen, aber manchmal benutzt sie inadäquate Mittel. Gerade
als Jozić seinen Informanten trifft, um danach Rom wegen China zu alarmieren,
schreibt Erzbischof Alberto Bottari de Castello, seit 2005 Apostolischer Nuntius
in Tokio, an seine Vorgesetzten. Er ist am Ende seines Mandats und beschreibt
die Grenzen, an die die gegenwärtigen Evangelisierungsmöglichkeiten in diesen
entlegenen Ländern stoßen. Folgendes steht im Vermerk vom 15. August 2011 »Letzte
Überlegungen zu meiner Mission in Japan«:
     
    In all diesen
Jahren hat mich diese Frage in meinem Innern bewegt, und ich habe mich
fortwährend mit ihr beschäftigt: Wie weit ist diese wundervolle Welt vom
Evangelium entfernt? Warum ist nur eine halbe Million von 128 Millionen
Japanern katholisch? Ich habe diese Frage auch den Bischöfen, Missionaren und
Laien gestellt, und die Antworten waren unterschiedlich. Japan besitzt eine
Hochkultur, hat eine ruhmreiche Geschichte und eine starke nationale Identität,
die an bestimmte Symbole gebunden ist (den Kaiser) und an religiöse Richtungen
(Schintoismus,

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