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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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ankommen, finden wir keinen Parkplatz. Die Station befindet sich auf einer geschäftigen Hauptstraße, brechend voll mit geparkten Autos.
    Ich sehe auf die Uhr. In wenigen Minuten soll ich Art im Pub treffen. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verlieren.
    »Lass mich hier raus«, sage ich. »Ich kann den Stein ins Rollen bringen, während du nach einem Parkplatz suchst.«
    Lorcan stimmt widerstrebend zu und lässt mich aussteigen. Ich haste zur Polizeistation. Sie liegt neben einem Einkaufszentrum. Diesmal habe ich an meine Handtasche gedacht, und bevor ich hineingehe, werfe ich einen prüfenden Blick in meinen winzigen Taschenspiegel. Meine Haare sind noch feucht und mein Make-up ist verwischt. Ich versuche schnell, mich ein bisschen herzurichten. Die Polizeibeamten, denen ich gleich gegenübertrete, sollen mir glauben. Sie sollen erkennen, dass ich so zurechnungsfähig bin wie sie selbst.
    Die Polizeistation sieht genauso aus, wie ich es erwartet habe. Mauern aus Beton, grelles Licht, ein paar Sitze an der linken Seite und ein Tresen an der rechten. Hinter dem Tresen steht ein Beamter, der leise in ein Telefon spricht. Er sieht zu mir herüber, um mich wissen zu lassen, dass er mich bemerkt hat.
    Ich gehe hinüber und warte darauf, dass er sein Telefonat beendet.
    Zwei Frauen in Uniform kommen durch die Tür hinter ihm. Sie sprechen im Flüsterton miteinander. Eine hält ein Blatt Papier in der Hand.
    »Der Anruf ist gerade eingegangen. Die Leiche wurde in diesem Waldstück am Rand von Shepton Longchamp gefunden«, sagt die jüngere der beiden Frauen, die noch immer das Blatt Papier umklammert.
    Verblüfft sehe ich hoch. Reden sie über Bernard O’Donnell?
    »Und sie ist die Hauptverdächtige?« Die andere Frau deutet auf das Blatt Papier. »Das ging aber schnell.«
    Mein Herzschlag setzt einen Moment lang aus. Könnte dies die Frau sein, mit der Art ein Verhältnis hat?
    Die jüngere Frau zuckt die Achseln. »Jemand hat anonym angerufen, uns ihren Namen genannt und gesagt, sie sei am Tatort gewesen.«
    Sie hält das Blatt Papier hoch. Es ist ein Farbfoto vom Gesicht einer Frau, an seinem Rand befinden sich ein paar gedruckte Zeilen. Sie hängt es an die Pinnwand am anderen Ende des Tresens. Von dort, wo ich stehe, kann ich das Gesicht der Frau nicht genau erkennen. Der Beamte, mit dem ich sprechen möchte, telefoniert noch. Ich gehe zur Pinnwand hinüber. Als die beiden Frauen durch die Schwingtür verschwinden, schnappe ich die Worte der jüngeren auf.
    »Können sie sie nicht durch ihr Handy aufspüren?«
    Und dann stehe ich vor der Pinnwand und stiere auf das Foto, und mein gesamtes Innenleben scheint zu schrumpfen und sich in Nichts aufzulösen. Denn ich kenne das Foto gut – es ist das von meinem Führerschein.
    Ich starre und starre, in dem Versuch zu verstehen.
    Die Frau, die von der Polizei wegen des Mords an O’Donnell gesucht wird, bin ich.

Kapitel 22
    Ich wende mich ab und stürme mit gesenktem Kopf aus der Polizeistation.
    Ich hyperventiliere fast, als ich den Bürgersteig erreiche. Da ich nicht weiß, aus welcher Richtung Lorcan auftauchen wird, lehne ich mich gegen die Wand und schaue verstohlen die Straße auf und ab. Nie zuvor habe ich so große Angst gehabt wie in diesem Moment.
    Ich zwinge mich, in Gedanken durchzugehen, was ich gerade gehört habe. Die Polizei hat einen Tipp bekommen, dass ich die Mörderin bin, dass ich in der Garage gesehen wurde. Und ich war dort. Meine Fingerabdrücke sind auf Bernards Sachen. Wenn sie sein Handy finden, werden sie meine Nachricht hören, in der ich ihm mitteile, dass ich tatsächlich dort bin und nach ihm suche.
    Mein Verstand stolpert über sich selbst, eilt voraus zu meiner Festnahme und Anklage.
    Noch immer nichts von Lorcan zu sehen. Komm schon! Komm schon!
    Panik steigt mir in die Kehle. Ich unterdrücke sie. Lorcan kommt um die Ecke und steuert auf die Polizeistation zu. Ich renne ihm entgegen. Packe ihn am Arm.
    »Wir müssen weg von hier.«
    Er starrt mich an. »Wovon redest du?«
    Ich versuche ihn wegzuzerren, doch er wehrt sich. Er ist zu groß und kräftig, um ihn zu zwingen, und so stehe ich auf der Straße und erzähle ihm alles, so schnell ich kann.
    »Art hat mir also eine Falle gestellt«, beende ich meine Erklärung. »Oder die Frau, mit der er zusammen ist.«
    Lorcan runzelt die Stirn. »Aber du brauchst doch nur zu erklären, warum du O’Donnell treffen wolltest«, sagt er. »Deine Version der Geschichte

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