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Seine kleine Hure

Seine kleine Hure

Titel: Seine kleine Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiara Singer
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Stunden auf dem Straßenstrich anschaffen gehe. Aber dann istmir noch rechtzeitig wieder die Kriminalbeamtin eingefallen, die damals sehr lieb zu mir war, als das mit meiner Schwester und meiner Mam passiert ist.“
    „Lass mich raten, eine Lesbe?“
    „Ich bin mir nicht sicher, ich denke, sie ist eher bi. Jedenfalls habe ich sie gestern Nachmittag noch aufgesucht und sie gefragt, ob sie mir das Bild von dem Typen besorgen kann.“
    „Und dabei seid ihr nicht zufälligerweise noch zusammen im Bett gelandet?“
    „Doch, irgendwie schon. Ich wollte ihr auch was Gutes tun. Jedenfalls hat sie mir heute das Foto zugemailt, und zwar das hier.“
    Alina reichte Kiara das Passbild des vermeintlichen Erpressers.
    „Natürlich, das ist er! Das ist der Mann, der mich vor zwei Wochen angesprochen hat, als ich mit meinen neuen Strähnchen vom Friseur kam!“
    Kiara reichte das Bild an Mark weiter, der es schließlich Gerhard gab.
    „Moment mal, Mark, das Gesicht kenne ich. Den habe ich schon irgendwann mal gesehen, aber bloß wo? Kiara, ist der dir vorher noch nie über den Weg gelaufen?“
    „Nein Gerhard, noch nie. Da bin ich mir ganz sicher. Ich kann mir Gesichter im Allgemeinen sehr gut einprägen.“
    „Ich leider weniger. Doch halt, jetzt fällt es mir wieder ein. Kiara, der Kerl nahm einmal den Nebentisch, als wir uns im ‚Das Boot’ getroffen haben. Wir saßen am allerletzten Tisch direkt am Wasser, du Richtung Vogelinsel und ich gen Sachsenhausen. Folglich konntest du ihn nicht sehen, ich aber schon. Er schaute ein paar Mal interessiert zu uns herüber, aber ich habe mir dabei überhaupt nichts gedacht. Weißt du, direkt neben uns befand sich doch diese kleine Tür zum anliegenden Yachthafen, auf dem so was steht wie „Betreten für Unbefugte verboten“. Er ist einmal an uns vorbeigegangen, hat die Türeein wenig geöffnet, in der Gegend herumgeschaut, und ist dann wieder zu seinem Tisch zurückgekehrt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in dem Moment dein Buch bei uns offen herumlag. Aber damit hätte ein Fremder eigentlich überhaupt nichts anfangen können, nur jemand der wusste, wer wir sind. Mark, der muss uns also ganz gezielt gefolgt sein.“
    Mark atmete erleichtert auf. „Danke Gerhard, so bekommt das alles seinen Sinn. Ellen wollte sich offenbar an Kiara rächen und hat einen Bekannten auf sie angesetzt, den wir aber nicht kennen. Damit hätten wir nie und nimmer eine Verbindung zu ihr herstellen können. Dank dem genauen Hinschauen Alinas und ihrer doch recht robusten Recherchearbeit ist uns das aber nun doch gelungen.“
    „Was heißt hier robuste Recherchearbeit? In der Unterschicht löst man Probleme halt so. Kann manchmal ziemlich wirkungsvoll sein.“
    „Alina, fängst du schon wieder damit an? Ich war gerade erst dabei, mich etwas zu beruhigen. Was soll dieser Unterschichtsfimmel eigentlich die ganze Zeit?“
    Kiara schaltete sich in den Dialog der beiden ein.
    „Mark, Alina kommt aus einem ganz anderen sozialen Umfeld, als wir das tun, und worin wir uns die ganze Zeit bewegen. Kannst du nicht verstehen, dass sie verunsichert ist? Und sich auch nicht richtig wahrgenommen fühlt?“
    „Aber Kiara, das ist doch Unsinn! Ich schätze Alina sehr und möchte sie in meinem Hause nicht mehr missen. Michael ist seit vielen Jahren mein bester Freund und dich liebe ich. Aber gleich darauf folgt schon Alina. Sie hat sich einmal ganz erheblich für dich eingesetzt und dabei ihre Gesundheit oder gar ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Sicherlich, dies geschah in erster Linie für dich, weil sie dich liebt, genauso wie ich das tue, aber indirekt hat sie sich dabei ganz massiv für mich eingesetzt, schließlich sollst du ja demnächst meine Frau und die Mutter meiner Kinder werden. Das vergesse ich ihr nie, auch in hundert Jahren nicht. Sie kann sich in jeder Situation an mich wenden,und ich werde immer ein Ohr für sie haben und für sie da sein. Oder übersehe ich da etwas, Gerhard?“
    „Mark, wenn du mich schon so direkt fragst… Deine Antwort gerade war sicherlich sehr wohlwollend, und ich glaube dir das auch alles. Du bist der typische moderne Unternehmer, sehr leistungs- und ergebnisorientiert, und da ist dann kein Platz mehr für Schichten, Religionen, Nationalitäten, Hautfarben oder Geschlechterunterschiede.
    In eurer speziellen Konstellation sehe ich das aber etwas anders. Alina stammt aus einer sozial schwachen Schicht, da fühlt man sich leicht von vornherein ausgegrenzt, und ist es ja

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