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Seit jenem Tag

Seit jenem Tag

Titel: Seit jenem Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Moran
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strecken ihre Zungen heraus und lachen so sehr, dass sie unmöglich die richtige Position einnehmen können. Diese Fotos, die in einem einzigen Moment so viel darüber erzählen, was Madeline verloren hat, rühren mich zu Tränen – niemals wird sie mit William diese beglückende Albernheit erfahren, den Spaß, so herzhaft zu lachen, dass man sich den Bauch halten muss. Mir drängt sich das Bild von ihm auf, wie er nüchtern neben der Tanzfläche stand und höflich darauf wartete, bis ich wieder zur Vernunft gekommen war.
    Im Schlafzimmerschrank finde ich ein Ladegerät und nehme mir, während das Handy lädt, das Rezept genauer vor. »Sally Atkins« steht darauf, die Adresse des Arztes ist ebenfalls in New Jersey, die Einnahmevorschrift kann ich nicht lesen. Jetzt kommt langsam Leben in das Telefon, das sich mit ein paar Piepsern meldet.
    Ich muss pinkeln, doch vielleicht brauche ich einfach einen Moment, um mich auf das vorzubereiten, was ich womöglich finden werde. Das Badezimmer ist so klein und schäbig wie der Rest der Wohnung, die Toilette dicht neben der Plastikduschkabine. Wenigstens ist eine halbe Rolle Klopapier vorhanden. Ein wenig kribbelig angesichts all dieser Fragmente eines unvollendeten Lebens reiße ich ein Blatt ab.
    Ich wasche mir die Hände und blicke dabei im verschmierten Spiegel des Badezimmerschranks in mein bleiches erschöpftes Gesicht. Ich öffne die Glastür: Feuchtigkeitscremes, Lippenstifte, Feuchttücher – und ein paar Flaschen mit Tabletten. Eine davon halte ich hoch und lese das getippte Etikett: Lithium. Bei diesem Wort klingelt etwas, aber in meiner panischen Verfassung kann ich es nicht genauer orten. Ich kehre nach nebenan zurück und hole mir das Telefon, das noch lädt. Obwohl es billig aussieht, scheint man damit E-Mails schreiben und empfangen zu können.
    Egal, ob es noch jemand anderen gegeben haben mag, alles hier lässt mich Sallys Einsamkeit zutiefst nachempfinden: Es fühlt sich nicht an wie ein Raum oder eine Wohnung, die mit Liebe und Zuneigung erfüllt ist.
    Von: [email protected]
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    12.12.2011
    Muss ständig an gestern denken. Spüre Dich auf meiner Haut, will es nicht wegwaschen. Wünschte, es könnte JETZT schon Mittwoch sein! Ruf mich an, wenn Du wegkannst. xxxxx
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    12.12.2011
    Du bist so sexy und schön und gut zu ficken. Wenn ich jetzt sofort rüberfahren könnte, würde ich es tun, und glaub mir, ich wäre alles andere als ein Gentleman. Ich komme allerdings nicht weg von Madam, aber wenn ich kann, melde ich mich. xxx
    Ich lasse das Telefon fallen, als wäre es glühend heiß, und mir steigt die Galle hoch. Ich fühle mich elender als ein Voyeur. Es gibt zum Glück nicht allzu viele Nachrichten. Hat sie die anderen gelöscht und nur diejenigen behalten, die von größter Bedeutung waren?
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    17.2.2012
    Das war knapp! Hat Dir gefallen, was ich gemacht habe? Mrs. Gale würde nicht wissen, was sie da getroffen hat, wenn sie es mitbekommen hätte. Komm zu mir, ich bin bei BG ’s im zweiten Stock. Ich werde in der Umkleide der Dessous-Abteilung sein. Komm und finde mich, wenn Du Mann genug bist. xxx
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    17.2.2012
    Inzwischen solltest Du wissen, dass ich Mann genug bin! Aber im Ernst, meine Hinreißende, wir müssen vorsichtiger sein. M darf auf keinen Fall dahinterkommen. 15 Uhr, trag nicht mehr als nötig. Ich brauche leichten Zugang!! xxxx
    Diesen voll auf Risiko setzenden Riskiwager hasse ich bereits, hasse seine dumme, selbstverliebte Art und ihn, der sich für einen Machosexgott hält. Und wer ist M? Das wird doch nicht etwa Madeline sein?
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    19.3.2012
    Papa Bär ist aus London zurück und lässt mich nicht aus dem Haus. Ich HALTE ES verdammt noch mal NICHT AUS , wenn ich Dich nicht sehen kann, ich könnte die Wände hochgehen. Bitte schreib mir, ich muss Deine Stimme hören, auch wenn sie nur in meinem Kopf ist. Ich kann nichts mehr essen, weil ich ständig an dich denken muss. Er hat gerade Spaghetti bolognese gemacht, und ich musste mich auf meine Hände setzen, um sie ihm nicht ins Gesicht zu schleudern. H kam heute hier vorbei, wirf einen Blick in ihre Schultasche, wenn Du Dich traust! Ich liebe, liebe, liebe dich! xxxxxxxxxxxxx
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    19.3.2012
    Tut mir leid, dass

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